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Marshall JTM1 Clone

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Striker52:
Hallo zusammen,
beim Stöbern im weltweiten Netz bin ich auf Schaltpläne der 1W-Marshall-Amps gestoßen (JMP1, JCM1, JTM1). Ich fand die recht interessant, da sie ein ähnliches Konzept verfolgen wie die TT-LoW-Amps. Zwei ECC83 plus eine ECC82 als PP-Endstufe.
Da ich selbst auch schon so was ähnliches gebaut habe (Axeman Baby-M) und mir der Amp sehr gut für zuhause gefällt, habe ich mir den JTM1 als Vorlage für mein nächstes Projekt ausgesucht. Aus diversen Quellen im Netz habe ich mir heute den Schaltplan für mein Projekt zusammengestellt.

Es gibt ein paar Abweichungen zum Original:
- Das Netzteil ist eine zurechtgestutzte Netzteilplatine aus einem Valve Jr.
- Der Netztrafo wird ein Ringkern von Dirk oder der NT des Valve Jr. mit VoCo, um die Spannungen zu verringern.
- Der AÜ wird ein 100V Übertrager von ELTA; mit diesen Teilen habe ich sehr gute Erfahren bei ECC82 PP-Endstufen gemacht.
- Statt der Originaltonregelung des JTM1 (TMB nur mit Trebleregler, Bass- und Mitten-Poti sind durch Festwiderstände ersetzt), kommt bei mir ein vollwertiger TMB-Stack zum Einsatz.

Das Projekt befindet sich noch in der Vorplanung, wird aus Zeitmangel wohl erst in ein paar Monaten realisiert werden könne. Heute möchte ich hier meinen Schaltplan vorstellen, der noch ein paar "merkwürdige" Elemente (rot) des Originals beinhaltet, die ich hier zur Diskussion stellen möchte.

Ich fange vom Eingang her an:
- C301, R301, C22. Wozu sind die gut? Denke kann man weglassen.
- C21 erscheint mir kontraproduktiv. Man könnte ja gleich C18 kleiner machen.
- C7 und R12 sollen wohl einen Convolusion Filter (ich glaube so heißt das?) darstellen. Hab ich in meinem Mini-Marshall schon mal probiert, aber wieder ausgebaut. Klaut Höhen.
- Die Gegenkopplung kann man probieren, bei dem kleinen Amp verschließt sich mir aber der Sinn.

Bin auf eure Kommentare gespannt.

Gruß Axel

PS: Die Bauteilenummerierung im Schaltplan entspricht der Platine des JTM1; ausser Netzteil, das sind die Nummern des Valve Jr.

Del Pedro:
Hallo Axel,

ich hatte mal einen Madamp A15, der hatte auch den Höhenfilter in der Endstufe (schaltbar). Den hatte ich NIE eingeschaltet. Ich würde ihn daher bei einem Neubau weglassen.

Grüße
Peter

Stone:
Hi

Ich versuche mich mal:

C301 dient wohl der Filterung von extrem hohen Frequenzen

C22 bildet mit R29 einen Tiefpass

R33 und C25 ergeben eine "Stufe" in der frequenzabhängigen Verstärkung

C21 wurde hier schonmal in 'nem anderen Projekt diskutiert; dürfte aber einen nachträglichen "Hochpass" ergeben (nicht exakt, aber der Widerstand bei tiefen Frequenzen ist halt größer)

C11 und R15 dürften eine Gegenkopplung sein

C7 und R12 würde ich mit der "high cut" Regelung im Vox AC30 vergleichen

... war jetzt mal so schnell drüber weggedacht :-)

Gruß, Stone

Striker52:
Danke schonmal für eure Antworten!

@ Peter: Das deckt sich mit meinem Eindruck bei meinem "Baby-M"!

@ Stone: Naja, dass C301 hohe Frequenzen filtert ist schon klar, auch dass C22/R29 einen Tiefpaß bilden. Meine Frage zielte eher darauf ab, warum machen die Marshälle das? Andere Amps haben diese Beschaltung ja auch nicht. Und wie ein Radioempfänger sieht die restliche Schaltung ja nicht gerade aus.
Dass C21 tiefe Frequenzen schlechter durchlässt als hohe ist auch klar. Aber warum vornedran dann den Aufwand mit dem 750Hz-Filter C20||R30? Und warum den Aufwand mit R33/C25, um tiefe Frequenzen zu verstärken, wenn C21 alle wieder abschneidet?

Gegenkopplung C11/R15 ist klar, aber ob das in einem solchen Low Watt Amp viel bewirkt?

Schönen Abend noch,
Axel

Grooverock:
Hi!

Habe mir vor einiger Zeit auch schon so meine Gedanken dazu gemacht.
Mashall sagt das sie in der Eingangsstufe das Parallel-Schalten bei Marshalls mit vier Eingängen simulieren.
Das soll diese Geschichte mit R33 und C25 sein...
C21 wird das nicht alles abschneiden nur etwas leiser machen.
Der C21 hat an der Stelle noch eine weitere Funktion: Er baut zusammen mit dem Poti VR1 einen Hochpass mit gleicher Grenzfrequenz wie beim Bright-Kanal im Superlead (~75Hz). Diese schiebt sich wegen R34 bei voll aufgedrehtem Poti hoch zu ~150Hz. Das hält Matsch bei vollem Gain in Grenzen.
Würde man C18 einfach verkleinern hätte man nicht extakt die gleiche untere Grenzfrequenz wie beim Klassiker.
Das "verhindern" dann C20 und R30. Diese wiederum bilden den fast klassischen Peaker. An dieser Stelle ist der etwas radikaler als wäre der hinter dem Poti. Und auch hier ist seine untere Grenzfrequenz wieder abhängig von der Poti-Stellung. Auch das macht Sinn.
Bei voll aufgedrehtem Poti "sieht" C20 wieder 500Kohm (wieder wegen R34) passt dann wieder zum Klassiker.
Ich hätte das auch anders gelöst. Viel Aufwand und viel Schnickschnack im Signalweg...
Den Kram am Eingang würde ich auch weg Lassen.
C22 dient wohl einfach der Sicherheit R301 ist dann der Abschluss für´s Gitarrenkabel und verhindert wohl auch das es knalt wenn man einen Klinkenstecker reinsteckt oder raus zieht. C301 filter Radio-Moscow raus.

Hoffe das ist nachvollziehbar... ;D

Viele Grüße,
Kim

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