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Supro 1695T Black Magick - aktuelle Supros - EH6973

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456Onno456:
Hi Bernd, Hi Forum,

OT: Es tut mir leid, dass es ein wenig gedauert hat, ich musste mich um Dinge kümmern, welche nicht aufzuschieben und wichtig waren. Dies ist nun erledigt und es kann weitergehen. Hoffentlich recht rasch.

eine kleine Korrektur: Ich habe ein paar Minuten gehabt und tatsächlich nochmals über die ToneStacks drüber geschaut (siehe Post weiter oben). Die 135k gegen GND, nach dem 47n Koppelkondensator an der zweiten Triode sind falsch eingezeichnet und auch simuliert. Die müssten nicht direkt an den Kondensator, sondern direkt an das Tonestack, also das andere Ende des 100k. Es handelt sich um den Ersatzwiderstand für den 100k Mischwiderstand vom anderen, ident aufgebauten, Preampkanal nebst dessen Innenwiderstand. Die Ausgangsspannung passt aber trotzdem ziemlich gut.

Als Zusatz noch eine weitere Variante des Tonestacks, prinzipiell die Kombination einer Thunderbolt/Muff tilt-control mit einem notch-Filter (siehe TS_comp_8.png).

Diese Variante des TS lässt sich sehr elegant mit einem 1M lin Potentiometer mit integriertem oder externem 1xUM Schalter realisieren. Eine Möglichkeit wäre z.B. die im Bild TS_comp_9.png gezeigte (die Simulation umfasst nur dieses TS, welches niederohmig getrieben wird):
Die Widerstände für den Mittendip (1M, 820k, 470k, 22k) können natürlich so angepasst werden, dass die Tiefe des Dips in beiden Schaltzuständen dem gewünschten entgegenkommt. R* und R‘ in der tilt-control dienen zur Feinabstimmung des Regelwegs (laut Merlin Blencowe 100k für einen ausgeglichenen Regelweg a la Quad).

Damit ist eigentlich das abzudecken was immer auf der Wunschliste steht:

a)   Eine einzelne Tone-Control, welche alle Schattierungen von dumpf bis grell abdeckt und deren Regelweg sich einfach auf den Verstärker anpassen lässt

b)   Schaltbarer Mittendip in unterschiedlicher Ausprägung (auch anpassbar), wobei der Mittendip hier aufgeräumte Vox/Fender clean-, oder modernere gain-Sounds ermöglicht.

c)   Mit passiver Toneblende anstelle der tilt-control gibt es eine low-loss Variante (siehe TS_comp_4.png)

max

PS: Der Praxistest dieser Tone-control steht natürlich noch aus.

456Onno456:
Moin,

Die Tone-Control bei den alten Supros (1624T + 1690T siehe schematics erste Seite) ist als passive Höhenblende aufgebaut. Hinzu kommen die 500pF Treble-Bleeder (1n beim 1690T) über den Volume-Potentiometern der beiden Kanäle. Beides zusammen lässt ein gewisses Maß der Klangformung zu.

a) Die Verstärker sind vom Frequenzgang typische Vintage-Verstärker, d.h. im cleanen Bereich (PI + Endstufe zerrt noch nicht) eher neutral mit leichter Tendenz Richtung dumpf. Hierbei helfen die Treble-Bleeder ein klein wenig, wobei sie den Frequenzbereich eher nach oben erweitern, denn wirklich einen Präsenzenpeak hinzufügen (anders als ein moderner Highgainer, mit treble-shelfing RC-Glied vor dem Gain-poti). In wie weit das für einen selbst spieltauglich ist muss man selbst herausfinden. Bewegt man sich im cleanen Bereich kann man durch das Zurückdrehen der Potentiometer auch einer dumpfen Paula zu verhaltenen Höhen verhelfen. Spielt man Verstärker aber gerne im leicht angezerrten Bereich und reguliert den Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre, dann wird es bei einer dumpfen Gitarre schnell muffig (außer diese hat einen sehr grellen treble-Bleeder verbaut). Pickups auf der angriffslustigeren Seite, z.B. P90 und Single-Coils bieten hier deutlich mehr Raum den Klang fein einzustellen.

