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Rauschen und Surren in modifiziertem Mesa Subway Blues

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Offline GeorgeB

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Re: Rauschen und Surren in modifiziertem Mesa Subway Blues
« Antwort #15 am: 26.07.2018 10:43 »
Bei dieser Endstrufe ist das Biasing so gemacht das *jeder* der Widerstände zwischen PI und Endrohren auch die DC-Spannung, also den Bias, beinflußt. Das liegt daran, dass der Bias pro Röhre über einen Spannungsteiler von 2M2 zu (33k*2 + 330k + 220k + 2M2) läuft und zudem insgesamt hochohmig damit der Gitterstrom bei Übersteuerung wenig Schaden anrichtet, d.h. die Koppel-Cs weniger umlädt. Ist also mit Bedacht umzudimensionieren.

Die -15V sind zudem butterweich für DC (über den 120k) und der Hauptverbraucher ist der PI, der bei Übersteuerung auch an den -15V dreht (wird weniger negativ) und damit den PI etwas kälter biased und die Endstufe merklich heißer, wenn man das Ding länger übersteuert.
Der PI selber ist auch unkonventionell indem das Feedback nur auf das Gitter geht und nicht wie nornal auch auf den Fußpunkt des Bias-Widerstands (15k), aber geht ja nicht da der Punkt Masse ist.
Damit verzerrt der PI deutlich stärker schon unterhalb des dann auch vermutlich asymmetrischen Clippings.  Wie beides passiert im Detail, hängt v.a. von den Anoden-Rs ab. Und natürlich von der Gegenkopplung.

Ist zwar irgendwie fragil das Ganze und "alles beinflusst alles" aber diese "Dyna-Watt"-Schaltung ist schon durchdacht um ein speziellen Soundverhalten der Endstufe hinzubekommen.

Bias-Verstellung würde ich daher am besten ganz vorn machen, also die -15V leicht verstellbar machen. Der Arbeitspunkt vom PI wird dadurch nicht deutlich verschoben, der von den Endröhren schon. Schaltung in etwa so wie sonst oft ein einstellbarer Bias gemacht wird:  Den 120k kleiner machen, 100k oder 91k. Und dann ein Poti+Serienwiderstand parallel zum 220uF-Elko. Kriegt man passend dimensioniert um ca -14V bis -17V oder so abzufahren bzw so das man einen sinnvollen Bereich an Anodenruheströmen abdeckt.
« Letzte Änderung: 26.07.2018 10:48 von GeorgeB »

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Offline GeorgeB

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Re: Rauschen und Surren in modifiziertem Mesa Subway Blues
« Antwort #16 am: 26.07.2018 11:12 »
EDIT:  Genau besehen könnte man auch gleich den 15k-Tail-Widerstand etwas variieren, sollte den gleichen Effekt haben, weil die gemeinsame Kathode des PI ja der Bezugspunkt für die Bias-Erzeugung ist und nur wenig unter 0V liegt, der Großteil des DC-Stroms geht da hin. Und damit skaliert der DC-Bias der Endröhren sehr gut mit dem Tail-R , aber der PI wird nicht so stark beinflusst.

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Offline iefes

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Re: Rauschen und Surren in modifiziertem Mesa Subway Blues
« Antwort #17 am: 26.07.2018 11:16 »
Hi George, danke für die Aufklärung.

Ja, auf lange Sicht war das auch mein Plan. Also die Bias-Spannung an erster Stelle einstellbar zu machen. Leider sind alle Teile davon in Epoxy vergossen und damit nicht erreichbar. Ich hatte jedoch überlegt, NUR die Bias-Spannung der Endstufenröhren einstellbar zu machen indem ich eine eigene Bias-Schaltung einbaue, die von dem freuen 70V tap gespeißt wird. Die des PI hätte ich dann fix bei -15V belassen. Wenn ich dich richtig verstehe, sollte ich das nicht machen, sondern die einstellbare Bias-Spannung wie gehabt an den PI und die Endstufenröhren schicken, richtig? Sodass sie sich gegenseitig beeinflussen können.

Wenn der PI verzerrt klang das im Übrigen schnell sehr komprimiert und furzig. Da gab es dann subjektiv Auslöschungen, die nicht mehr sehr schön klangen. Das habe ich mit einem Crossline MV getestet. Ich hatte auch überlegt, die Anoden-R's am PI etwas ausbalancierter zu machen. Dafür würde ich den 68k auf 82k erhöhen, dann sollte zumindest theoretisch das Ausgangs-Signal etwas ausgeglichener sein. Immernoch nicht der gleiche Pegel aber nicht mehr so krass unterschiedlich wie bei der jetzigen Konfiguration.

Mal angenommen, ich lasse den PI bei -15V. Könnte ich dann nicht trotzdem die Endstufen Röhren auch über den 33k Widerstand anders biasen? In der Spice-Simulation könnte ich mit einem 250k Poti anstelle des 33k Widerstandes einen Gittervorspannungs-Bereich von -9.5V bis -12V abdecken. Das sollte doch keinen bedeutenden Einfluss auf das gesamte Konstrukt haben, oder was denkt ihr?
Das wäre wirklich extrem einfach umzusetzen, der 33k Widerstand ist gut erreichbar auf der Platine verbaut.

Beste Grüße :-)

Edit: Sehe gerade deinen Edit. Also eher den 15k Widerstand regelbar machen, anstatt die 33k? Wäre auch gut machbar. Ich verstehe nur noch nicht so ganz, warum der Tail-Widerstand einen größeren Einfluss auf die Endröhren hat...? Danke!

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Offline GeorgeB

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Re: Rauschen und Surren in modifiziertem Mesa Subway Blues
« Antwort #18 am: 26.07.2018 15:32 »
Hi,

mit dem 33k geht das schon auch, bloß halt mehr in Richtung heißerer Bias, kälter geht dagegen nur begrenzt.
Überhaupt, erlaubt ist was funktioniert und gut klinkt. Das Verhältnis 68k zum 120k ist bestimmt auch in Bereichen flexibel, muss man sich die Anodenspannungen mal ansehen im Betrieb, die durch den Mismatch ja eigentlich besser symmetriert werden sollten als mit zwei gleichen Rs (ist bei der Sorte PI mit Trioden so), während die Gegenkopplung vor allem auf der Seite mit dem 120k durchkommt, also die Asymmetrie noch stärker ist als mit zwei gleichen Wids.