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Le Marais - schon wieder ein LoV-Amp!

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torus:
Ein NTC ist ein temperaturabhängiger Widerstand, auch Heißleiter genannt.

Simpel gesagt funktioniert eine Einschaltstrombegrenzung per NTC wiefolgt:

1. Amp ist aus, NTC ist kalt und hat einen hohen Widerstand.

2. Amp wird eingeschaltet. Strom fließt durch den hochohmigen NTC. Das begrenzt den Einschaltstrom.

3. Der NTC erwärmt sich. Dabei verrigert sich der Widerstand des NTC, der Stromfluss im Verbraucher kann dadurch steigen. Währenddessen verringert sich der Spannungsabfall über den NTC was zu einer geringeren Erwärmung im NTC führt.

4. Irgendwann stellt sich ein Gleichgewicht ein. Der NTC hat eine konstante Temperatur und einen niedrigen Widerstand. Er ist in diesem Zustand relativ niederohmig und begrenzt den Stromfluß nur noch sehr wenig.

5. Amp wird ausgeschaltet. Der NTC kühlt ab und beim nächsten Einschalten beginnt das Spiel von Neuem.

Gruß,
  Nils

bea:
Aber Vorsicht, NTCs können richtig heiß werden.

Und natürlich muss ein NTC wieder hinreichend abkühlen, damit die Schutzwirkung wieder entsteht. Bei sehr kurzen Spannungsausfällen sind sie wirklungslos (weil sie heiß und niederohmig bleiben).

torus:

--- Zitat von: bea am  1.10.2015 20:30 ---Aber Vorsicht, NTCs können richtig heiß werden.

--- Ende Zitat ---

Yep  :devil:


--- Zitat von: bea am  1.10.2015 20:30 ---Und natürlich muss ein NTC wieder hinreichend abkühlen, damit die Schutzwirkung wieder entsteht. Bei sehr kurzen Spannungsausfällen sind sie wirklungslos (weil sie heiß und niederohmig bleiben).

--- Ende Zitat ---

Richtig. Bei sehr kurzen Spannungsausfällen sind die Filterkondensatoren aber noch geladen. Dann bleibt auch der hohe Impulsstrom beim Einschalten aus und nichts böses passiert. Im Idealfall dimensioniert man die Bleeder-Widerstände vom Netzfilter so, das sie etwas langsamer entladen als der NTC abkühlt. Dann passt es wieder.

Laurent:
Moin Zusammen,

Danke für die Erklärung. Werde mal schauen aber ich denke, dass ich dem Konzept erst mal eine Chance geben werde.
Laut meine Simulation liegt dieser Impuls bei ca. 60mA beim Kalt-Einschalten und ca. 100mA beim Warm-Einschalten. Die 5W Zener sollte es packen.

Nutzt es was, wenn ich parallel zum Reservoir-Elko ein ganz kleinen von ca. 47-100nF dazu vorsehe? Es würde doch die Dauer von diesem "Spike" reduzieren oder liege ich daneben? Laut Simulation bringt das leider nichts.

Gruß,
Laurent

Laurent:
Guten Morgen Zusammen,

Habe das Ganze ein bisschen sacken lassen und bin das Problem analytischer herangegangen.
Ich habe eine kleine Untersuchung von möglichen Endröhren durchgeführt und die Ergebnisse zusammengefasst.

Schon wieder steht die 6BM8 ganz oben auf meiner Liste. Sie passt für so eine LoV-Schaltung ganz gut und bietet sogar eine Triode dazu. Die 6V6 ist auch eine gute Wahl, scheint sich aber erst ab 75V richtig wohl zu fühlen.
Wenn die Spannung auf 100V erhöht wird, geht dann die Ausgangsleistung locker über einen halben Watt, was für Zuhause mehr als ausreichend ist.

Wie geht's nun weiter?
Ich werde also etwas mit den beiden o.g. Röhren aufbauen. Mal sehen, ob es meine Erwartungen erfüllt. Jetzt muss ich ein bisschen simulieren und das Layout machen.
Die PSU wird dem ersten Konzept ähnlich werden. Vorstufe wird der 12K5-Amp folgen und mit der 6BM8-Triode kann ich sogar ein Clean-Kanal aufbauen.

Gruß,
Laurent

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