Technik > Tech-Talk Amps

Git-Amp mit 2 x EL84?

<< < (8/15) > >>

bea:
Die UL-Anzapfungen müssen ja nicht angeschlossen werden. Und ja, genau diesen Trafo hatte ich im Hinterkopf.

Der ideale Ausgangswiderstand hängt auch von der Betriebsspannung ab.
Loadline ist natürlich klar. Hast Du die Spannungen in der M40 mal gemessen? Ich bisher noch nicht, aber das werde ich nachholen, wenn ich hoffentlich noch in diesem Jahr endlich die Fassungen der Endröhren tausche.

Striker52:

--- Zitat von: bea am 19.11.2014 02:18 ---Sehe ich das richtig, dass die EL84 im SE-Class-A-Betrieb so gut wie immer viel härter beansprucht wird als im PP-Betrieb (nämlich permanent nahezu am Limit der Anodenverlustleistung)?

--- Ende Zitat ---

Hi Bea,
im Class A Betrieb läuft die Endröhre mit konstantem Strom, unabhängig von der Aussteuerung. Deshalb gibt's bei Class A Verstärkern auch keinen "Sag". Eine EL84 läuft bei Class A typischerweise mit ca. 45 mA Katodenstrom; gibt; knapp über 13 W Verlustleistung. ca 10% davon gehen aufs Konto des Schirmgitters, liegt also die EL84 grade so an der Grenze. Permanent!

Im B Betrieb läuft sie in Ruhe mit 0 mA und voll ausgesteuert mit bis zu 120 mA (falls das Netzteil das hergibt). Die üblichen 18W-Netztrafos liefern übrigens selten 120mA, aber das nur am Rand. Dazu kommt, dass bei voller Aussteuerung die Betriebsspannung nachgibt. Über die Zeit gemittelt bleibt dann die Verlustleistung deutlich unter der erlaubten Grenze (12W bei der EL84).
Bei Class AB liegt der Ruhestrom höher (25-35mA bei der EL84), aber auch hier bleibt über die Zeit gemittelt die Verlustleistung deutlich unter der Grenze
.
Also: Ja, Class A fordert die Röhre am meisten, weil sie (zumindest in Gitarren-Amps) permanent an der Grenze zur max. Verlustleistung oder sogar drüber läuft.
Gruß Axel

PS: Lektüre hierzu auch bei Prof. Manfred Zollner; u.a. Angaben wie weit in bekannten Amps die Spannung einbricht.

Edit: Die 120mA gelten für zwei EL84!

Quailman:

--- Zitat von: bea am 20.11.2014 00:47 ---Die UL-Anzapfungen müssen ja nicht angeschlossen werden. Und ja, genau diesen Trafo hatte ich im Hinterkopf.

Der ideale Ausgangswiderstand hängt auch von der Betriebsspannung ab.
Loadline ist natürlich klar. Hast Du die Spannungen in der M40 mal gemessen? Ich bisher noch nicht, aber das werde ich nachholen, wenn ich hoffentlich noch in diesem Jahr endlich die Fassungen der Endröhren tausche.

--- Ende Zitat ---
Habe leider keinen M40 hier stehen (auch schon mit Modellen in der Bucht geliebäugelt, sind in den letzten Jahren aber auch immer teurer geworden), kann also nichts messen. Weder Gurgel noch diverse Foren wollen mir die korrekte Anodenspannung für das Gerät verraten.
Im Schaltplan steht auch nichts, außer der Sekundärspannung am Netztrafo: 272V.

Jetzt wird's unwissenschaftlich: Bei Röhrengleichrichtung kann man die Spannung am ersten C der Siebkette auf ca. 300-330V schätzen.
Für eine erste Näherung reicht das ja. Bitte nicht hauen, ich weiß, dass das hier alles andere als genau ist. ;D
Es geht hier ja auch nur um die Auswahl des AÜs, und wie auf der letzten Seite erwähnt schwankt die "ideale" Last für eine Endstufe nicht besonders stark, wenn sich beim ändern von Va auch Vg2 im gleichen Maße mitändert. Und das ist bei fast allen Röhrenendstufen ja auch der Fall.

