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Lets talk about gridblockers .... again...
rail2rail:
--- Zitat von: Jonas_
Hallo jonas,
link=topic=22383.msg227741#msg227741 date=1501066450 ---Deine Unterscheidung zwischen zeitkontinuierlichen und zeitdiskreten Systemen ist m.E.n. etwas schwammig.
--- Ende Zitat ---
Nein nein, nur sinnbildlich dargestellt. Es hat ja mit der Thematik eigentlich garnix zu tun.
--- Zitat von: Jonas_ am 26.07.2017 12:54 ---Entscheidend für Gitarrenverstärker ist aber die Laufzeit zwischen Systemeingang (Gitarre) und Systemausgang (Lautsprecher).
--- Ende Zitat ---
Ja eine so genannte Latenz.
Diese besitzt ein kondensator von 10 nF? Wie hoch ist denn diese?
Lg
Jonas_:
--- Zitat ---Ja eine so genannte Latenz.
Diese besitzt ein kondensator von 10 nF? Wie hoch ist denn diese?
--- Ende Zitat ---
Für einen RC-Hochpass erster Ordnung, wie er zum Beispiel am Eingang des Verstärkers zu finden wäre, mit:
T = R * C und fg = 1/(2* pi * T)
erhält man den angehängten Verlauf für die Gruppenlaufzeit.
Oder nach Rechnung auch:
tg = ωg/(ω^2 + ωg^2) mit ω = 2 * pi *f und ωg = 2 * pi * fg
mit R = 1MΩ und C = 10 nF => fg = 15,9 Hz
Bei 50 Hz erhält man beispielsweise eine Laufzeit von ca. tg = 1ms
(Ich hoffe ich habe keinen Denkfehler gemacht oder mich verrechnet)
Gruß,
Jonas
Bierschinken:
Diese Laufzeit ist das was z.B. bei einem OP mit slew-rate angegeben ist.
Das Bauteil ist nicht ideal und damit nicht "unendlich" steil. Es kann keine Sprünge erzeugen.
Bei infinitesimaler Betrachtung wird klar, dass jede Spannungsänderung ein Sprung ist und deswegen eine gewisse Zeit benötigt.
Diese gewisse Zeit ist für ein einzelnes Element sicherlich klein, aber im Gesamtsystem dann wieder ein Faktor, denn da macht Kleinvieh wieder Mist.
Fragt euch mal warum manche Kondensatoren, obwohl sie sich Kapazitiv und ESL/ESR-mäßig gleich messen doch anders klingen oder besser; sich anders beim Spielen anfühlen. Das ist für mein dafürhalten die Anstiegszeit, die da den Unterschied macht.
rail2rail:
@jonas, das ist saubere und gut recherchierte Grundlage! Well done!
Meine ich ernst.
Meine Latenzfrage war eher eine Scherzfrage, dass bei 50hz nur ca. eine ms raus kommt kann sogar hinkommen ohne nachzurecherchieren. Ich habe als Faustgrundlage lediglich die obligatorischen 60Grad ins Spiel gebracht. Weil alles andere mit der thematik nicht im Zusammenhang steht.
@swen, ich gebe dir völlig recht, dass das Kleimvieh den größten mist macht. Es ist dennoch (mal abgesehen von der Filterfunktion und der daraus resuldtierenden Verzerrung) keine Latenz im eigentlichen Sinne im System, die eine feste größe hätte.
Diese schlägt wenn überhaupt nur merklich bei modulierten Nutzsignalen zu die eine feste Trägerfrequenz haben. Oder bei großen Kapazitäten, die mit einer hohen ausgangsimpedanz getrieben werden. Hat aber auch nichts oder nur bedingt mit der Thematik zu tun. Denn ich habe noch das Problem ein phasing zu hören, wenn ich das Volumepoti herunter drehe (merkte ich ja bereits an)
Du wirst mit einem Rauschen und Eingang zu Ausgang Messung keinen signifikanten Phasenversatz messen können, der akustisch nachweisbar wäre, sprich: hörbar. (am idealen Kondensator). Zumal mit kleinerer Amplitude die kapazität deutlich geringer ist.
Slewrate beschreibt die Anstiegsgeschwindigkeit per Volt und bedeutet vereinfacht nur, dass
1.) das Device auf eine obere Grenzfrequenz limitiert ist.
2.) das Device unter Vollaussteuerung langsamer ist als mit kleiner Eingangsamplitude.
Einen Phasenversatz gibt es dabei nicht direkt wenn die Bandwidth limits eingehalten sind.
ESR kannst du, je höher die Eingangsimpedanz ist immer mehr Vernachlässigen, weil er im komma x bereich der Audioimpedanz liegt.
Der Voodootrain mit unterschiedlichen Kondensatoren begründet sich meines erachtens durch Phasenverzerrungen die entstehen, wenn
A.) Verschieden lange Wellen aufeinander treffen, wie es beim Gitarre spielen im Grunde immer der Fall ist
B.) Induktionseigenschaften des Bauteils ansich genutzt werden vornehmlich wenn diese gesättigt sind. Also ESL wie du schon angesprochen hast.
C.) Ladungsträger- verteilungseigenschaften. Je nach Aufbau des Kondensators und der Position der Pole kann seine Kapazität mit zunehmender Spannung höher werden.
Natürlich kann man da unterschiede verzeichnen. Ob diese nun so gravierend zuschlagen sei einmal dahingestellt.
Die über das gesamte Sytem resultierende Impulsantwort, das wäre erstmal der richtige Begriff, ist so minimal verzögert durch Kondensatoren, dass man sich mehr Gedanken um ein einzelnes Triodensystem machen müsste, das keinen Bypass kondensator an der Kathode hat.
Dass ich mit jedem Kondensator phasen verzerre, das gestehe ich voll und ganz ein. So what, mir gefällts ja bis auf die filtereigenschaft mit zugedrehtem poti, da gegen muss ich noch was tun.
Bierschinken:
So weit, so gut.
Sidekick-Frage die sich mir beim Lesen stellte; wird das System schneller wenn die Kathode gebrückt ist?
Also was änderts an der Sprungantwort, wenn der Ck vorhanden ist?
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