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projekt: ich bau mir eine Box :)
Holzdruide:
Hallo
Ich möchte mal 2 Dinge zu Leimholzplatten anmerken.
1. Wenn möglich frühzeitig kaufen. Plastik runter. flach lagern und beschweren gegen Verzug, ich selber habe halt reichlich Platz und kaufe auf Vorrat, die Hölzer lagern meist Jahre zum nachtrocknen.
2. was das aussteifen bzw Verstärkungen angeht - es ist sehr ungünstig eine z.B. 40 cm tiefe Box mit 40 cm langen Leisten zu verstärken, das Holz arbeitet, Sommer und Winter wirken sich auf Dehnung oder schrumpfen aus, überhaupt wenn die Leiste eingeleimt ist birgt das die Gefahr das genau aus diesem Grund die Leimfuge einer Leimholzplatte aufgeht oder auch das Brett reisst.
Entweder nur anschrauben ohne Leim oder noch besser Klötze schneiden, 3 teilige Leiste mit kleinem Abstand zwischen den Teilen, 1bis 2mm genügen. dann kann das Holz immer noch arbeiten und die Chance dass es nicht reisst ist um ein vielfaches größer.
Ich finde es immer schade wenn sich jemand Mühe macht etwas zu bauen und dann wegen Rissen weil das Holz daran gehindert wird seine natürlichen Bewegungen durch Teperatur und Feuchteunterschiede machen zu können reisst.
Was man auch öfter mal sieht sind Verstärkungsleisten die eingesägt sind, alle paar cm ein Schnitt, abwechselnd von oben und unten bis knapp über die Mitte, dann kann das mitarbeiten wie geteilte Stücke.
Gruß Franz
smid:
Hallo,
--- Zitat ---Plastik runter. flach lagern und beschweren gegen Verzug
--- Ende Zitat ---
Das ist auf jeden Fall eine gute Idee. Wenn man dann loslegt empfiehlt es sich, die Einzelteile, wenn sie gerade nicht bearbeitet werden, ebenfalls gegen Verzug zu sichern. Ich spanne sie z.B. mit einer Schraubzwinge flach auf die Hobelbank oder mehrere als Paket zusammen.
So ein Brettchen wird erstaunlich schnell rund. Und dann gehen beim Verleimen die Zinken nicht mehr schön zusammen.
@bea: Die Tafeln, mit denen ich meinen Combo gebaut habe, waren tatsächlich die Sorte "Naturwuchs", B3-verleimt. Bisher keine Probleme, ist aber auch erst 6 Monate alt. Ich hoffe jetzt mal, das ich da keine böse Überraschung erlebe.
Viele Grüße
Andreas
bea:
Eine Box habe ich nach ein paar Jahren Einsatz u.a auch wegen aufgehender Verleimung aussortiert. Ich muss mir noch überlegen, was ich aus dem Material mache. Grundsätzlich ist das ja alles reparierbar.
--- Zitat von: Rohrbruch am 18.03.2016 07:59 ---Was man auch öfter mal sieht sind Verstärkungsleisten die eingesägt sind, alle paar cm ein Schnitt, abwechselnd von oben und unten bis knapp über die Mitte, dann kann das mitarbeiten wie geteilte Stücke.
--- Ende Zitat ---
Und wird auch das Mitschwingen nicht mehr bremsen. Der Sinn der Versteifungsleisten ist doch die Vergrößerung der effektiven Dicke und damit der Steifigkeit. Du sägst doch auch einen T-Träger nicht ein und wunderst Dich dann ;-)
Eingesägte Leistchen taugen zwar als Holzverbindung (s.z.B. die Reifchen im Gitarrenbau), aber wenn sie wirklich aussteifen und Schwingungen unterdrücken sollen, müssen es durchgehende Leisten sein, am besten eher schmal und hoch. Noch besser ein innerer Rahmen, bei dem die Versteifungen verbunden sind.
Und wie gesagt: ich rede von "richtigen" Lautsprecherboxen. Bei (halb) offenen Gitarrenkistchen ist alles halb so wild. Die teile leben doch letztlich von den Unvollkommenheiten der Konstruktion.
Holzdruide:
Hallo
--- Zitat von: bea am 18.03.2016 09:46 ---Und wird auch das Mitschwingen nicht mehr bremsen. Der Sinn der Versteifungsleisten ist doch die Vergrößerung der effektiven Dicke und damit der Steifigkeit. Du sägst doch auch einen T-Träger nicht ein und wunderst Dich dann ;-)
--- Ende Zitat ---
Der Vergleich mit einem T Träger hinkt etwas würde ich sagen.
Was die Steifigkeit betrifft gebe ich Dir schon recht, allerdings darf man sich eben nicht wundern wenn die Leimstellen einer Leimholzplatte reißen wenn man quer zur Maser eine Leiste anleimt. Dirk nimmt ja sicher auch keine Multiplexplatten nur weil die teurer als Leimholz Fichte sind....
Soll das eine nach Deinen Maßstäben stabile Box sein dann würde ich statt einer Leimholz eine Tischlerplatte nehmen oder ein anderes kompakteres Material, Fichte oder Tanne sind dafür zumindest schlecht geeignet.
--- Zitat von: bea am 18.03.2016 09:46 ---
Eingesägte Leistchen taugen zwar als Holzverbindung (s.z.B. die Reifchen im Gitarrenbau),
--- Ende Zitat ---
Bei Reifchen geht es um die Biegung entlang der Zarge, abgesehen davon ist Tonholz teuer weil es möglichst lange getrocknet ist, das wird für eine Box kaum jemand einsetzen, bzw nur wenn es egal ist dass die Box dann sauteuer wird.
Gruß Franz
PS: Die Box mit der aufgegangenen Leimstelle - am einfachsten wäre den Riss mit einer Kreissäge oder Fräse erweitern und eine Leiste einleimen, dazu braucht man nichts zerlegen, Speaker rausnehmen reicht.
bea:
Die Box mit den aufgegangenen Leimfugen ist auch anderweitig misslungen. Da lohnt sich die Mühe nicht.
Was Deinen Hinweis auf geeigneteres Material angeht: genau darauf wollte ich hinweisen. Aber auch bei Multiplex kommt man um Aussteifungen nicht herum. Zumindest, wenn die Box tragbar werden soll.
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