Im Anhang habe ich mal Loadlines für 4k und 3k4 eingezeichnet, bei jeweils Va = 300V.
Rot = Klasse B
Blau = Klasse A (Hilfslinie, nicht weiter beachten)
Lila = Klasse A, Vg1 = -14V
(Laut Internet ist -14V die im Service-Manual vorgegebene Bias-Spannung.)

Man sieht, dass beide Impedanzen brauchbare Loadlines liefern. Wenn jetzt 20-30V mehr an den Anoden anliegen, ändert sich daran auch nichts wesentliches.

Im Übrigen kann man ja einen AÜ ohne UL-Anschlüsse nehmen, wenn man die sowieso nicht anschließen möchte. WE hat noch einen für AC30 Nachbauten mit 3k8, und im TT-Shop gibt's auch noch diese zwei:
http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Marshall/TT-Marshall-Style-Uebertrager-50-Watt-4-8-16-Ohm::5994.html
http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Marshall/Hammond-1750P-Marshall-Uebertrager-JCM900-50-Watt::2203.html
Besonders Letzterer ist schon ziemlich günstig.

Doof ist halt nur, dass du ohne UL für die Schirmgitter noch eine Spannungsversorgung bereitstellen musst. Also noch einen Kondesator + Widerstand an die Siebkette dranbasteln. Geht im M40 Gehäuse meines Wissens recht eng zu, könnte nervig werden.

Stefan_L_01:

--- Zitat von: Striker52 am 20.11.2014 18:29 ---Hi Bea,
im Class A Betrieb läuft die Endröhre mit konstantem Strom, unabhängig von der Aussteuerung. Deshalb gibt's bei Class A Verstärkern auch keinen "Sag".

--- Ende Zitat ---
Es sollte wohl heißen: die Endröhren laufen im PP mit konstantem Strom (und das auch nur ideal betrachtet). Eine Röhre alleine für sich ändert sehr wohl den Strom abhängig von der Aussteuerung im class A Betrieb (im Mittel dann auch wieder nicht, transient aber sehr wohl).

bea:

--- Zitat von: Quailman am 20.11.2014 19:27 ---Jetzt wird's unwissenschaftlich: Bei Röhrengleichrichtung kann man die Spannung am ersten C der Siebkette auf ca. 300-330V schätzen.
Für eine erste Näherung reicht das ja. Bitte nicht hauen, ich weiß, dass das hier alles andere als genau ist. ;D

--- Ende Zitat ---

Keine Angst, ich haue nicht; ich finde derlei Abschätzungen gut.

Vor ein paar Jahren hatte ich eine meiner beiden M40 gemessen, und gerade fand ich sogar meine Unterlagen wieder - ich hatte es in einer von zahlreichen Ausdrucken des Schaltplans notiert: 335 V liegen an den Anoden.



--- Zitat ---Doof ist halt nur, dass du ohne UL für die Schirmgitter noch eine Spannungsversorgung bereitstellen musst. Also noch einen Kondensator + Widerstand an die Siebkette dranbasteln. Geht im M40 Gehäuse meines Wissens recht eng zu, könnte nervig werden.

--- Ende Zitat ---

Du müsstest nur die Strippen ziehen, und zwar vom den Elkos hinüber zu den Leitungen zur UL-Anzapfung. An dieser Stelle geht es in der M40 sogar nicht mal allzu eng zu. Die Siebkette ist schon passend aufgebaut. Sehr schön bei dem älteren der beiden Schaltpläne zu sehen.
Aber ganz ehrlich: falls man bei einer M40 den Trafo ersetzen muss, nimmt man selbstverständlich den passenden und nicht den allerbilligsten.

Wenn Du die M40 als Gitarren- oder Bassverstärker verwenden möchtest (sie klingt da sehr gut), solltest Du übrigens die Schirmgitterwiderstände vergrößern. Die sind nicht dafür ausgelegt, dass die Endstufe permanent übersteuert wird. Durchgebrannte Schirmgitterwiderstände und verkohlte Kontakte der Röhrenfassungen sind dann wohl nichts ungewöhnliches.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln