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Hiwatt inspirierter Amp - Fragen

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Offline darkbluemurder

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Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« am: 6.11.2017 11:41 »
Liebe Hiwatt-Fans und -Experten,

ich habe vor kurzem einen Hiwatt inspirierten Amp fertiggestellt. Vorstufe wie DR201, einziger Unterschied ist, dass ich nur eine Eingangsbuchse verwende und die Kanäle intern gebrückt habe. Endröhren 2 x EL 34 mit fixed bias, PI ist ein Kathodyn.

Folgende Punkte sind mir aufgefallen:

1. Drehe ich den Trebleregler nach unten, nehmen Bässe und Tiefmitten zu - ist das normal? Nicht dass es mich wirklich stört, aber es interessiert mich.
2. Klare Sounds (diese aber richtig klar und in einer Mordslautstärke) bekomme ich nur, wenn ich die Gainregler nur leicht aufdrehe. Bei 9 Uhr cruncht es schon - ist das normal?
3. Wenn ich die Schaltpläne bei M. Huss richtig interpretiert habe, ist das Master Volume ein 220k lin. Dadurch wird der Amp natürlich schon auf 9-10 Uhr ziemlich laut. Habt Ihr das in Euren Nachbauten beibehalten oder habt Ihr log Potis verwendet?

Schon jetzt vielen Dank für Euren Input.

Viele Grüße
Stephan
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Offline corne

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #1 am: 6.11.2017 12:47 »
Hallo Stephan,

1. da kann ich nix zu sagen
2. sollte erst viel später crunchen. also mein 20 watter macht das erst ab 1-2 uhr, wobei natürlich die frage ist, ab wann man von crunchen redet. drehe ich den hiwatt im gain voll auf, bin ich ungefähr mit dem crunch da, wo ich bei meinem slo bei viell. 10-11 uhr bin.
3. ich hab das mal ignoriert und ein 1M log als Master eingesetzt.

Probleme bei mir: ich habe eine presence/punch-Regelung mit eingebaut. drehe ich den Punch unter 9 Uhr schwingt der Amp tieffrequent.

gruss corne
Move your ass for rock 'n roll baby .... move!!

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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #2 am: 6.11.2017 13:30 »
Hallo corne,

vielen Dank für Deinen input.

ich habe in meinem Amp auch noch eine Instabilität drin, die mit der Gegenkopplung zusammenhängt. Derzeit habe ich eine variable Gegenkopplung eingebaut (100k Poti plus 22k Widerstand). Drehe ich zu viel Gegenkopplung rein, schwingt er (wahrscheinlich ist 100k die Grenze, muss ich aber bei abgelötetem Poti nochmal messen). Das wird um so schlimmer, je niedriger ich den Attentuator eingestellt habe. Möglicherweise liegt das zuviel an Crunch auch daran.

Ich überlege, den PI wie bei den VHT/Fryette Amps einzubauen, d.h. Kathodyn mit Ra = 100k, Rk = 100k, Rb = 2k2, Rg = 470k (soweit habe ich das schon umgesetzt), vorangehende Stufe Ra = 220k II 120pf (habe ich jetzt noch 100k ohne Cap), Rk = 2k2 (habe jetzt 1k5). Ich verstehe den 120pf parallel zum Ra als Tiefpass mit -3db-Punkt bei ca. 6kHz, also als Stabilisierungsmaßnahme - liege ich da richtig?

Viele Grüße
Stephan
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Offline Bierschinken

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #3 am: 6.11.2017 14:18 »
Wenn du schwächer Gegenkoppelst und der Amp dann schwingt, dann stimmt ganz klar was am Aufbau nicht.
Ist der Attenuator eventuell nicht rein Ohmsch, sondern hat kapazitive Anteile? - Eventuell ist das ein Problem für die Endstufe.

Ich würde erst einmal den Amp ohne GK zum Laufen bringen. Wenn das passt, kann man schauen, wo der Amp dann anfängt zu zerren, statt des Allgemeinplatzes "er cruncht".

Grüße,
Swen

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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #4 am: 6.11.2017 15:31 »
Wenn du schwächer Gegenkoppelst und der Amp dann schwingt, dann stimmt ganz klar was am Aufbau nicht.


Hallo Swen,

es schwingt, wenn ich stärker gegenkopple, nicht schwächer. Falsch angeschlossene Anodenleitungen habe ich schon ausgeschlossen - anders rum war es schlimmer. Ansonsten ist der Aufbau nicht grundsätzlich anders als bei meinen anderen Amps.

Ich habe auch einen Fehler im Aufbau im Verdacht. Weil ich aber mit Hiwatt bisher (fast) keine Erfahrung habe, weiß ich eben auch nicht, ob das, was ich von dem Amp höre, für diese Art Amp typisch ist.

Viele Grüße
Stephan
« Letzte Änderung: 6.11.2017 15:36 von darkbluemurder »
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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #5 am: 6.11.2017 15:37 »
PS: ohne Gegenkopplung würde der Amp doch auf jeden Fall stärker crunchen, oder nicht?
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Offline _peter

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #6 am: 6.11.2017 16:50 »
Hallo,

so, wie ich dich verstehe, zerrt es doch auch bei geringen Master-Einstellungen im Preamp. Demnach haben die beiden Phänomene "früher Crunch" und "Aufschwingen bei starker Gegenkopplung" nichts miteinander zu tun, oder?

Hiwatts kenne ich eigentlich nicht als schwinganfällig. Das einzige Mal, dass ich ein einem Hiwatt-Aufbau damit Probleme hatte, war im Hiwatt 400-Klon, weil ich die Zuleitungen zum Kathodenfolger-Treiber aus ästhetischen Gründen bis unter das Preamp-Board gelegt hatte und von dort an die Röhre. Dabei kam ich zu dicht an die Beschaltung von V2.

Wo hast du denn die Presence-Leitung lang gelegt?

Wegen des frühen Zerrens: Hast du V1 komplett parallelgeschaltet (A-A, G-G, K-K) oder arbeitest du mit einem Widerstandsmischer hinter den Stufen? Stimmt den der Arbeitspunkt von V2? Was sagt das Oszi - wo klippt es?

Gruß, Peter

vintagevalveamps
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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #7 am: 6.11.2017 17:40 »
Hallo Peter,

danke für Deine Hinweise.

Ich denke auch, dass der frühe Crunch und die Gegenkopplung nichts miteinander zu tun haben, bin aber nicht sicher. Ich muss wahrscheinlich noch einige Tests machen. Hier die bisherigen Szenarien, alle mit geringstmöglicher Gegenkopplung (122k vom 8 Ohm Abgriff des AÜ in die Kathode von V3a - die Stufe vor dem Kathodyn-PI):

1. Mit Attentuator (Z Air Brake) zerrt es bei Channel Volume (Normal oder Bright) auf 9 Uhr. Mein Eindruck ist, dass der Attentuator die Gegenkopplung verstärkt und damit für Instabilität sorgt. Allerdings habe ich dieses Phänomen - wenn es das ist - noch bei keinem anderen Amp beobachtet.

2. Ohne Attentuator ist der Amp bei Master voll aufgedreht und Channel Volume ganz leicht aufgedreht kristallklar und schon ziemlich laut. Klingt mit vorgeschaltetem Overdrivepedal Hammer in dieser Einstellung. In der Einstellung habe ich die Channel Volumes nicht auf 9 Uhr aufgedreht, weil ich dann zuhause massiv Ärger bekommen hätte. Ich muss das aber mal bei niedrigem Master Volume probieren.

3. V1 hat gemeinsame Gitterbeschaltung (geschirmte Leitung von der Eingangsbuchse an ein Gitter und Drahtverbindung zum anderen Gitter) und gemeinsame Kathodenbeschaltung (1k II 50uf - hatte keine 100uf, aber das ist sicher nicht das Problem).

4. Die Presence-Leitung geht vom 8 Ohm Abgriff quer über das Board zum Regler der Gegenkopplung (der liegt auf der Frontplatte ganz links, daneben kommen nur noch die Leuchte und die beiden Schalter für Power und Standby). Von dort wieder zurück zur Kathode von V3a. Ich habe darauf geachtet, dass diese Leitungen von den übrigen Signalleitungen sowie von den Gitterzuleitungen der Endröhren Abstand haben. Leider kann ich derzeit aus technischen Gründen kein Bild posten. 

Vielleicht noch ein paar Hinweise zur Masseführung - hier können Fehler ja auch zur Instabilität beitragen: ich habe dieses Mal eine Masseschiene quer über das Board geführt, an die alle Massen angeschlossen sind - Vorstufen zuerst, dann PI, dann Endröhren-Kathoden, dann Bias, dann Masse Ladeelko/Mittelabgriff Hochvoltleitung und Mittelabgriff Heizleitung. An diesem Punkt habe ich die Masse auch an das Alu-Chassis geführt. Sollte ich besser die Vorstufenmassen trennen und an der Eingangsbuchse auf das Chassis führen? Oder reicht es, von der Masse der Eingangsbuchse einen 10nf-Kondensator in der Nähe der Eingangsbuchse an das Chassis zu führen? Bei meinem CJ11-Amp habe ich die Vorstufenmassen und die Endstufenmassen getrennt, aber dieser Amp hat keine Gegenkopplung.

