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Hilfe bei Naylor Superdrive Modifikation / Umbau

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headcrash:
Ich hatte eher das Problem, dass der Amp zu dumpf war. Ich war allerdings auch am 16 Ohm Ausgang. Ich hatte selbst mit einem reverse-log 1k Poti auch erst so auf dem letzten Drittel des Regelwegs einen sinnvollen sweep von dumpf bis hell.
Ich fand die Klangregelung dafür dass es ein Standard Marshall TS mit andern Bauteilwerten ist, erstaunlich gut! Es gab genug Bässe,  selbst der Regelweg vom Bass Poti war über den kompletten Weg nutzbar (anders als beim TS mit Standard Werten). Irgendwie war aber der Klang "nicht so wie man's kennt". Es fehlte irgendwie was. Der TS im Wizard MC ist ja ähnlich in den Werten (wenn man dem handgekritzelten Plan, den es so gibt Glauben schenken darf...). Und ich erinnere mich, irgendwo über den Wizard gelsen zu haben, dass ihm manche fehlende Mitten/Charakter/Durchsetzungsvermögen ankreiden. Deckt sich ungefähr mit meinen Erfahrungen mit dem Naylor TS.

Ich müsste tatsächlich erst mal nachlesen, wie sich der Tail-R im Gesamtgefüge des PI auswirkt (tief/hochpassmäßig).

Nach der Diodenschaltung im Wizard oder Jubilee kommt ja die Triodenstufe mit NFB. Die holt einerseits den durch die Dioden ziemlich leisen Pegel wieder etwas hoch, und soll die Quellimpedanz in Richtung Loop verringern (in meinem SD 60 Ableger habe ich keine NFB an besagter Stufe, sondern die Variante wie im Suhr Badger. Wie gut das mit langen Kabeln funzt, habe ich nicht ausprobiert, aber mit gebufferten Effekten sollte das gehen).

Da nach der NFB Stufe der Pegel auch nochmal mit 10:1 runtergeteilt wird, sollte man sich da pegelmäßig hoch genug befinden, um einen TS und nachfolgenden PI genug auszusteuern. Ohne dass ich das mit Tests oder Zahlen untermauern könnte. Aber wo wäre dann die Loop?

Mr. Lime:
Richtig dumpf bis hell geht noch nicht bei mir, ich konnte aber den TS beheben, da hat sich ein 50k Mid Pot eingeschlichen! 25k machen viel mehr Sinn, nun passt auch der Regelweg.
Ich hab einen Schalter, der Slope R und Treble Caps umschaltet eingebaut. An die genauen Werte kann ich mich nicht mehr erinnern, waren aber Standardkombis und hier mekrt man geringfügige Veränderung in den Mitten. Hab zusätzlich jetzt auch einen 500k Poti mit 1n am Trebleregler angelötet, wie man ihn ähnlich im Engl 530 Preamp findet. Das hilft sehr, da so hohe Treble Einstellungen möglich sind, aber beim Zurückdrehen die Hochmitten erhalten bleiben. Kommt dem Marshall Sound schon näher und verhält sich ähnlich dem üblichen Presence Regler.

Diodenclipping ist nun auch drinnen und klappt einigermaßen zufriedenstellen.
Speaker machen einen großen Unterschied, am besten kommt der Mesa branded Eminence V12. Mit dem Eminence EVL Clone, den ich sonst bevorzuge macht der Amp eher einen nasalen Eindruck. Der Celestion Classic Lead 80 haut mich auch nicht aus den Socken.

Local Feedback an der 3. Stufe wie im Silber Jubilee hilft einer niedrigen Ausgansimpedanz, die Verstärkung geht aber analog dazu flöten, wenn ich mich richtig an Merlin's Buch erinnere und ist dadurch ein ziemlicher Kompromiss..

Nur der Naylor Presence Regler nervt.
Irgendwie ist der keine Bereicherung. Wenn Voll aufgedreht, dann wird sowieso die komplette Gegenkopplung kurzgeschlossen und somit könnte man sie ganz weglassen. Umgekehrt wäre eventuell ein wenig Feedback bezüglich Bandbreite nicht schädlich und manche Cameron CCV User schwören auf die Resonance Schaltung..

Mr. Lime:
Sodala, hab jetzt mal einen 47k Feedback R in die Gegenkopplung gehängt. Die 4k7/5n Kombo kam raus, dafür ein "Scratchy-Marshall" 5k Poti mit 680n als Presence und siehe da: Erheblich tighter, sinnvollerer Presence Regelweg und irgendwie auch kontrollierter vom Spielgefühl, wie man es eher geohnt ist.
Den "Bright-Regler" alà Engl braucht es fast nicht mehr, der der TS mit dem Presence das fast genauso abdeckt.

