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Fehlersuche: Qualmender Twin Reverb

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bea:
Du schriebst "Vollaussteuerung". Das war vermutlich leicht untertrieben - so wie Du es schilderst, hattest Du wohl die Endstufe weit in die Sättigung getrieben.

Das ist eine Betriebsart, für die der Twin eigentlich nicht gedacht ist. Auch Gitarrenverstärker sind traditionell für clean-Betrieb ausgelegt (zumindest die Klassiker). Es kann daher sein, dass Du die Schirmgitterwiderstände im Wert vergrößern musst, damit sich die Röhren bei ansteigendem Schirmgitterstrom selbst "herunterregeln". Um wieviel, müsstest Du aus dem Datenblatt der Röhre abschätzen oder Erfahrungsberichte anderer Gitarristen umsetzen.

Ansonsten passiert, was Du vermutlich erlebt hast: G2 wird faktisch zur Anode, und das killt die Röhre, sofern man den Strom über G2 nicht begrenzt. Und dazu muss man eben den Schirmgitterwiderstand an die Betriebsbedingungen anpassen...

Erst danach kommen Lasttests. Es hat ja keinen Sinn, das Gerät in die Rehe zu bringen, um dann gleich beim nächsten Einsatz wieder gegrillte Röhren zu haben.

In der Siebkette werden die G2 aus der Drosselspule versorgt. Alles dahinter (also dieRC-Glieder) sind für die Vorstufe zuständig und damit weniger gefährdet.

bluesfreak:
Moin,

also wenn mir einer mit einem stinkenden/rauchendem Twin ankommt (bzw die Fehlerbeschreibung mitliefert) ist bei mir der erste Blick nicht auf die Gitter Rs sondern ins Doghouse und zu 90% findet man dort einen Elko(llegen) der sein Innerstes ausgekotzt hat... schon gecheckt?

just my 2c

blues

Poppy Man:
Hallo,

das werde ich gleich mal checken sobald ich wieder daheim bin, bluesfreak. Auf die Idee kam ich garnicht, da ich vor ca. 3 Monaten erst alle Elkos im Blechgehäuse gegen frische von ft gewechselt habe. Werde dann berichten.
Es stimmt sicherlich, dass die Twins für den unverzerrten Betrieb konzipiert wurden. Mit einer Les Paul und aufgedrehtem Mittenregler bekommt man aber einen klasse, sehr definierten, Crunch Sound aus den "großen" Fendern, dies mag ich sehr gern.  Ein Deluxe, selbst Super Reverb, macht das nicht für mich.


Grüße
Max

Poppy Man:
So, die Elkos sind in Ordnung, keiner der sich ausgekotzt hat zu sehen.
Also immernoch so ratlos wie davor ??? Das sich eine Röhre verabschiedet kann ich noch nachvollziehen, wieso dies aber begleitet wird von Rauch und Gestank und dann anschließend keine Anhaltspunkte an Bauteilen zu finden ist, verstehe ich nicht.
@bea Vielleicht ist es ja wirklich so wie du geschrieben hattest, dass die Schirmgitterwiderstände zwar kurzzeitig geraucht aber optisch nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Ich werde am Montag aufjedenfall mal alle Schirmgitterwiderstände wechseln, 820Ohm 5Watter nehmen bevor ich die Endstufe nochmals peitsche.

Viele Grüße
Max

cca88:

--- Zitat von: Poppy Man am 29.08.2015 10:54 ---So, die Elkos sind in Ordnung, keiner der sich ausgekotzt hat zu sehen.
Also immernoch so ratlos wie davor ??? Das sich eine Röhre verabschiedet kann ich noch nachvollziehen, wieso dies aber begleitet wird von Rauch und Gestank und dann anschließend keine Anhaltspunkte an Bauteilen zu finden ist, verstehe ich nicht.
@bea Vielleicht ist es ja wirklich so wie du geschrieben hattest, dass die Schirmgitterwiderstände zwar kurzzeitig geraucht aber optisch nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Ich werde am Montag aufjedenfall mal alle Schirmgitterwiderstände wechseln, 820Ohm 5Watter nehmen bevor ich die Endstufe nochmals peitsche.

Viele Grüße
Max

--- Ende Zitat ---

Hallo Max,

schau Dir auch die Lötstellen und den Zustand der Gridstopper und der Fassungs-Kontakte - vor allem an der Position der defekten Röhre genau an....

Und
There's no Smoke without a fire... Irgendwo ist es hergekommen.

Grüße

Jochen

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