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Die Suche nach dem heiligen Ton!
Bierschinken:
Das ist natürlich alles sehr reativ und man muss es schlicht an der eigenen Kette messen.
Wenn ich z.b. dieses Frequenzspektrum sehe; "10x Boss" wo kommen da die Frequwenzausprägungen her? Durch die Bypassschaltung oder durch die Kabel zwischen den Pedalen...und wie lang waren die Kabel und welche Quelle treibt da, und wie sieht das Quellen-signal aus, und wie wurde gemessen, was bewirkt das Messinstrument am Signal? … etc.
Da hilft nur den eigenen Signalgenerator an einen potenten Spektrum Analyzer hängen und messen.
mutzi1969:
--- Zitat von: Bierschinken am 23.06.2017 13:00 ---Das ist natürlich alles sehr reativ und man muss es schlicht an der eigenen Kette messen.
Wenn ich z.b. dieses Frequenzspektrum sehe; "10x Boss" wo kommen da die Frequwenzausprägungen her? Durch die Bypassschaltung oder durch die Kabel zwischen den Pedalen...und wie lang waren die Kabel und welche Quelle treibt da, und wie sieht das Quellen-signal aus, und wie wurde gemessen, was bewirkt das Messinstrument am Signal? … etc.
Da hilft nur den eigenen Signalgenerator an einen potenten Spektrum Analyzer hängen und messen.
--- Ende Zitat ---
danke dir....
gibt es denn solche Geräte in handlicher Form (wie die Kabeltester), die man einfach so einschleifen kann?
Vielleicht kann man ja so etwas wie einen Feedback-Detector/Eleminator oder einen digitalen Eq dafür nutzen,wo man die Frequenzen "einfrieren" und somit sichtbar machen kann etc....
DerDomze:
Hallo,
--- Zitat von: Bierschinken am 23.06.2017 13:00 ---Wenn ich z.b. dieses Frequenzspektrum sehe; "10x Boss" wo kommen da die Frequwenzausprägungen her? Durch die Bypassschaltung oder durch die Kabel zwischen den Pedalen...und wie lang waren die Kabel und welche Quelle treibt da, und wie sieht das Quellen-signal aus, und wie wurde gemessen, was bewirkt das Messinstrument am Signal? … etc.
--- Ende Zitat ---
der Messaufbau müsste im dazugehörigen Thread im Talk_Bass Forum zu finden sein - ich wollte da nicht direkt verlinken da ich mir nicht sicher bin wielange die Verlinkung bestehen würde.
Aber da ich das das Bild nunmal hier gepostet hab, trag ich dazu mal die Eckdaten hier nach:
- die 10x Boss wurden mit 6"Patchkabel verlinkt
- Gemessen wurde "PinkNoise" mit einer PC-Soundkarte über Adapterkabel ins jeweilige Gerät und von dort in einen Line6 Toneport zurück in den PC.
Gruß
Dominik
mutzi1969:
Hey Dominik, danke dir...
Ja,genau das werde ich mal machen, das Ende des Pedalboards direkt in den PC in ein EQ-Analyzer-Programm...sehr guter Tipp! :topjob:
LG Olly
DocBlues:
Hallo,
ich habe das Thema vor einigen Jahren schon mal eingehender betrachtet, als solche Klangverschlechterungen durch zusätzliche Bauteile oft als Einbildung und Voodoo abgetan wurden (was heute wohl kaum anders ist). In älteren Threads hier im Forum ist dazu noch Einiges zu finden. Damals (2006) habe ich das Thema mal mit einem sehr versierten Meßtechnik-Ingenieur aus der Elektronikbranche diskutiert.
In kurzen Worten: Die Klangverschlechterungen sind zum großen Teil Dämpfungen und sonstige Veränderungen der Transienten, also der Einschwingbereiche. Deshalb Vorsicht: Frequenzanalysen basieren i.allg. auf dem Prinzip der Fourier-Analyse und benötigen periodische Signalverläufe, um die beteiligten Frequenzen zu identifizieren. Genau diese Periodizität ist aber bei den Transienten nicht gegeben. Deshalb können die realen Effekte damit prinzipiell auf diesem Weg nicht dargestellt werden.
Alternativ verwendet man Meßgeräte, die Dirac-Impulse senden. Leider schließen sich die Methoden zum Teil gegenseitig aus. Man kann sie aber letztlich doch zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die sehr ausführliche e-mail Erläuterungen des o.a. Meßtechnik-Experten habe ich noch - allerdings würde das hier den Rahmen total sprengen. Ich bin dann etwas später im WEB auf entsprechende Messungen zum Thema Kabeleinfluß (jenseits der üblichen kapazitiven Effekte) gestoßen, die genau diesen hörbaren Einfluß auf die Transienten deutlich darstellten.
Daraus habe ich für mich folgenden Schluß gezogen: Im Audiobereich gibt es eine Menge Effekte, die mit den einfachen Formeln und Meßverfahren der Elektrotechnik nicht hinreichend erklärt und dargestellt werden können. Wenn man aber tiefer in die Physik und in Meßverfahren einsteigt, gibt es durchaus Wege, zu plausiblen Meßergebnissen zu kommen.
Jedes el. Bauteil hat einen mehr oder weniger großen Einfluß auf den Signalverlauf. Ein Widerstand ist eben nicht nur ein R und ein Kondensator ist nicht nur ein C , wenn es um nicht eingeschwungene Signale geht (d.h. um das was einen Großteil von Musik ausmacht). Materialien, Bauformen etc. spielen da rein. Man kann nur versuchen, Bauteile auszuwählen, die wenig negativen Einfluß haben und ggf. noch ein paar nette Nichtliniearitäten hinzufügen, denn zumindest beim Gitarrensound ist elektrotechnische Perfektion ja nicht das Ziel. Grundsätzlich läuft einem die Sache aus dem Ruder, wenn der Signalweg durch diverse Effktgeräte, Verbindungskabel und ggf. DA/AD-Wandlungen lang und verlustreich für die Transienten wird. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Einflüsse verschiedener Bauteile dann auch kaum noch klanglich optimierbar sind, da die verschiedenen Nichtlinearitäten zu viele Wechselwirkungen zeigen.
FAZIT: Signalweg in jedem Fall möglichst kurz halten, den Großteil der Bauteile nach unverfälschtem Klang optimieren (Bsp: schon der Unterschied zwischen einem OP-Amp OPA 2134 und dem hochwertigeren OPA 2132 spielt bei einem Buffer eine Rolle.) und als Klangdesign ein paar wenige Bauteile mit Charakter einbauen. Ja - auch Kabel haben in Abhängigkeit der Kupferqualität, Verzinnung, Versilberung und Isolationsaufbau einen teils dramatischen Klangeinfluß.
Der Link zu dem entsprechenden Meßbericht sollte hier im Forum noch in einem alten Thread zufinden sein.
Es läßt sich fast alles messen , wenn man nicht zu naiv an Technik und Physik rangeht, sondern das "Eingemachte" bemüht. Allerdings vertraue ich nach den oa. grundsätzlichen Erkenntnisse primär meinen Ohren und Erfahrungswerten.
Ich hoffe, ich konnte ein paar nützliche Anmerkungen beitragen.
Nach langer Zeit mal wieder aktiv im Forum,
Gruß,
DocBlues
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