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Wie man eine Gitarre baut

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hatta

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #15 am: 2.04.2018 15:34 »
Danke dass ich mit der Meinung, dass der da viel auf dicke Hose macht nicht alleine dastehe.

Ich baue selber Gitarren (klar hobbymäßig nur) aber das was der da an Voodoo auftischt, da kam mir spontan ein Lackanfall :D

An seinen handwerklichen Fähigkeiten zweifle ich sicher nicht! Dass er es kann ist sicher und er baut auch sehr schöne Insteumente. So einige Ungereimtheiten und viel Voodoo sind mir in dem Filmchen schon aufgefallen.

Klar, dass man dem Kunden auch ein wenig "Zauber" mitgeben muss, aber so übertreiben muss man nicht. Okay... Udo Piper würde dem ganzen Klimbim sicher zustimmen  :P

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Offline RoehrenJeans

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #16 am: 2.04.2018 16:06 »
Hi hatta,
tja, wenn man davon leben möchte, muss eben das Gesamtbild stimmen, da gehört Marketing, handwerkliches Geschick, die Kunst mit den Kunden umzugehen und noch mehr dazu.
Die Portion Voodoo findet man ja auch bei Röhrenschraubern oder Pickupwicklern... Aber ist doch prima - das Geld will ausgegeben werden, - und wenn es am Ende beim Kunden ein gutes Gefühl erzeugt und er schöne Musik damit macht ist doch prima.
Wobei ich ein besseres Gefühl bei einer Paula oder Strat hätte als bei einer Designergitarre  ;)
Gruß
Stoffel

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Offline Dr.Dulle

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #17 am: 3.04.2018 11:18 »
So einige Ungereimtheiten und viel Voodoo sind mir in dem Filmchen schon aufgefallen.

Ok dann hau mal raus welche denn .....!!!
Denn ansonsten ist dein Posting für andere echt sinnlos.
Dicke Hose ,Lachanfall, Zauber was soll der Leser damit,
ohne weiter konkret zu werden, denn anfangen ???

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hatta

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #18 am: 3.04.2018 12:18 »
Das Abstimmen der Resonanzfrequenz (Kammerton) des Bodys zum Bleistift indem er das Bodyshaping anpasst...
Für mich absoluter nonsens! Bei einer Jazzgitarre bzw. Archtop die Decke abstimmen- Ja! Bei einer E-Gitarre?? Nein!

Vorallem was fällt denn auf? Erst stimmt er die Resonanzfrequenz (Kammerton) durch das Shaping ab und nachher fräst er die Tonabnehmeröffnungen ::)

(Dann etwas weiteres, was ich mit Sicherheit nie im Fernsehn zeigen lassen hätte. Ziemlich am Schluss sagt doch der kunde, dass die Gitarre anders aussieht bzw. anders geworden ist als erst vereinbart.) So klingt es zumindest für mich, ich kann es auch missverstanden haben.

Dann... Erst labert er davon, nur das Beste Material zu verwenden (zelluloid Binding, möglichst wenig Kunststoffe usw.) und dann leimt er den Hals mit PU Schaumleim ein???  :facepalm: Auch hier hätte ich fürs TV Publikum eher zu Knochenleim gegriffen, oder zumindest kein Bild des Schaumleimes einblenden lassen.

Weiters: Er labert vom supergeheimen Lackhersteller... Das ist nonsens! Es ist wahrscheinlich ein Nitrolack. Dass er dann auch noch einen Metallic Effekt lack mit der Spraydose lackiert, das sträuben sich bei all dem Voodoozauber meine Nackenhaare! Ich bin Lackierermeister und muss sagen,  dass man mit einer Spraydose bei Metalliclacken immer eine Art Wolkenbildung hat. Klar, der 0815 Bürger wird es nicht wahrnehmen können. Mir wäre es den Aufwand wert, die Lackierpistole ein Weiteres Mal reinigen zu müssen.

Den Griffbrettradius zu hobeln kann man machen... wirtschaftlich erscheint es mir nicht!

Um meine Aussagen etwas abzuschwächen: Es ist eine absolut schöne Gitarre und er baut wie schon geschrieben sehr tolle Instrumente, das würde ich auch nie anzweifeln oder infrage stellen! Aber er hat meiner Meinung nach einfach zu dick aufgetragen!
Vielleicht hat da aber einfach auch die TV Redaktion etwas hineingezaubert, was er so nie gesagt hat. Ich kenne das von meiner Arbeit bei einer Zeitung. Da müssen Redakteure über Sachen schreiben, von denen sie absolut null Ahnung haben, da kann auch sehr Vieles schief gehen.

