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Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen

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Offline Ellay

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Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« am: 27.02.2018 12:33 »
Hi Leute,

gestern vorgestellt und jetzt doch eine Frage... :)

Kurze Vorgeschichte:
Für den Umbau des Lay (Transistor + 4 x El34) stricke ich gerade das Netzteil um. Ursprünglich war es mit zuschaltbarem Dual Rail aufgebaut und brachte als "Mono Rail" (heißt das so??? dat is doch ne Einschienenbahn...) 560V auf die Anode und über den Spannungsabfall an den Rs an G2 dort so um die 550V. Viel zu hoch!!!
Nach Zuschalten des 2. Rails hab ich im unbelasteten Zustand über 900V gemessen. Belastet dürfte das irgendwo über 800V gelegen haben. Ug2 weiterhin bei um die 550V. Ich denke der Amp war ziemlich genau auf 800V Ua bei 220V Netz abgestimmt. Ich hab 235V. Deswegen ist alles ein wenig höher.

Kurzum: Ich habe keine Lust auf so eine Zitronenpressenendstufe und auch nicht auf Transistor-Vorstufe. Deswegen wird alles geändert.

Ich benutze nur noch einen HT-Abgriff, der mir nach Gleichrichtung ca. die oben erwähnten 560V zur Verfügung stellt.

Ug2 möchte ich aber auf max. 400V begrenzen. Ich hab das grad mal mit Rs in der Siebkette durchgerechnet. Und wenn ich keinen Hund drin hab, dann muss ich bei Vollausteuerung knapp 30 Watt verbraten. Ich könnte das Ganze mit 4 x 1K 7W Zement in Reihe schon hinbekommen. Aber elegant finde ich das nicht.
Zudem brauche ich nach Ug2 nochmals 375V. O.K. das ist das kleinere Problem weil hier auch bei Volllast nur noch kleine Ströme fließen.

Zwei Lösungsansätze hätte ich jetzt zusätzlich zu denen mir aber eine Einschätzung bzgl. Sinnhaftigkeit nicht wirklich möglich ist.

1. Ich hab hier aus dem Shop den Spannungsreglerbausatz. Der ist fertig und geht. Ich hatte damit in der Ursprungsschaltung schon experimentiert. Ug2 auf meinen Wunschwert einzustellen wäre also absolut kein Ding mit dem Teil.
Nur was mache ich in dem Fall mit meiner Vorstufenspannung von 375V ? Die direkt in der weiteren Siebkette von 560V runterbringen? Richtige Rechnung meinerseits vorrausgesetzt brauche ich dafür 11K 15W.
Oder ist es möglich hier auch nach dem Spannungsregler anzusetzen? Die restlichen 25V Spannungsüberhang bei 17- 80 mA (die 80mA sind nur ein von mir ermittelter Wert den ich aus der Dimensionierung des Rs bei Herrn Kreuzer ermittelt habe. Könnte mir Vorstellen, dass die Wahrheit eher bei der Hälfte bei Vollaussteuerung liegt) wegzubekommen.
Bei der Variante befürchte ich aber, dass ich mir irgendwelche Rausch- oder Brummschweinerein über den Spannungsregler einfangen könnte. Erfahrungen?

2. Radikal, aber eigentlich am einfachsten: Ich benutze für Ug2 den zweiten HT-Abgriff. Der würde mir nach Gleichrichtung schätzungsweise irgendwas um die 410V liefern was ziemlich gut passt. Auch der weitere Weg wäre kein Thema. Sprich: Ua aus HT1 und Ug2 etc. aus HT2.
Auch hier stellt sich mir allerdings wieder die Frage bzgl. unerwünschter Nebeneffekte da Ug2 ja von einem anderen Abgriff kommt und im schlimmsten Fall ja sogar phasenverdreht zu Ua sein kann was den Restripple betrifft.

Wie würdet ihr vorgehen? Alle Möglichkeiten könnte ich umsetzen. Platz für Spannungsregler und/oder Zementwiderstände etc. ist genug vorhanden.
Ich hoffe ich hab das Ganze mit meinemLaienverständnis halbwegs klar dargestellt und würde mich über Input verdammt freuen.