Hab mir mal den Cameron CCV genauer angesehen, im Prinzip macht der ja nichts anderes;
Der "Bass-Cap" von Naylor mit 1n5 (bei mir 3n3) ist im Grunde eine Resonance Schaltung zum Maximum gedreht (üblich wäre ein 1M Pot parallel dazu, fällt hier aber weg). Der Naylor hat so wenig Bässe im Preamp, dass so viel wie möglich über die Gegenkopplung an Bass aufgeholt wird. Liest man häufig bei High Gain Amps, dass Koppel Cs klein gehalten werden, Bypass Caps praktisch nie über 1u gehn und der Bass erst später aufgebaut wird, um tight zu bleiben.

Was den Naylor eigentlich so besonders macht, ist die Presence Schaltung, die durch die 22u und den Poti parallel zu 5n immer mehr Feedback gegen Masse fließen lässt. Wenige High Gain Amps kommen ohne Gegenkopplung aus.

Evenutell hilft es auch schon, den 10k Tail R in der originalen Schaltung rauszuschmeißen und den Presence Pot samt 22u wie die alten Marshalls umzulöten - ergibt vielleicht schon den gewollten Regelweg.
Kratzen tut bei meinem Presence übrigens nix! Sollte da nicht eigentlich Gleichstrom durchfließen oder hört man das erst mit der Zeit?

headcrash:
Ich hatte auch überlegt, den Naylor Preamp mit "normalen" Endstufen GK Werten/Konfiguration zu betreiben. Ich fand aber (zunächst) gerade die Endstufenschaltung interessant, weil für bestimmte Spielweisen die bis in die Mitten fehlende GK schon geil ist, aber eben nicht für p.m. Riffs (zumindest für mich).
Denn der Naylor Preamp ist ein stark entmatschter Preamp, und da muss er sich logisch die Bässe irgendwo wiederholen, um nicht zu klingen wie der Slash UYI Amp (S.I.R. #34?).  ;D

Ich mache das eigentlich schon  ewig so: vorne rum entmatschen, hinten die Bässe wiederholen. Ich hab noch keinen andern Weg gefunden, meine Soundvorstellungen an Tightness  umzusetzen.

Die CCV Schaltung kannte ich noch gar nicht. Muss ich mir mal irgendwann reinziehen.

So richtig zufrieden scheinst Du nicht zu sein mit dem Diodenclipping... magst Du mal Deine Schaltung(svarianten) posten?

Wie hast Du denn jetzt die Loop gelöst? Durch den Local feedback an der Treiberstufe im Jubilee brauchtman dort ja auch eigentlich gar nicht so viel Pegel (wie sonst üblich), da das loop level eher auf Bodentreter angepasst ist. Daher kommt man mit einem 10:1 Spannungsteiler zurecht, wo man sonst (Suhr Badger) eher 100:1 hat). Die Stufe an der Stelle im Jubilee ist vielleicht sowieso fragwürdig, wenn man lehrbuchmäßig rangeht, vielleicht wäre man hier theoretisch mit einem Kathodenfolger besser gefahren. Vielleicht aber auch nicht, für mich funzt es gut!

Bei meinem Friedman Clone mit scratchy 5k nfb kratzt es auch etwas.

Mr. Lime:
Mit den fehlenden Mitten bin ich leider nicht warm geworden, am ehersten noch mit V30 ähnlichen Speakern. Hab nun 470n als Presence-Cap und der geht auch schon sehr in die Mitten, Treble agiert da fast eher wie der gewohnte Presence Regler. Dafür klingt der Amp in so ziemlich jeder Einstellung gut bzw. kommt es stark auf die Gitarre an, wie die Höhen stechen. Bei 100n kratzt es deutlich, hat aber auch was.. Vielleicht mach ich das noch schaltbar.

Die Erfahrung hab ich nun auch gemacht, für Tightness kommen die Bässe aus der Endstufe, muss aber sagen, dass mein Kitty Hawk Junior oder Quattro Preamp doch noch besser für Lead Spielereien geeignet sind. Also zu kleine Koppel-Cs tun auch nicht immer gut.

Cameron CCV, Friedman BE, Fortin Meshugga und Ceriatone Yeti - die sind alle sehr ähnlich vom Aufbau!

Clipping der Dioden ist einfach 100n, Zener Dioden (glaub 7,6V jeweils) und 10k, gleich vor dem Tone Stack.

Einstweilen fristet bei mir noch die Naylor Schaltung wie im ersten Beitrag, Loop ist noch nicht geändert, irgendwas werd ich da aber noch machen, da mir der Buffer nach dem TS als Verschwendung vorkommt.

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