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Messung Strom und Spannung am Schirmgitter und Schirmgitterwiderstand

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tubeampgrufti:
Hi Bea
Soweit bin ich mit dir einverstanden, was Dynacord und ähnliche betrifft. Aber bei meinem Marshall-Bsp. ist zu beachten (siehe Schema 1987T weiter oben angehängt), dass ab Doppeldiodengleichrichter in Serie zu den g2 nur die HT-Sicherung 500 mA und der DC-Widerstand der Drossel liegen, das sind nur ein paar wenige Zehnohm, also beüglich g2-Strombegrenzung eigentlich nichts. Aber auch dynamisch geht nichts diesbezüglich, weil die AC-Wirkung der Drossel mit dem 50uF-Elko direkt am g2 "abgeblockt" ist. Oder siehst du das anders?  ???
Gruss bruno

Dirk:
Hallo Bruno,

über die Qualität der "alten" Röhren wird immer viel Diskutiert. Ob diese nun so exorbitant besser war als heute kann ich Dir nicht sagen, da ich hierzu keine Messreihen habe. Ich kann dir nur breite Erfahrungswerte zu heutigen Röhren liefern.
Man muss aber bei der ganzen Diskussion bedenken, dass RoHS und Co vor 30 Jahren kein Thema war und ordentlich Blei im Lötzinn ebenfalls niemand interessiert haben. Man muss aber auch feststellen, dass in der Tat auch an verschiedenen Stellen Bauteile eingespart wurden obwohl diese in den Datenblätter der Hersteller aufgeführt waren. Ob dies wie so oft aus Kostengründen gemacht wurde, kann ich nicht sagen, ich war nicht dabei. Natürlich, jedes weg gelassene Bauteil spart Geld, führt aber auch zu eine geringeren Fehlerrate bei der Montage - sollte man auch berücksichtigen, insbesondere wenn man sieht, dass die ollen Verstärker wirklich noch in reiner Handarbeit gefertigt wurden und die nicht immer von Fachkräften.
Was am Ende aber besser oder schlechter war...

Gruß, Dirk

cca88:

--- Zitat von: tubeampgrufti am  8.11.2018 09:49 ---Guten Tag Forumsgemeinde, guten Tag Dirk

Ich erlaube mir mich diesem doch schon älteren Thread anzuschliessen.
Ich hatte letzthin auf der Werkbank einen "Marshall Tremolo 50" nach dem Schema "1987T". Das Problem: bei langanhaltender grosser Lautstärke löste die HT-Sicherung mit 500 mAT aus. Messung an einem 1 ohm-Widerstand an der Kathode der EL34 ca. 245 mA bei Sättigung, knapp vor Sättigung im linearen Bereich bereits auch 178 mA bei 1 kHz Sinussignal. Spannung an der Anode ca. 475 V und am g2 ca. 472 V ohne Signal. Bias ca. 30 mA Ik..
Wie im Schema ersichtlich sind die Schirmgitter direkt am Elko nach der Drossel, ohne jeglichen Vorwiderstand angeschlossen. Mit neueren EL34 verschiedener Hersteller, aus meinem Fundus, war es zT. noch krasser. Abhilfe: 1 kohm in die Leitung zu den beiden g2 und gut wars.
Die leichte Schwingneigung mit neuen EL34II war mit Gridstoppern zu jedem g1 der Endtuben zu beruhigen.

Ich frage mich nun: haben denn die damaligen (70er-Jahre) EL34 das ausgehalten? War es früher üblich, die g2-Widerlinge einzusparen? und auch die Gridstopper, wie man im angehängten Schema von 1970 sieht?
Zur Frage der Leistung: bei 1 kHz knapp vor Sättigung mit und ohne g2-Widerstände kaum messbarer Unterschied, voll in der Sättigung aber massive Leistungsreduktion von ca. 30 %
Klirfaktor (THD) gemessen mit HP-Audioanalyser: Unterschied von ca. 1 Watt bis zur Sättigung kaum messbar im Bereich von ca. 1 bis 2 %

Gruss aus der CH
Bruno

--- Ende Zitat ---

Hallo Bruno,
das war auch einer der Gründe dafür, daß Marshalls damals gerne als unzuverlässig galten...

Grüße
Jochen

bea:

--- Zitat von: tubeampgrufti am  8.11.2018 11:26 ---..., dass ab Doppeldiodengleichrichter in Serie zu den g2 nur die HT-Sicherung 500 mA und der DC-Widerstand der Drossel liegen, das sind nur ein paar wenige Zehnohm, also beüglich g2-Strombegrenzung eigentlich nichts. Aber auch dynamisch geht nichts diesbezüglich, weil die AC-Wirkung der Drossel mit dem 50uF-Elko direkt am g2 "abgeblockt" ist. Oder siehst du das anders?  ???

--- Ende Zitat ---

Natürlich nicht.
Und das ergibt sich natürlich auch aus meiner Argumentation.

tubeampgrufti:
 :danke: euch, für eure Beiträge! Ich werde das mit Interesse weiterverfolgen.

Anschlussfrage: Ich habe beschrieben wie ich es beim Amp nach Schema "1987T" gelöst habe (beide g2 verbunden lassen und einfach die Verbindung zur  Drossel mit einem 1 kohm/4Watt Widerstand ersetzt).
Beate, du schreibst, dass es noch sinnvoll wäre, einen Widerstand im "Hundertkiloohmbereich" gegen Masse einzusetzen. Damit eine Wirkung entsteht müsste der Widerstand zur Drossel sicher grösser gewählt werden als nur 1 kohm. Was schlägst du denn so in etwa vor? Ich werde selbstverständlich eigene Versuche durchführen, aber man muss/soll das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden!  :angel:

Gruss Bruno

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