Grüße

Roman

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Offline GeorgeB

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #1 am: 27.02.2018 14:57 »
Hi,
Ob ein Preamp mit 400V oder 375V läuft ist Wumpe (7% "zuviel"). Einfach ein RC hinter den Regler, aufdass ein paar Volt am R durch den Gesamtruhestrom abfallen.
Ich kenne den Regler nicht, aber ggf. Hinweise dringend beachten zur maximalen Kapazität die am Ausgang angeschlossen werden darf ohne dass der Regler Probleme bekommt beim Hochfahren, durch den Einschaltstrom-Peak, oder durch reverse-biasing beim Ausschalten.
EDIT: Abschnitt gelöscht da falsche Rechnung....
« Letzte Änderung: 27.02.2018 15:03 von GeorgeB »

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Offline GeorgeB

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #2 am: 27.02.2018 15:11 »
So, nochmal:
Je nach Aufbau des Pre's kann man eh immer mit zu hoher Spannung fahren wenn man dafür an den Anoden lokal runterteilt, unter Beibehaltung des Innenwiderstands, auf Kosten von etwas mehr Ruhestrom. Beispiel: man will 100k an 300V, hat aber nur 400V. d.h. man braucht einen Spannungsteiler 3:4. Nehmen wir erstmal 300k:400k, also 300k unten und 100k obendrüber. Gibt einen Ri von 75k, zu wenig, also alles mal 1.33, gibt 400k unten und 133k oben, praktisch 390k und 130k, gibt 97k Ri mit genau 300V Leerlaufspannung, passt.

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Offline Ellay

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #3 am: 2.03.2018 09:24 »
Hi Georg,

ich danke dir vielmals. Wie ein Spannungsteiler funktioniert weiß ich allerdings.  ;)
Die eigentliche Frage ist eher ob ich nach den Spannungsregler meine Siebkette ganz normal weiterführen kann. Diese stellt mir ja über die Rs sowieso die benötigten Spannungen zur Verfügung.
Der Spannungsregler ist dieser hier:
https://www.tube-town.net/cms/?DIY/Amp-Tools/VoCo_Variable_Voltage_Control
Wenn ich das so wie gedacht mache hätte ich nach dem Regler weitere 3 R-C-Glieder.
Und zum Verständnis: Der Spannungsregler dient nicht zur späteren Anpassung oder Leistungsabsenkung, d.h. er wird einmalig auf den benötigten Wert eingestellt und bleibt dann fix. Evtl. ersetze ich dann auch das Poti durch den entsprechenden Festwiderstand. Nicht dass wer auch immer wann auch immer da dran rumdreht.

Ich hab mal kurz skizziert wie`s ausschauen soll.

Soweit danke und viele Grüße.

Roman

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Offline GeorgT

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #4 am: 2.03.2018 13:43 »
Die eigentliche Frage ist eher ob ich nach den Spannungsregler meine Siebkette ganz normal weiterführen kann.
Hallo Roman,
natürlich kannst du deine Siebkette behalten, die Frage ist ob die überhaupt noch benötigt wird. Meine Spannungsverminderung incl. Glättung funzt so:
Klick:
Ich nehme an, dass der Regler von TT ähnlich aufgebaut ist, dann bräuchtest du keine Glättung mehr, evtl. 1µF zum Beruhigen... (Ich machs jedenfalls so)
Du brauchst nur am Gate des NMOS einen kleinen Elko dranzuhängen und schon ist die Spannung bestens geglättet, wesentlich besser als mit deinen vorhandenen Kondensatoren, die du beruhigt drinlassen kannst, oder baust sie aus, eine Fehlerquelle weniger.
« Letzte Änderung: 2.03.2018 13:48 von GeorgT »
Gruß
Georg

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Offline GeorgeB

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #5 am: 2.03.2018 20:21 »
Direkt am Ausgang des "Reglers" (wenn es nur ein Source-Follower ist, wie im Beispiel meines Namensvetters, ist kein Regler im eigentlichen Sinn, ...aber egal...) sollte man nicht mehr als ein paar uF hängen. Große Elkos erst nach dem ersten Dropper-R (Serienwiderstand, oft so 10k). Sind die Dropper kaskadiert, also mehrer RC's hintereinander, dann müssen die Kondensatoren nach dem ersten R drin bleiben, der entspr. Versorgungspunkt muss ja niederohmig für alles ausser DC bleiben.

