Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Hybrid Bass Amp

(1/3) > >>

Sebier:
Hi Leute,  :bier:

ich bin neu hier im Forum und wollte gleich erstmal mein oben genanntes Projekt erläutern. Ich bin in Röhrentechnik noch nicht ganz so erfahren. Habe aber Elektronikkenntnisse. :devil:

Geplant ist ein Bassverstärker mit ca. 400W an 4Ohm. Wird quasi ähnlich dem Orange Bassterror.
Die Endstufe wird eine Class D Endstufe von Coldamp. (S450)
Die Vorstufe soll mit 2,5 Röhren (2x 12AX7, 1xECC81) laufen. Es soll eine Dreiband Klangregelung, ein FX-Loop(eventuell)
und ein DI-Out rein. Die Eingangsstufe ist an den Wild13 angelehnt bzw. fast gleich.
Ich habe einfach mal die Pläne, wie ich es mir vorstelle, angehängt.

Es wäre super, wenn ihr den mal durchschauen könntet und Verbesserungsvorschläge rieseln lasst. :P
Gerade bezüglich Vorstufenausgang und FX-Loop bin ich mir absolut nicht sicher, ob das so geht.
Die Endstufe hat eine Eingangsimpedanz von 10kOhm.

Meint ihr reicht der VPump für die Vorstufe aus?

Cheers,
Sebier


bea:
Ich behaupte mal ganz kess, dass Du mit einer ECC83 weniger auskommen müsstest. Die Verstärkung zweier Stufen reicht auch mit jedem passiven Tonestack (ich weiß, dass das ein aktiver Tonestack ist) locker aus, um eine EL84 kräftig zu übersteuern.

Dann könntest Du auch die ECC81 komplett ausnutzen. Da bleiben Dir immer noch drei Trioden mit hoher Verstärkung (an Stelle von "V2A" das ungenutzte System der ECC81). Für mich bewährt es sich übrigens, den Anodenwiderstand der ersten Stufe richtig groß zu machen (zB 390 k). Klingt irgendwie "klarer" - logisch, die Verzerrungen gehen zurück, nebenbei wird die Verstärkung der Röhre maximiert.

Ich verstehe nicht so ganz, was Du mit den Parallelwiderständen zu den Potis bezweckst. Sinnvoller erscheinen mir größere Längswiderstände (Gridstopper), um die Gefahr von Blocking Distortion zu vermindern, ggf mit Kompensation für den Miller-Effekt.

es345 (†):
Hi Sebier,

Zur Schaltung (nach kurzem Draufschauen):
- überbrücke S1 mit z.B. 33KOhm, das vermeidet einen Schaltknacks beim Umschalten.
- entkopple die Spannungsversorgung von V1B und V1a mit einem RC Siebglied, z.B. 1K, 10uF von der 220V Versorgung.
- zur Hochspannungserzeugung: alternativ nimm eine Spannungsvervielfacherschaltung, siehe hier http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungskaskade
- zur Ansteuerung der Endstufe: vermeide, dass die Class D Endstufe in die Sättigung fährt. Bau also vor den Eingang der Endstufe eine angepasste Begrenzung ein. Beispiel: Diodenlimiter im Ampeg SVT aus den 70er Jahren, siehe Anhang oben links, Schaltung um D1,D2

Gruss Hans- Georg

edit: limiter vor den Eingang der Endstufe

Sebier:
Erstmal vielen Dank euch beiden  :topjob:

Ich habe das ganze mal etwas ausgedünnt. Eine ECC83 weniger und den FX-Loop raus. Das Volume-Poti habe ich vor dem Eingang der Endstufe gelegt, statt in der Endstufe. Habe eure Vorschläge also zu Herzen genommen und einiges geändert. :angel: Dies hat einige Fragen aufgeworfen. 
:help:

1. Passt das mit der Eingangsimpedanz vom Tonestack noch oder muss ich diesen austauschen? Wenn austausch notwendig, habt ihr Vorschläge?

2. Benötige ich C7 noch?

3. Ich habe die Parallelwiderstände zu den Potis rausgeworfen und die Längswiderstände provisorich auf 100k (vorher 68k) angehoben. Aber wie berechnet man die? Oder gibt es da Erfahrungswerte?

4. Ich habe V2A gegen V3B ausgetauscht und die Widerstände dementsprechend geändert. Passen die Werte?

5. Ist der Limiter wirklich notwendig? Ich habe immerhin eine Clipping LED, danach kann ich den Volume runter regeln.
Ich habe diesen Diodenlimiter aber erstmal eingezeichnet, ist 2k als Vorwiderstand nicht zu groß?

Die neue Version der Schaltung habe ich angehängt.

es345 (†):
Hallo Sebier,

zu Frage
1. Sollte funktionieren, Dynacord hat in manchen Verstärkern ähnliche Dimensionierungen
2. C7 ist nicht notwendig
3. R5 und R9 sind überflüssig. Bau 10K direkt in die Leitung vom Potischleifer zum Gitter der V1A ein. R2 ist zu gross, 33K reicht.
4. Setz als V3 eine ECC82 ein, die hat eine maximal zulässige Spannung zwischen Kathode und Heizung von 180V (ECC81 nur 90V). Die Verstärkung reicht.

5. etwas ausführlicher:

Ich weiss nicht, was für eine Art von Limiter im S450 eingebaut ist. Sicher läuft er auch ohne den Diodenlimiter, die Frage ist , wie der S450 bei der Übersteuerung dann klingt. Mit dem Diodenlimiter ala  Ampeg SVT greifst Du auf ein bekanntes Klangbild zurück.  Und wenn Du schon in eine Röhrenvorstufe investierst, ist eine eine angepasstes Übersteuerungsverhalten zumindest überlegenswert.

Nun zur Dimensionierung:

Du gibst eine Versorgungsspannung von +- 53V DC für das Powermodul an. Das entspricht bei 38V AC am Trafo der DC Leerlaufspannung. Bei Vollast kannst Du mit dem Faktor 1,2 abschätzen, dementsprechend ist die Versorgung dann in etwa 46V DC. Ohne Detailkenntnis der spezifischen Class D Schaltung nehme ich mal 2V Schalterverlust an der Grenze zum Clipping.
Das bedeutet, das die clean peak Amplitude des Signals ca 44V ist. Angegeben ist eine Verstärkung der Endstufe bei unsymmetrischen Anschluss von 34 dB, das entspricht in etwa 50. Somit brauchen wir 0,88V peak zur Aussteuerung.  Um alle Freiheitsgrade für den Limitereinsatz zu haben, würde ich LEDs einsetzen (Durchlassspannung > 1,5 V) und danach ein Trimmerpoti (10K), um den Einsatzpunkt des Clippings einstellen zu können.

Das Signalgrösse am der Kathode von V3a ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu gross für eine sinnvolle Volumenregelung ohne Spannungsteiler . Sieh zur Sicherheit einen Serienwiderstand vor dem Volumepoti vor.

Zur Ausgangsleistung : 44V peak an 4 Ohm ergeben ca 242W. Trifft das Deine Erwartung?

Gruss Hans- Georg

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln