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Hilfe bei Naylor Superdrive Modifikation / Umbau
Mr. Lime:
Grüß euch!
Hab über das Wochenende einen meiner Amps auf einen Naylor SD60 umgebaut und komme allmälich in die finale Phase. Es fehlt noch die Kanalumschaltung und eine JFET Boost-Eingangsstufe, ansonsten ist der Amp dem Vorbild schon recht nahe dran. Bisher eine interessante Schaltung, aus der man bestimmt einiges rausholen kann.
Was mir noch nicht so gefällt ist der Presence Regler, welcher einen einzigen "Sweet Spot" bei 80% Drehung hat. Dabei wird der Amp etwas lauter, ausgewogener und Bassreicher. Darunter klingt es eher nasal und ändert sich klanglich subtile bis gar nicht.
Hätte da jemand einen Tipp, was da los sein könnte bzw, Erfahrungen mit dem Naylor Feedback Regler? (hab meinen an 8Ohm Speakeroutput hängen). Hab den Preamp auch schon an eine andere Endstufe mit üblichem Presence und Vox Hi-Cut gehängt, was mir gar nicht gefallen hat, es kommt also auf den Naylor Presence Regler an..
Womit ich auch noch nicht zufrieden bin, ist die Klangregelung. Bass ist bei mir immer voll aufgedreht, Höhen sind meistens zu viel, weswegen der Regler meistens auf 30% eingestellt ist und die Mitten verändern sich ebenfalls wenig über den Regelweg.
Der Tonestack ist nicht besonders unterschiedlich zum herkömmlichen Marshall, deswegen bin ich da etwas enttäuscht, dass er so ineffektiv ist.
Die Schaltung ist ansich sehr bright, ich spiele über EVM 12L Speaker in Thiele Boxen und mag schiebende Bässe.
Könnte vielleicht der ein oder andere erhöhte Kathodenbypass-C oder veränderte Koppel-C abhilfe schaffen?
Clean verträgt er ebenfalls mehr Bässe, vielleicht an der 2. Stufe ansetzen?
Hab bereits einen schaltbaren Slope-R auf 33k drinnen, der ein bisschen hilft, Tiefmitten präsenter zu machen, ich überlege aber, den Tonestack völlig umzuändern..
Hier der Plan, an den ich mich gehalten habe:
Nigel:
Hallo Mr Lime!
Du hast schon recht, damit, dass Dein Amp recht treble-lastig abgestimmt ist. Das wird auch der Grund dafür sein, dass die Klangregelung, gerade mit den Electrovoice-Lautsprechern, nicht richtig funktioniert.
Ich würde versuchen erst mal das Filternetzwerk nach der High-Gain-Eingangstufe abzumildern, oder ganz zu überbrücken. Falls das nicht genügt, würde ich die 470pF-Katodenkonsatoren entfernen oder durch 1µF oder 10µF ersetzen. Wenn das auch noch nicht genügt, könntest du den 100pF über dem Volume-Poti entfernen.
Den Kondensator des Bassreglers kann man getrost verfünffachen, falls du dann immernoch zuwenig Bass hast.
Mit JFET-Eingangsstufen habe ich auch mal herumgebastelt. Wenns um Schwermetall :guitar: geht, kann man das durchaus machen. Das kann aber schnell zu viel werden. Wenn du zu wenig Gain hast, würde ich eher vorschlagen, besagtes Filternetzwerk einschließlich der Widerstände zu brücken und die ersten beiden Katodenwiderstände auf 2,2k oder weniger abzusenken und mit 1µF oder 10µF zu parallel zu schalten.
Viel Spaß!
Gruß,
Nigel
Mr. Lime:
Grüß dich, Nigel!
Danke für deine Antwort und für die Tipps!
Ich sollte vielleicht den Amp mal auf den alten Celestion G12-65 in meiner Bassbox probieren, aber eigentlich hab ich mit den EV meine Speaker gefunden, mit denen meine Amps klarkommen müssen.. ;D
2k2 an der ersten Stufe und die 470p aus dem Filtering weglassen hab ich schon mal in einem andern Forum gelesen, glaub sogar mich erinnern zu können, dass in der alten SD60 Version der 470p Kondensator noch gar nicht drinnen war.
Das und den Bright Cap am Volume Pot würd ich als erstes versuchen und gegebenfalls die Rk auf 1µF erhöhen..
Der Amp klingt ja ansich schon recht ordentlich und soll durch etwaige Änderungen nicht an Charakter verlieren.
Die JFET Stufe kommt über einen zweiten Input dran, ähnich wie bei Dumble und soll tatsächlich den Amp in Trashmetal und Hardcore Gegend bringen, da meine andern Amps nicht ganz tight genug dafür sind.
Bisher habe ich gute Ergebnisse mit einem OCD mit Gain auf 0 und Volume auf max erzielt, denke ein JFET könnte da ähnliches bewirken..
Hast Du da eventuell einen Tipp, wie die JFET Stufe auszusehen hätte? Ich schätze ein Tubescreamer artige Betonung der Mitten wäre vielleicht vom Vorteil, da werd ich aber voraussichtlich lang zu probieren haben..
Der andere Eingang ohne der Stufe dient dafür, mit Pedalen in den Amp zu gehn und den JFET nicht zu überlasten. Im Gegensatz zu meinen anderen Amps (hauptsächlich Kitty Hawks) nimmt der SD60 Pedale sehr gut an und klingt auch mit den Neck Pickups hervorragend!
Ich habe abseits davon noch Zener Dioden an den Kathodenfolger schaltbar gehängt, welche zwar mit 6V Threshold eher nur einen geringen, aber doch aggressiveren Klang mit sich bringen.
Sollte die nächsten Tage zum Rumbauen kommen, werde berichten!
LG
Nigel:
Moin!
--- Zitat von: Mr. Lime am 15.11.2017 01:04 ---Die JFET Stufe kommt über einen zweiten Input dran, ähnich wie bei Dumble und soll tatsächlich den Amp in Trashmetal und Hardcore Gegend bringen, da meine andern Amps nicht ganz tight genug dafür sind.
Bisher habe ich gute Ergebnisse mit einem OCD mit Gain auf 0 und Volume auf max erzielt, denke ein JFET könnte da ähnliches bewirken..
Hast Du da eventuell einen Tipp, wie die JFET Stufe auszusehen hätte? Ich schätze ein Tubescreamer artige Betonung der Mitten wäre vielleicht vom Vorteil, da werd ich aber voraussichtlich lang zu probieren haben..
--- Ende Zitat ---
Such mal im Internet nach AMZ Simple Jfet Buffer oder nimm das hier: https://www.tube-town.net/ttstore/Bausaetze/Needfull-Things/Kit-TT-OPP-Preamp-Buffer::3954.html
Habe mit beiden gute Erfahrungen gemacht. Letzterer hat neben einer Klangregelung den Vorteil, dass du eine große Auswahl an Opamps hast, die man ohne weiteres wechseln kann....usw...großes Thema. Habe kürzlich welche entdeckt, die über 1500 V/µs machen....schon klasse...
Gruß,
Nigel
Mr. Lime:
Hab jetzt mal ein paar Änderungen vorgenommen, der Preamp passt schon mal, mit anderen Endstufen gibt es durchwegs gute Ergebnisse.
Nun ist die Endstufe dran, da hier meines Erachtens noch einiges rauszuholen ist.
Ich hab bisher noch nicht ganz verstanden, was der 0,0015µ Kondensator an Stelle des Feedback Widerstandes bringen solll. Seriell mit dem Presence Cap bzw. dem 0,0047µ erhalte ich im Feedback Loop doch einen permanenten Tiefpass, der zu einer extremen Höhenbetonung im Endeffekt führt.
Das waren auch meine klanglichen Eindrücke, wenig Bass und sehr bright.
Kann mir dieses Arrangement jemand vielleicht erläutern?
Ich hab nun den 0,0015 mit einem 22k Widerstand ersetzt, wodurch der Presence Regler einen sinnvolleren Regelweg hat, auch der Tonestack hat im übrigen nun mehr Einfluss. Was mir noch nicht ganz passt, ist das die Endstufe nun ein bisschen wummert/matscht, mit dem Kondensator war sie doch um einiges tighter.
Grundsätzlich finde ich den Naylor Presence als eine Art variable Rückkoppelung durch den großen 22µ ja recht interessant.
Wie kann ich die Endstufe denn nun straffen?
Eventuell Feedback R erhöhen?
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