Anderfalls, mit zuviel C am Ausgang, verlustet sich der MOSFET uU schnell zu Tode beim Hochfahren (und bei Kurzschluss sowieso in jedem Fall) und platzt, dann fliegen die Splitter des Gehäuses durch die Gegend, durchschlagen menschliches Gewebe wie Butter (hab mir schon einmal mit Glück nur die Nasenscheidewand so durchschossen statt eines Auges)!

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Offline Ellay

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #6 am: 3.03.2018 12:25 »
Nochmals danke an die beteiligten Georgs. :)
Leider bin ich jetzt immer noch nicht wirklich sicher was ich machen soll. Diese FETs sind für mich absolutes Neuland. Genauso wie Spannungsregler. Ich habe dazu jetzt auch noch einiges gelesen, aber steige immer noch nicht durch ob ich an den oben verlinkten Regler mit den folgenden Rs auch die entsprechenden Kapazitäten anhängen darf/kann. Prinzipiell arbeitet er ja genauso wie der vom ersten Georg. Nur eben regelbar mit 1M Poti (am G, wenn ich mich nicht täusche). Ist halt fraglich ob der folgende 1K5 als Dropper reicht und ob die folgenden 68µ zuviel sind. Da fehlt mir einfach ein Anhaltspunkt. Der Strombedarf der ganzen rstlichen Schaltung liegt übrigens so bei 25mA max. Real wohl eher bei so 10mA.

Positiver Nebeneffekt: Ich kapiere jetzt wie der IRF830 in meiner Vorstufe, der den Kathodenfolger vor dem PI ersetzt genau als Impedanzwandler arbeitet....  :)

Grüße

Roman

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Offline GeorgT

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #7 am: 3.03.2018 14:03 »
Ich kapiere jetzt wie der IRF830 in meiner Vorstufe, der den Kathodenfolger vor dem PI ersetzt genau als Impedanzwandler arbeitet....  :)
Hallo Roman
diesen IRF830 solltest du, falls du es hinbekommst, durch einen LND150 ersetzen, den gibts hier im Shop: https://www.tube-town.net/ttstore/Bauteile-Verstaerker/Transistoren/MOSFET-LND-150::5342.html
Datenblatt: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/25887/SUTEX/LND150.html
"LND150" anklicken...
Der IRF830 dämpft die Höhen und das kann man hören (und sehen).> Hier bei dieser Grafik, klick:

Das ist mit LTSpice gemacht. Ich habe bei meinem Amp die IRF830 ersetzt, jetzt klingt er viel besser.
_______________
Wenn du den Spannungsregler so lässt dann kannnst du natürlich keine 450 Volt-Elkos einbauen, du kannst den Regler schließlich hochdrehen auf 560 oder 800Volt, und das würde dann knallen.
 Diese FETs sind vergleichbar mit regelbaren Widerständen die man mit ganz geringer Leistung regeln kann.
Du könntest diese Schaltung bauen und noch vor den Regler hängen, also direkt an deine 560 Volt, die Kondensatoren müssten nur 450 Volt aushalten, dann könntest du die folgenden Elkos ausbauen und sie mit jeweils 1µ ersetzen.
klick:
Diese Schaltung ist keine Spice-Theorie, in meinen Eigenbau-Amps befinden sich diese Schaltungen anstelle von großen Elkos drin, und die arbeiten sehr zuverlässig.
Gruß
Georg

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Offline Ellay

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Re: Netzteildesign Ug2 und folgende herabsetzen
« Antwort #8 am: 5.03.2018 13:52 »
Jaaa. :) Genau so muss das.
Vielen vielen Dank dir. Perfekte Lösung. So kann ich nämlich komplett auf den meinigen Regler verzichten (ich brauche ja nur die 400V fix) und sogar den übrig bleibenden IRF830 verbauen, wenn ich den Kathodenfolgerersatz durch den LND150 ersetze. Ich muss hier im Shop eh noch ein paar Kleinteile bestellen. Dann gehen die restlichen Fehlteile gleich mit.

Thema also erledigt und noch was dabei gelernt. Perfekt.  :topjob:

Grüße

Roman