Das war jetzt viel Text, aber hilft hoffentlich weiter.

Viele Grüße
Stephan
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Offline Striker52

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #8 am: 6.11.2017 18:30 »
Klemm doch mal die Gegenkopplung komplett ab. Hat du abgeschirmtes Kabel für die GK benutzt?
Ein Schaltplan deines Amps wäre hilfreich. Die Pläne, die ich im Netz gefunden habe, weichen von deiner Beschreibung doch ziemlich ab.
Gruß Axel

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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #9 am: 6.11.2017 19:06 »
Hallo Axel,

kein abgeschirmtes Kabel für die Gegenkopplung. Abgeschirmte Kabel habe ich von der Eingangsbuchse zu V1, von den Channel Potis zu V2 und vom Master Volume zu V3 verwendet.

Anbei der handschriftliche Plan. Die Spannungen sind m.E. völlig unauffällig bis auf vielleicht die 155V an der Anode von V2.

Ich sollte noch erwähnen, dass wenn man die Vorstufe in die Endstufe eines anderen Amps führt, alles OK ist. Der Fehler - wenn es einer ist - liegt dahinter.

Viele Grüße
Stephan
« Letzte Änderung: 6.11.2017 19:08 von darkbluemurder »
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Offline darkbluemurder

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #10 am: 6.11.2017 19:11 »
Ich fasse mal zusammen: zum Verhalten des Treblereglers hat offenbar niemand Erfahrungen. Zum frühen Crunch verstehe ich aus den Hinweisen, dass das nicht normal ist. Ich werde mal die Gegenkopplung abklemmen und dann berichten.

Vielen Dank allen, die sich hier beteiligen.

Viele Grüße
Stephan
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Offline _peter

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #11 am: 6.11.2017 19:27 »
Hallo,

das Hiwatt-Tonestack verhält sich definitiv anders als die Marshall/Fender-Variante. Ich habe das aber nicht im Kopf, ob das mit deiner Beschreibung übereinstimmt. Denke schon.

Ich habe gelesen, dass die Schaltungsvariante, in der beide Hälften von V2 genutzt werden und die Gridstopper fehlen, manchmal zu Blocking Distortion führt. Probiere mal 470k Gridstopper vor V2.

Gruß, Peter

vintagevalveamps
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Offline bea

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #12 am: 6.11.2017 19:39 »
Hallo Swen,

es schwingt, wenn ich stärker gegenkopple, nicht schwächer.

Das ist doch normal. Der Übeltäter ist wahrscheinlich die Höhenresonanz des Übertragers.

Was da hilft:

a) Phasenkompensation
b) ein direkt und nicht kapazitiv angekoppelter Katodyn. Erspart Dir einen Pol. Das habe ich gerade bei einer EL84PP-Endstufe durchgespiced. Siehe entsprechenden Thread hier im Forum. Ich werde wohl die Tage anfangen, die Endstufe entsprechend anzupassen.

Das mit der Klangregelung könnte ich gleich mal an meinem Mywatt ausprobieren; so aus dem Gedächtnis heraus passt das. Quell- und Abschlußwiderstand haben aber einen deutlichen Einfluss auf dieses Tonestack. Daher finde ich die 220 k als Master-Poti schon wichtig.

Die Gegenkopplung sollte aber doch keinerlei Einfluss auf das Crunchen haben, jedenfalls nicht in einem DR201. Solange Du den nicht als Abrissbirne einsetzt, wirst Du gerade mal die 2. Stufe übersteuern. Und das ist so ab Pi mal Daumen 15 Uhr des Gain-Potis der Fall. Wenn nur ein Eingang da ist, sollte aber eine Ersatzschaltung für den fehlenden Zweig des passiven Mixers vorgesehen werden, damit die Verhältnisse *wirklich* vergleichbar sind.
« Letzte Änderung: 6.11.2017 19:44 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline Striker52

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #13 am: 6.11.2017 19:43 »
Normalerweise würde der eingekreiste 470k R direkt ans Steuergitter gehen, oder übersehe ich was ???
Gruß Axel

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Offline bea

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Re: Hiwatt inspirierter Amp - Fragen
« Antwort #14 am: 6.11.2017 19:54 »
So herum klappt das auch, aber in der Summe wird der Gitterableitwiderstnd größer als spezifiziert. Und so riesig muss der Gridstopper auch nicht sein...
Liebe Grüße

Beate