Ich sollte bei solchen Themen einfach mal die Fresse halten ^-^
« Letzte Änderung: 3.04.2018 12:22 von hatta »

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Offline Dr.Dulle

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #19 am: 3.04.2018 14:46 »
Hey Danke für deine Antwort :-)

Du hast da auch z.T. berechtigte Einwände, nur das hier

Das Abstimmen der Resonanzfrequenz (Kammerton) des Bodys zum Bleistift indem er das Bodyshaping anpasst...
Für mich absoluter nonsens! Bei einer Jazzgitarre bzw. Archtop die Decke abstimmen- Ja! Bei einer E-Gitarre?? Nein!

Vorallem was fällt denn auf? Erst stimmt er die Resonanzfrequenz (Kammerton) durch das Shaping ab und nachher fräst er die Tonabnehmeröffnungen ::)

ist glaube ich etwas falsch rübergekommen.
Von Kammerton erreichen ist da gar nicht die Rede gewesen. Er checkt die Resonanzfrequenz
und möchte dann mit der weiter runter, da das sMn eine bessere Basswiedergabe ermöglicht.
Interessant fand ich eben die Aussage das Holz weg (egal ob nun durch Shapings, E Fach oder
PU Fräsungen) eben genau dazu führt.

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Offline Holzdruide

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #20 am: 3.04.2018 16:07 »
Hallo

Hatta, Was Dich am Leim stört kann ich nicht nachvollziehen, herkömmliche Weißleime tun recht zuverlässig das was die sollen, 2 Teile aus Holz stabil verbinden.

Knochenleim hat andere Vorzüge, man kann ohne Presse furnieren, z.B. Teile die in keine Presse passen oder auch runde Werkstücke.
Kurze Anleitung um mit Knochenleim zu furnieren - Tischplatte mit Leim einstreichen, Furnier verkehrt auflegen - einstreichen, Furnier wenden - einstreichen, mit einem vorne gerundeten Holzklotz niederreiben, nächstes Furnierblatt überlappend daneben aufbringen, ein leicht schräger Schnitt mit scharfem Messer besäumt beide Furniere und schafft einen perfekten Stoss.
Üblicherweise machte man das auch noch in einer beheizten Leimkammer, eine eher unlustige und schweißtreibende Angelegenheit.
Der Leim muss ja sowieso heiss sein, dafür gab es eigene Töpfe, ein kleinerer mit dem Leim in einem etwas größeren der mit Wasser befüllt ist, sonst würde der Leim anbrennen.

Und so nebenbei bemerkt, Altdeutsche Möbel zu restaurieren ist ein oft sehr grausiger Job, sobald man mit einer Beize oder Politur das Furnier befeuchtet löst sich das gerne ab - macht Blasen / Beulen .....

Ich bin zwar kein Meister, habe aber mehrere Jahre Möbel restauriert. Knochenleim würde ich nur aus oben genannten Gründen einsetzen, dass dieser besser hält ? glaube ich ehrlich gesagt nicht. bei Bruchtests bricht meist das Holz neben der Leimstelle, vorausgesetzt man hält sich an die Vorgaben und belastet die Leimstelle nicht schon vorher.

Mein Fazit - Hut ab vor jedem der gut bespielbare und klingende Instrumente fertigen kann.
Ob der mit Kaugummi oder Leim klebt, ob der mit Kettensäge oder Presslufthammer werkt ist für mich dabei unwichtig.

So wie mir mal einer erklärte Niro muss man mit der Metallsäge kürzen, wenn man das mit der Trennscheibe macht rostet es  :facepalm:

Gruß Franz

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hatta

  • Gast
Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #21 am: 3.04.2018 16:46 »
Franz, mich persönlich stört garnix am PU Schaumleim da hast du mich falsch verstanden :D habe selber mit vielen verschiedenen leimarten gearbeitet.

Nur eben weil es erst heist, möglichst wenig kunststoffe bzw. Plastik zu verwenden (binding aus celluloid)... das kommt bei mir so rüber als ob er auch auf den Voodoo von Knochenleim schwören würde und dann einen Polyurethan Schaumleim verwendet wird.

Ich habe da einfach eine etwas andere anschauung, da ich weis, worauf viele gitarristen aus irgend einem voodoobericht glauben, schwören zu müssen.

Es gibt gitarren aus karton und mdf, die klingen saugut!

