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kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )

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Offline dukesupersurf

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Hallo ,
bei uns rauscht es im Highgainbereich viel zu stark und ich hab mal Deektiv gespielt .
Weder in der Unterverteilung vorm FI-Schutzschalter sind Blau und Grün/Gelb (PEN) verbunden , noch im Keller hintern Zähler , davor ist es leider verplombt , aber ich messe über 150 Ohm , die Nullung besteht wahrscheinlich nur indirekt übers Erdreich zum Nachbarhaus .
Ich messe sogar U pe/n 45 Volt , die sich da induzieren über die Leitungswege . Wenn ich von hand brücke , hört schlagartig das Rauschen in den Amps auf . Oh Gott , ich möchte gar nicht wissen , wieviel sachen wir wegen schlechter Nebengeräusche in den letzten 10 Jahren möglicherweise nicht verkaufen konnten ,.... nur weil mal irgendein Elektriker besoffen war . Und die Vermieterin kümmert sich eh um Nichts .

Gibts es irgend einen exotischen Grund , auf den ich gerade nicht komme , der dagegen spräche , wenn ich nach dem Zähler , bevor die Leitunung zur Ladenunterverteilung abgeht , die Nullung nachhole ?

tschüß , Thomas

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Offline Nils H.

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #1 am: 18.03.2017 17:46 »
Moin,

da ich kein Elektriker bin, hab ich hier nur Borderline-Wissen aus der Mechatronikerausbildung. Also: Alles folgende mit Vorsicht zu genießen  ;D .

Der erste Grund ist wahrscheinlich, dass Du es schlicht nicht darfst, wenn Du kein Elektromeister bist.

Ansonsten hilft es, den Wikipedia-Artikel übers TN-System zu lesen. Letztlich kommt's drauf an, wie die Versorgung bei Dir ankommt. Wenn's ein TN-C-S-System ist (was bei Neubauten Standard ist), in der PE und N als gemeinsamer PEN vom Versorger ins Haus kommen und dort im Hausanschluss getrennt und der PE geerdet werden, dann ist das auch korrekt so, dass PE und N nirgendwo miteinander verbunden sind, und Du darfst PE und N dahinter schlicht nicht miteinander verbinden.

Zitat
Gemäß TAB 2007 Punkt 6.1 (10) erfolgt die Aufteilung des PEN Leiters in einen Schutzleiter „PE“ und einen Neutralleiter „N“ möglichst im Hauptstromversorgungssystem. Dieser Punkt kennzeichnet den Übergang vom TN-C-System zum TN-S-System. Ab dem Übergang zum TN-S-System werden Schutzleiter (PE) und Neutralleiter (N) im weiteren Leitungsverlauf strikt getrennt geführt, und gemäß DIN VDE 0100-540:2007-06 (Punkt 543.4.3) ist es nicht zulässig, den Neutralleiter im weiteren Leitungsverlauf mit irgendeinem anderen geerdeten Teil der Anlage zu verbinden oder wieder mit dem Schutzleiter zusammenzuführen.

(Hervorhebung von mir).

Ich würde da nicht rumspielen und einen Elektromeister oder den Energieversorger zu Rate ziehen. Alleine schon, weil Du in Teufels Küche kommst, wenn mal was passiert und Du an der Verteilung rumgedoktort hast. Das ist kein Ort für DIY meiner Meinung nach.

Gruß, Nils

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Offline dukesupersurf

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #2 am: 18.03.2017 19:14 »
Hallo Nils ,
ich hatte damit früher jeden Tag zu tun , wollte aber nur nochmal sicher gehen . Hab auch so einen Ordner mit den ganzen T... Systemen und VDE0100 . Und genau diese saubere Verbindung von N und PE ( wo sie auch sein mag ) ist eben nicht messbar . Und alles befindet sich in einem ganz gammeligen Altbau .
Mir ist aber nur klar , warum eine Nullung auf keinen Fall NACH einem FI nochmal gemacht werden darf .
Wenn die Alte keinen E-Meister angagiert , klemm ich einfach während der Ladenzeit mein Starterkabel als Brücke in den Keller-Kasten , und fertig.
tschüß , Thomas

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Offline earnst

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #3 am: 18.03.2017 19:28 »
Hallo,

was ich tun würde, wo es mehr um eine rechtliche als technische Frage geht:
Herauskriegen, wer für diesen Teil des Netzes (Verbindung PE und N) zuständig ist (Innung, HWK, Enrergieversorger, "aktiven" Elektriker fragen) und es dem Betreffenden dann "an die Backe kleben".
Die Vorschriftsmäßigkeit des Stromnetzes ist doch keine Extra-Wurst, die für einen Mieter gebraten wird.

mfg ernst

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Manfred

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #4 am: 19.03.2017 01:16 »
Hallo,

Zitat
Wenn die Alte keinen E-Meister angagiert , klemm ich einfach während der Ladenzeit mein Starterkabel als Brücke in den Keller-Kasten , und fertig.]Wenn die Alte keinen E-Meister angagiert , klemm ich einfach während der Ladenzeit mein Starterkabel als Brücke in den Keller-Kasten , und fertig.

