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Supro 1695T Black Magick - aktuelle Supros - EH6973
456Onno456:
ich mach ja schon ;-)
nächster Teil des 'critical review':
Die Absara-Supros weisen zwei ident aufgebaute Kanäle auf, welche ja vor dem ToneStack irgendwie gemischt werden müssen. Die geschieht klassisch, indem sie über zwei Widerstände (je einer kommt von einem Kanal) 'addiert' werden. Die hier gewählte Position des Volume-Potis zwischen den beiden Triodenhälften der V1 (oder V2) verhindert, dass sich die beiden Volume-Potis gegenseitig beeinflussen (im Gegensatz zu den 'klassischeren' Schaltung am extremsten wohl die Plexis (5E3 ist meiner Meinung nach eine andere Kategorie)). Im Speziellen hilft es dabei, dass die kangformende Wirkung (Tiefpass) des R24/R25 bei voll aufgedrehten Volume-Potis nicht den anderen Kanal beeinflusst. Damit lässt sich ein Channelswitching mit einem A/B/Y-Schalter und den zwei Eingangsbuchsen sinnvoll bewerkstelligen.
Die Triodenhälften V1a/V2a kann man als Treiber für das Tone-Stack beschreiben. Sie sind ident zu den Eingangsstufen aufgebaut. Insbesondere die Kathoden-bypass Kondensatoren und die Abwesenheit eines klangformenden Tiefpasses (z.B. eines größeren Gitteranlaufwiderstands, oder pF-Kondensators parallel zum Anodenwiderstand) stechen hervor. Selbst bei maximaler Stellung eines Volume-Potis werden sie nur minimal überfahren (wenn man von PAFs oder single coils und nicht von EMGs ausgeht), da das Gain der Eingangsstufe ca. bei einem Faktor 8 bis 10 liegt (250mV_rms x 8 ca. 5.5V_ptp).
Die Mischwiderstände R9/R10 liegen mit 100k bei vernünftigen Werten und werden direkt am Eingang des Tonestacks zusammengeführt. Dieses liegt von seinen Eckdaten (Frequenz und Q des Mittendips) deutlich näher an einem Marshall SuperBass Tonestack, als bei einem klassischen Fender TS (fixed Mids mit 6k8. Das ist für Marshall-Verhältnisse (25k-Pot) schon ziemlich scooped.). Wie bereits oben erwähnt ist der Regelweg suboptimal. Es lässt sich nur 20% links oder rechts der Mittelstellung sinnvoll einsetzen, jenseits davon ist es zu grell, bzw. zu dumpf (mein Empfinden, die Simulation in ltSpice sieht deutlich gnädiger aus). Um die Mittelstellung liegt der Mittendip bei 600Hz bis 800Hz und zwischen -3dB und -6dB. Da es sich um ein lineares Stereo-Poti handelt hätte man natürlich auch deutlich größere Widerstände in Reihe zu den Potihälften, Widerstände parallel zu den Potis, oder vom Mittelabgriff zu einem der Poti-Enden schalten können (Stichwort: Feintuning des Regelwegs). Der Effekt des überempfindlichen Regelwegs wird natürlich auch vom Stereopoti verstärkt. Es werden ja immer zeitgleich Bässe verringert(erhöht), wenn Höhen erhöht(verringert) werden.
Die Parallelschaltung der beiden Kanäle erlaubt genau 3dB mehr Signal als ein Kanal alleine. Alleine die Signalanhebung (wenn es nur um das Gain geht) hätte man auch einfach mit einem 2xUM Schalter realisieren können. Eine Umschaltung von R15 (gerne auch mit internen Trimmern) und zwei parallele Volume-Poti, bei denen der Mittelabgriff geschalten wird (R24 eventuell leicht erhöhen, bleibt aber auf der 'anderen' Seite des Umschalters, so hat alles Massebezug und knallt nicht beim Schalten). Spart eine Röhre und mit nem 5V-Relais und Gleichspannung aus der Heizungswicklung wäre das ganze fussschaltbar.
... tbc ...
m.
mr.bassman:
:topjob:
LG
456Onno456:
Nachdem es zeitlich momentan etwas eng ist, habe ich die nächtliche Stunde für ein paar Plots genutzt (die Spice-file hat mehr Zeit in Anspruch genommen). Ich hoffe man erkennt auf den Screenshots das Wesentliche (bei Bild 2 und 3 sollten R153 und R134 jeweils 135k sein, das habe ich vermurkst. Zieht gedanklich einfach ein wenig Signal ab, am Frequenzgang ändert sich nichts).
Die Fragestellung die ich mir stellte war, inwiefern man das nicht gerade gut ausgelegte 1-Knob ToneStack des Absara-Supros 'verbessern' könnte. Ziel sollte ein moderater Mittendip zwischen 600Hz - 800Hz und Höhenblende, bzw. Tilt-Control sein.
Zum Vergleich stehen:
TS_comp_1: Thunderbolt TS mit Originalwerten
TS_comp_2: Thunderbolt TS mit 'Marshallwerten' und weitem Regelweg
TS_comp_3: Thunderbolt TS mit 'Marshallwerten' und beschränktem Regelweg + Treble bleeder
TS_comp_4: passive Höhenblende + Notch-Filter (schaltbar in seiner Ausprägung, z.B. per 2xUM)
TS_comp_5: Gretsch 6162 mit Originalwerten
TS_comp_6: Hammond AO-35 (oder Carmen Ghia)
TS_comp_7: Simcha Delft's Moonlight Tone (per Zufall drauf gestoßen, sieht interessant aus, fällt aber aus dem oben gesteckten Rahmen)
klarer Favorit ist die passive Höhenblende + der (schaltbare) Notch-Filter. Verlustarm, justierbarer Mittendip (Frequenz und Amplitude), Tiefe des Dips sogar schaltbar, großer Regelweg der Höhenblende, welcher noch dazu einfach mit Widerständen zu begrenzen ist. Bässe kann man an anderer Stelle auch absenken, daher ist eine Tilt-control nicht wirklich nötig.
m.
mr.bassman:
Hallo Max,
neben deiner favorisierten passiven Höhenblende (mit schaltbarem Notchfilter), finde ich auch die Version des Gretsch 6262 sehr interessant und wirkungsvoll (Plot TS_comp_6). Diese findet man übrigens auch mit gleichen Werten im (alten) Supro 1650RT (Royal Reverb).
So eine Klangregelung hätte dem Black Magick wesentlich besser gestanden…
LG und mach´ weiter so!
Bernd
mr.bassman:
Hi Max,
--- Zitat ---... tbc ...
--- Ende Zitat ---
... waiting and hoping ... :P :danke:
LG
Bernd
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