Hm... eventuell habe ich, da ich mich viel mit solchen Sachen beschäftigte, da auch einfach einige Sachen anders aufgenommen, als jemand der nicht "vorbelastet" ist. ;)

Gruß

Ps.: ums nochmal zu erwähnen: Er hat meinen vollsten Respekt!

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Offline trennrost

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #22 am: 3.04.2018 18:50 »
Hey Leute,

jetzt muss ich auch mal was loswerden: Wenn jemand so Gitarren baut dann ist das jeden Respekt wert. Vorausgesetzt das Instrument ist auch nach Jahren noch ok., oder besser geworden. Ich hatte mal eine Stanford Akustik-G. gekauft, handgearbeitet etc.. Das Ding hätte ich nach 2 Jahren wegschmeißen können. Griffbrett schief, Decke hebt sich etc. - NIE WIEDER! Hab ich nach etlichen Ärger weg bekommen.
Zurück zum Thema: Wieso gibt sich jemand größte Mühe beim Gitarrenbau und der Amp  - über den er dann /und der Kunde auch spielt - klingt sowas von grützig, was soll das denn? Sowas stell ich mir als Gitarrenbauer doch nicht hin!
Warum stört es hier niemanden, das wundert mich, die Klampfe hat er doch scheinbar vernünftig zusammen gesetzt.
Und bitte nicht vergessen: die Medien (SWR) bauen die Doku letztendlich zusammen, nicht Hr. Fuchs, und treffen damit eine wie auch immer Aussag! Ich rede da aus Erfahrung.

Bleibt fair, die Klampfe sieht gut aus, wenn sie gut klingt über Jahre dann ist doch gut...

Gruß Dirk

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Online stephan61

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #23 am: 3.04.2018 19:19 »
So wie mir mal einer erklärte Niro muss man mit der Metallsäge kürzen, wenn man das mit der Trennscheibe macht rostet es  :facepalm:

Gruß Franz

Off topic on:
Wenn man mit der Trennscheibe zuvor normalen Stahl geschnitten hat, stimmt die Aussage. Nicht alles was einem nicht einleuchtet muss gleich falsch sein. Für Edelstahl nimmt man gesonderte Scheiben.
Off topic off.

Gruß
Stephan
"It must schwing!"

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Offline BuggyAndy

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #24 am: 4.04.2018 08:59 »
Moin!
Passt jetzt nur bedingt hier hin, aber vieles wird von Leuten die es nicht hören (können oder wollen) als Voodoo abgestempelt. Ich bin da etwas vorsichtiger geworden. Ein Beispiel:
Es gibt ja immer die Phrase "bei Vollmond geschlagener Baum", genau das habe ich mal ironisch in einem Gespräch über das Thema Gitarrenbau mit einem Gitarrespielendem Förster erwähnt, der von Gitarrenbau an sich keine Ahnung hatte, aber studierter Botaniker war. Er meinte dass er sich das sogar vorstellen könne, weil sich wohl bei Vollmond die Säfte des Baums in die Wurzeln zurückziehen und der feuchtegehalt des Stammes dann anders ist. Und letztendlich ist es schon interessant, dass manche Gitarrenbauer ein Händchen dafür haben, besser klingende Gitarren als die Konkurrenz zu bauen, aus theoretisch gleichen Holzarten, warum auch immer. Ich habe schon genügend teure Gitarren aus hochwertigen Hölzern in den Fingern gehabt, die einfach nicht geklungen haben. Viel hilft viel scheint hier nicht zu reichen. Interessantes Thema.

Gruß,
Andy (Voodoo Child) O0

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Meik_the_mechanic

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #25 am: 4.04.2018 18:40 »
Der Ton kommt halt aus den Fingern  ;)
Das wollen nur die meisten nicht glauben .....

Gruß
Meik

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Offline guanre

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #26 am: 5.04.2018 09:26 »
Die Gitarre ist doch professionell hergestellt und das Resultat ansprechend. Ob 5000€ oder mehr spielt keine Rolle, der Kunde zahlt soviel wie er bereit ist zu zahlen. Ob der Aufwand hierfür gerechtfertigt ist oder nicht kann man dem Video schwerlich entnehmen.

Der Sound des Spielers entspricht dem heutigen Zeitgeist. Den gleichen Sound hätte ich aber auch mit einer Hertiecaster und einer 1979 Guyaton Transe  ;D

Gruß

guanre

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Offline Striker52

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Re: Wie man eine Gitarre baut
« Antwort #27 am: 5.04.2018 10:34 »
 :topjob: :topjob: :topjob:


Gruß Axel