b) Die Höhenblende verdient eigentlich nicht zu viel der Beschreibung, allerdings macht die Wahl des Kondensators (5n oder 10n, beides wurde von Valco verbaut) einen deutlichen Unterschied. Dies ist im Screenshot 'TS_1624.png' verdeutlicht. Mit dem 10n Kondensator kann man richtig dumpfe Einstellungen realisieren, viel wichtiger ist aber, dass er (im Vergleich zum 5n) dazu führt, dass die Tone-Control den Gesamtpegel deutlich mitreguliert (um fast 5dB).

Fazit: Vor diesem Hintergrund lässt sich auch die Empfehlung den 1624 für einen ordentlichen CrunchSound mit britischer Einstellung (alles auf 11) und einer Telecaster zu betreiben nachvollziehen.

c) Der Regelweg der Tone-Control ist ein wenig suboptimal. Die dumpfen Einstellungen benötigt man nicht. Hier kann man mit einem Bremswiderstand in Reihe mit dem Kondensator ein wenig Abhilfe schaffen, der Regelweg wird bei Verwendung eines logarithmischen Potentiometers aber nur bedingt besser.


max

PS: 'TS_1624.png' Es wird wieder eine single-Coil als Signalquelle simuliert. Beide Eingänge sind im 'bright'-Modus, Das Channel-Volume ist jeweils bei 50% (lineare Potis, also -3dB).

mr.bassman:
Hallo Max,

mir ist auch noch eine Variante eines 1624T mit RC-Gliedern von 5nF/270k bekannt...
Was sagt deine Simulation dazu? Sollte eigentlich ebenfalls weniger dumpf klingen als 10nF/470k Schaltung
 - gut, die Tonregelung bleibt natürlich subobtimal.

LG
Bernd

456Onno456:
Hi Bernd,

das kann ich später mal simulieren, falls da wirklich Bedarf besteht. Den von dir angehängten Schaltplan kenne ich auch, habe ihn aber relativ schnell wieder aussortiert, da mir die Kettenburg-Schaltpläne vertrauenswürdiger erschienen.

Zu der vorliegenden Schaltung: Dem einen Eingang fehlt der Bypass-Cap an der Kathode, das braucht der 1624 schon. Zusätzlich zum dem zusätzlichem 5n-270k Hochpass liegt das Potentiometer der Tone-Control auch noch parallel (in den Valcos ist das nicht so!) und die Mischwiderstände haben 270k. Da werden die Eingangsstufen schon stark belastet und das Signal bricht noch weiter ein.

Mit der Erfahrung, welche ich bei den beiden gebauten Supros gewonnen habe würde ich sagen: Nicht so doll, der Schaltplan. Eher wenig gain und noch mittiger, da Höhen (500p vor dem Phaseninverter) und Bässe beschnitten.

LG,

max

mr.bassman:
Hi Max,

danke für deine schnelle Stellungnahme!  :topjob:

--- Zitat ---Zu der vorliegenden Schaltung: Dem einen Eingang fehlt der Bypass-Cap an der Kathode, das braucht der 1624 schon. Zusätzlich zum dem zusätzlichem 5n-270k Hochpass liegt das Potentiometer der Tone-Control auch noch parallel (in den Valcos ist das nicht so!) und die Mischwiderstände haben 270k. Da werden die Eingangsstufen schon stark belastet und das Signal bricht noch weiter ein.
--- Ende Zitat ---
Da muss ich leider widersprechen - ich habe mal 3 Schaltpläne angehängt, die ebenso dimensioniert sind.
Das wäre der Valco 510-24, Valco/Gretsch 6161 und das Model 24 (S6424) - was sgat du dazu?

LG
Bernd

P.S.: Das Model 24 wurde übrigens bis vor kurzem von Ken Watts (Watts Tube Audio, USA) als komplettes Kit vertrieben!

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