Das würde ich nicht tun, denn wenn irgendetwas passiert hast Du die Finger drin.
Um Dich abzusichern würde ich den Mangel dem Alten das mit einem Zeugen mitteilen und ihm auf die Gefahren und seine Haftung hinweisen.
Ein Einschreiben mit Rückschein ist auch gut, ist aber schwierig wenn der Alte Dein Chef ist.

Zitat
Herauskriegen, wer für diesen Teil des Netzes (Verbindung PE und N) zuständig ist (Innung, HWK, Enrergieversorger, "aktiven" Elektriker fragen) und es dem Betreffenden dann "an die Backe kleben". 

Für die Hausinstallation ist allein der Hausbesitzer verantwortlich.
Die Verantwortung des Energieversorgers endet am Hausanschlußkasten.
Hand anlegen darf da nur ein Elektrobetrieb der bei der Handwerkskammer bzw. der IHK eingetragen ist.
Dieser Fachbetrieb kann dann auch feststellen ob die Netzzuführung auf dem gefoderten Stand der Technik ist,
und sich gegebenfalls mit dem Einergieversorger betreffs einer Neuerung in Verbindung setzen.

Gruß
Manfred     

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Offline dukesupersurf

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #5 am: 19.03.2017 10:14 »
Mir fällt dazu noch folgendes ein :
nehmen wir mal an , ein Gerät hat einen Körperschluß , und zwar so wenig , daß der LS nicht auslöst , aber trotzdem durch Kriechstrom eine gefährliche Berührspannung anliegt . Jetzt wäre der FI dran . Damit das funktioniert , muß der Fehlerstrom auch widerstandslos abfließen können , was nur geht , wenn irgendwo am Anfang N&PE verbunden sind . Und wir hatten genau diesen Fall  mal : ein Amp , der beim Kunden den Schalter rausjagte , ist bei uns im Laden gelaufen . Das darf nicht passieren .
Ach ja , es kommt noch schlimmer : Als ich die Unterverteilung untersuchte , konnte ich den blauen Draht unter Brizzelgeräuschen aus dem FI rausziehen , obwohl die Klemme bombenfest sitzt und sich nicht mehr schrauben läßt .
OB ich wirklich abwarten sollte , bis der Typ nochmal angagiert wird , wo ich doch selber Elektroniker bin ?
Sollte es am besten nur professionell aussehen lassen , im Kasten klebt ja immer noch sein Aufkleber....
tschüß , Thomas

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Offline bluesfreak

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #6 am: 19.03.2017 20:13 »
Klassischer Fall von Kabel neben der Klemme eingeschoben...würde ich dokumentieren (mit dem Handy Filmen) und dann korrigieren. Aber bitte vorher die Hauptsicherung raus....

Gruß
blues

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Offline Robinrockt

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #7 am: 19.03.2017 20:35 »
Hallo,

da bekannt ist wer der Elektromeister ist der das verbrochen hat, würde ich persönlich den guten Mann antanzen lassen um das korrigieren zu können.
Entweder so oder über die Innung.
Geht ja wohl gar nicht.

Viele Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline dukesupersurf

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #8 am: 24.03.2017 21:16 »
So , wir haben auf eigene Kosten mal nen Meister zum Nachgucken angagiert .
Die Nullung ist vorm Zähler da . Zur Erinnerung , wenn ich sie in der Unterverteilung einen Stock höher nochmal mache , hören die Amps auf zu rauschen .
Also fangen wir uns irgend ein Störsignal auf dem Weg vom Kellerkasten zum Laden ein . Keiner weiß , was da alles so an den PE-Schienen hängt und wie vergammelt das dann an deren Ende ist .
Hab dann mal mit nem langen Klinkenkabel ( sah lustig aus ) unsere Unterverteilungserde statt zu nullen mit dem Laternemast vorm Laden verbunden , das hat dann auch was gebracht .
Wir überlegen jetzt einfach nen Zusatz-Fundamenterder irgendwo in die Erde zu rammen .
tschüß , Thomas

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Offline slowhand

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Re: kein Potentialausgleich im Gitarrenladen ( Nullung )
« Antwort #9 am: 5.04.2017 18:52 »
Hallo Thomas
Nur der Vollständigkeit halber, der Begriff Nullung beschreibt die alte, nicht mehr zulässige Weise, bei Körperschluss per Sicherung auszulösen. Nicht, dass da jemand durcheinander kommt ;)
Dein Elektromeister sollte auf jeden Fall nochmal eine VDE-Messung durchführen, also Schleifenimpedanz (bei TT-Netz Erdungswiderstand), Auslösestrom FI, etc.
Nachträglich einen Fundamenterder einzusetzen ist schwierig, ich denke, Du meinst einen Kreuzerder, den Du in die Erde wemmsen kannst.
Wichtig ist auf jeden Fall, die Netzform zu kennen. Nur so können nacher die richtigen Messungen durchgeführt werden können.
Dabei gilt: bei TN-Systemen gibt eine Verbindung vom HAK zum Hauptpotentialausgleich, bei TT-Netzen vom Hauptpotentialausgleich zur Hauptverteilung.
Die elektrische Anlage scheint ja schon marode zu sein, daher der Rat: Finger davon lassen. Ich kann gut verstehen, dass Du da nicht sehenden Auges nichts machen willst, aber die Verantwortung solltest Du Dir durch ein Eingreifen nicht aufbürden.

Gruß
Markus