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Edition Tube (1st Generation) - Treble rattert, Tonestack "komisch"?

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Meikel:
Hallo zusammen,

auf meiner Werkbank und nun zum Testen steht der "braune" Edition Tube 20. Der Hall war defekt (Reverbtank - da waren offenbar aufgrund eines Lötmitteleinsatzes zwei der hauchdünnen Spulendrähte durch), außerdem habe ich dem Amp einen Satz neuer JJ EL84 spendiert.

Ich muss sagen, der Amp klingt fantastisch. Fast jedenfalls, denn im Clean-Channel stört mich ein - naja, schon gut hörbares - Rattern. Und zwar tritt es dann auf, wenn man den Höhen-Regler voll aufdreht. Aber nur dann! So auf dem leitzen Viertel des Regelweges kommt es durch. Mit einer Strat dran und hingegen runtergedrehten Höhen usw. ist nichts zu hören und der Amp hat einen Ton zum Niederknien...

Im Drive-Kanal gibt es dieses Rattern nicht.

Desweiteren hat der Tonestack eine, hm, "komische" Regelcharakteristik. Ich weiß noch nicht genau, ob diese von der (oft 7enderüblichen) gegenseitigen Beeinflussung der Regler kommt, oder ob hier nicht doch noch ein Fehler vorliegt. Der Amp ist ganz schön basslastig, aber noch ertragbar, wenn ich den Bass ganz zugedreht habe. Die Höhen kommen selbst bei zugedrehtem Höhenregler noch recht gut durch. Will ich sie nun mal eher dumpf haben, so drehe ich - den Mittenregler zu. Hm, ist das normal?

Kann das jemand prüfen, der ebenfalls so einen Edition Tube zur Hand hat, und eine Inormation dazu senden? Das wäre nett! Ich schnappe mir derweil mal einen 7enderamp und vergleiche die Regelcharakteristik mit dessen Tonestack.

Mit Dank und Gruß
Michael

Meikel:

--- Zitat von: Meikel am  2.12.2016 17:59 ---Im Drive-Kanal gibt es dieses Rattern nicht.

--- Ende Zitat ---

Nach etwas Abstinenz (bin grad anderweitig ziemlich beschäftigt) zunächst eine Korrektur: Dieses Rattern tritt auch im Drive-Kanal auf. Und zwar hört man es ganz einfach - wenn man nämlich den Master voll aufdreht. Das hatte ich seinerzeit übersehen bzw. nicht geprüft.

Zieht man V1, so ist das Rattern ebenfalls zu hören. Es kommt also nicht aus der Vorstufe, sondern wird vermutlich über die Spannungsversorgung dauerhaft eingetragen. Ich vermute, dass es sich hierbei um "HF-Sauereien" der Gleichrichterdioden handelt. So eine Geschichte hatte ich einst bei meinem Marshall 2266VM; der Sägezahn auf dem steigenden Ast der pulsierenden Gleichspannung an den Dioden ließ sich sauber nachweisen. Die Dioden waren nicht mehr in der Lage, schnell genug zu schalten/zu sperren.

Siehe Schaltungsauszug des Hughes & Kettner, ich habe die betreffenden Dioden rot eingekreist. Diese beiden vermute ich als Übeltäter. Leider kann ich diese Sörung nicht sichtbar machen, also nachmessen - dazu hat mein altes Scope nicht die erforderliche Auflösung.

Was meint Ihr? Snubber einlöten - z.B. einfach 220nF parallel zur Trafowicklung? Oder gleich neue Fast Recovery Dioden einlöten, wie z.B. RGP30M oder UF5408?

THX und Gruß
Michael

bluesfreak:
Moin,

Mein (inzwischen verkaufter) Edition Tube hat auch immer wieder seltsame Geräusche gemacht, würde deswegen auch mehrfach eingeschickt ohne die Ursache zu beheben. Schlussendlich hab ich die Röhrenfassungen (auf denen mein Verdacht schon länger ruhte) selbst neu ent- und wieder verlötet, nur halt mit altem, bleihaltigem Lot...danach war Ruhe im Karton. Verkauft hab ich den Schlussendlich nur weil zu viele Amps hier rumstanden und ich auf dem Marshall Stack Trip war...achtjährige, meiner hatte auch einen anderen Speaker verpasst bekommen, einen V30 und das war der einzige Amp in dem mir ein V30 richtig gut gefallen hat.   

Gruß
Blues

Meikel:
Moin Stefan,

hm, Nachlöten wäre eine Option.

Inzwischen habe ich mal mit (allerdings Folie, kein Kerko) einem Snubber experimentiert, aber ohne Wirkung. Egal, ob ich ihn parallel zur HV-Wicklung oder zu einem der Netzteilelkos lege, egal, ob im HV-, 55V- oder 22V-Bereich - das Rattern bleibt.

Habe auch mal einige Besitzer solcher Amps angeschrieben, ob die diesbezüglich von solchem Rattern berichten können... Vielleicht ist das ja layoutbedingt, da bin ich erst einmal vorsichtig bei dem relativ komplexen Aufbau bzgl. totaler Laufruhe. Negativ, nur eine Besitzerin gab mir Rückmeldung, "Alles bestens" hieß es von ihrer Seite aus.

Ich schreibe auch mal H&K an, vielleicht kennen sie ja die Thematik und melden sich.

Naja, wenn gar nichts hilft, dann tausche ich auf Verdacht die Dioden + Netzteilelkos aus; wobei meiner bereits F+T drin hat, so wie das aussieht. Zu blöd, dass ich mangels geeignetem Scope hier nichts nachweisen, sondern mich nur auf Vermutungen stützen kann.

Aber wenn ich sowieso einmal die Platine draußen habe, dann werde ich bei dieser Gelegenheit nachlöten. Manno, mit einer Strat dran (da kann man ja den Höhenregler zurückdrehen und nix rattert mehr) klingt der Amp wirklich klasse und das mit dem G12F60.

Gruß Michael

Meikel:
Auch Snubber direkt an die beiden Dioden geklemmt, bringen nichts. Ich denke, ohne es leider nachweisen zu können, dass der HV-Gleichrichter hier nichts Fehlerhaftes erzeugt.

Probeweise parallel geklemmte Elkos zu den Vorhandenen in allen Netzteilen bringt keinen Übeltäter. Scheidet also diese Möglichkeit offenbar auch aus.

Reverb abklemmen bringt auch nichts.

OK, dann muss die Platine runter und ich löte die Röhrenfassungen nach.

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