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Kemper vs. the real thing AB Test Bericht

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stevo:

--- Zitat von: elhorstos am 18.07.2018 20:55 ---PS:...und zu was brauch man den Sound von ner CD? Keine Sau braucht das, nicht mal bei einer CD Aufnahme braucht man sowas,
bei der Aufnahme hängt auch nur ne Gitarre, Amp u. Box vor dem Mikro... der Sound entsteht beim Mix, dann wird der ganze Frequenzfasching noch in benötigte Form gebracht...

--- Ende Zitat ---
Aus eigener Erfahrung kann ich das so nicht bestätigen. Man kann nicht mixen, was nicht da ist, an dieser Stelle noch den Sound retten zu wollen geht schief (böse ausgedrückt: "Scheiße kann man nicht polieren" - Eddie Van Halen). Im Prinzip sehe ich das für den Livebetrieb allerdings dennoch ähnlich. Wie zuvor auch schon geschrieben wurde, ist das eine totale Katastrophe, wenn ein Gitarrist bei einem Gig ständig seinen Sound ändert. Viele (ich auch) sind durch die Milliarden Einstellmöglichkeiten komplett überfordert und es gibt nichts nervigeres, als wenn der Bandmariachi ständig am Sound rumschraubt.

Mein persönlicher Gitarrensound hat sich durch Reduktion auf das Wesentliche erheblich verbessert (sagen auch die Bandkollegen): EIN Verstärkersound, Zerrgrad durch Volumenpoti an der Gitarre und 2 mit Bedacht verwendete Overdrivepedale - den Tonpoti und PU-Wahlschalter gibt es ja auch noch - vollkommen stressfrei. Damit lassen sich schon sehr viele Sounds realisieren und man hört vor allem den tatsächlichen Klang der Gitarre (und des Gitarristen). In einer Besetzung mit zweiten Gitarristen und/oder Keyboarder verkneife ich mir alle anfettenden Effekte, ich habe noch nicht mal mehr einen Reverb drauf, geschweige denn Flanger, Chorus usw. (Mein armer Eventide...) Bei anderen Musikgenres (High Gain...), Triobestzung und/oder fortgeschrittenen Soundbastelfähigkeiten sieht das unter Garantie vollkommen anders aus, ich kann hier wieder nur für mich sprechen.

Ich habe jetzt letztens den Muse-Gig bei Rock am Ring im Fernseher gesehen, der Kollege Bellamy beeindruckt durch seinen virtuosen Einsatz von Effekten mindestens genau so wie durch sein Spiel. Was er wohl sagen würde...

Grüße Stephan

roseblood11:
Das ist es eben: Live ist weniger eigentlich immer mehr. Ein guter Grundsound, maximal zwei, mehr schafft mehr Probleme, als es löst.
Und wenn es wirklich zwei Grundsounds sein müssen, dann lieber so, wie oben schon jemand schrieb: Zwei separate Amps, unterschiedlich mikrofoniert und nachbearbeitet.
Ich habe es mal für einen Freund kompakter gelöst. Der hatte einen 2*12 Combo mit zwei sehr unterschiedlichen Kanälen und zwei verschiedenen Lautsprechern. Einer klang perfekt mit dem cleanen Kanal, der andere war besser für High Gain. Im Studio nahm er auch unterschiedliche Mikros. Ich sollte ihm den Amp dann so modifizieren, dass mit der Kanalumschaltung jeweils eins der Mikro gemuted wird. Das nutzt er so seit Jahren live, kann dem Tonmann zwei separate Signale anbieten, um die der sich dann kaum weiter kümmern muss. Klang perfekt, kein Aufwand, alle glücklich.
Da frage ich mich dann, wer sowas wie den Kemper eigentlich braucht. Echte Gitarrenfreaks werden auch im Studio lieber mehrere echte Amps nutzen, ggf. leiht man sich welche.
Bleiben die Fälle, wo das letzte Quäntchen Sound nicht so wichtig ist, die Gitarre eh nicht so im Mittelpunkt steht, aber sehr viele sehr unterschiedliche Sounds schnell und kostengünstig produziert werden müssen. Also Top 40 Mucker, Werbejingles und ähnliches Gedöns. Und da braucht man das Ding im Studio eigentlich auch nicht, da mn es per Software im PC erledigen kann.

hatta:
Ich melde mich einige Zeit später auch wieder zu Wort!

Was ich bestätigen kann ist: Weniger ist mehr!
Ich nute am Kemper inzwischen genau 2 verschiedene Profile! Eines davon für einen Einzigen Song!

Somit überlege ich persönlich, ob ich das Teil nicht einfach nach Hause stellen sollte (zum leisen Üben im Schlafzimmer und Aufnehmen, dafür ist er nämlich prädestiniert) und live und beim Proben auf 2 kleine Röhrencombos mit nicht mehr als 20 Watt setzen sollte.

Effektmäßig setze ich sowieso meine Bodentreter ein (Booster) und einzig den Hall und Reverb regle ich direkt am Kemper in Homeopatischen Dosen ;)

Bevor ich das aber dann angehe, muss die 4x12 Box weg!

elhorstos:

--- Zitat von: hatta am 19.07.2018 15:48 ---Was ich bestätigen kann ist: Weniger ist mehr!
Ich nute am Kemper inzwischen genau 2 verschiedene Profile! Eines davon für einen Einzigen Song!

Somit überlege ich persönlich, ob ich das Teil nicht einfach nach Hause stellen sollte (zum leisen Üben im Schlafzimmer und Aufnehmen, dafür ist er nämlich prädestiniert) und live und beim Proben auf 2 kleine Röhrencombos mit nicht mehr als 20 Watt setzen sollte.

Effektmäßig setze ich sowieso meine Bodentreter ein (Booster) und einzig den Hall und Reverb regle ich direkt am Kemper in Homeopatischen Dosen ;)

Bevor ich das aber dann angehe, muss die 4x12 Box weg!

--- Ende Zitat ---

 ;D ...genau das sagen am Ende ihrer Kemper Phase alle live spielenden Gitarristen die ich kenne,
optisch häßlich, merkwürdig zu bedienen, als Übungsamp zu teuer,  braucht keiner...
und bei Aufnahmen fehlt die Interaktion Amp/Box-Gitarre, da muß auch an den Computer-Amp ein lauter Lautsprecher ran, damit es wirklich rockt...

Thisamplifierisloud:
Ich mag meinen hässlichen Toaster immer noch.
Der Sound zuhause, im Proberaum und auf der Bühne ist um Welten
besser und definierter als mit dem alten Röhrenzeugs.
Und nicht nur an einer bestimmten Stelle, meine Kuschelzone ist jetzt richtig groß
Voraussetzung ist allerdings eine sehr gute Monitorbox, da darf mann nicht knausern.
Sparsam muss man allerdings mit Effekten sein, aber das ist ja nix neues,
wenn man im Mix durchkommen will. Frequenzen unter 100-120 Hz kann man getrost im
Kemper stecken lassen.

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