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Wer mißt, mißt Mist

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Dirk:
Diese Aussage stimmt zwar nicht, denn wer richtig mißt, der mißt auch keinen Mist, aber jedes Bauteil in der E-Technik hat eine gewisse Toleranz, die sich auf den gemessenen Wert direkt oder indirekt auswirkt. Auch die Spannungen aus der Dose schwanken je nach Tageszeit und Wochentag.
Wer also meint, dass ein Wert genau dem Wert aus dem Datenblatt entsprechen muss und dann wie wild anfängt Fehler zu suchen, der sucht entweder bis zu seinem Lebensende oder schaut auf die Toleranz-Angaben bei den Bauteilen und wird dann feststellen, dass +/- 10% (Also eine Range von 20% !!) oftmals das untere Limit sind.

Und auch wenn es viele nicht glauben wollen: auch Röhren gehören zu der Familie von elektrischen Bauteilen und unterliegen ebenfalls Toleranzen. So ist z.B. der aus dem Datenblatt einer 12AX7 so oft zitierte Strom von 1,2 mA ein idealer Wert, der in der Praxis abweichen kann - sowohl nach unten als auch nach oben.
1,2 mA - 10% = 1,08 mA oder 1,2 mA + 10% = 1,32 % (wobei 10% sehr konservativ sind).

Um solche Toleranzen bei kritischen Schaltungen auszugleichen werden Kompensationsmöglichkeiten geschaffen. Aber auch um sich veränderde Betriebszustände auszugleichen werden oftmals schaltungstechnische Maßnahmen ergriffen, bekannt ist z.B. der Drift von manchen Bauteilen der durch Erwärmung entsteht.

Von daher immer dran denken: die Angaben bei den Bauteilwerten sind theoretische Werte oder Idealwerte oder besser gesagt gemittelte Werte, mit denen man Berechnungen durch führt. Die Werte in der Praxis können von diesen angegebenen Werten mit unter stark abweichen.

Gruß, Dirk


 

Germy:
Lieber Dirk,

da schreibst du mir aber aus der Seele. Deshalb sollte man auch mit Simulationen sehr vorsichtig sein.

Wenn sich jemand hier Sorgen macht, dass bei seinem neuen Projekt irgendwo 10 Volt zu viel oder zu wenig sind, kann ich innerlich immer nur lachen.

Gruß Germy

Nils H.:

--- Zitat von: Germy am 17.05.2016 16:13 ---Wenn sich jemand hier Sorgen macht, dass bei seinem neuen Projekt irgendwo 10 Volt zu viel oder zu wenig sind, kann ich innerlich immer nur lachen.

--- Ende Zitat ---

Naja das kommt immer drauf an. ab 10V oder meinetwegen knapp drüber geht's schon los, dass man einen Unterschied hören / spüren kann - ob 285V oder 300V im 2203-artigen Preamp macht schon einen deutlichen Unterschied.

Ansonsten Zustimmung. Messen ist defintiv mehr als zwei Strippen irgendwo dran halten  8) .

_peter:

--- Zitat ---10 Volt zu viel oder zu wenig macht schon einen deutlichen Unterschied
--- Ende Zitat ---

Vor allem an der Kathode  :devil:

Germy:

--- Zitat von: _peter am 18.05.2016 18:10 ---Vor allem an der Kathode  :devil:

--- Ende Zitat ---


Witzbold!!! Ihr wisst genau was ich meine.  :facepalm: Ein paar Netzschwankungen und alle Berechnungen sind zum Teufel. Da kannst du schnell mal einen Unterschied von 40 Volt Anodenspannung haben. Ich messe derzeit gerade mal 215 Volt auf dem Hausnetz. Gegen 11:00h waren es noch 238V.  :embarassed:

Gruß Germy

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