Die Anwender von Modeling / Profiling-Amps scheinen schon ganz ungeduldig auf den neuen Celestion F12-X200 zu warten, zumindest entnehme ich dies den zahlreichen Anfragen der letzten Wochen bezüglich einer passenden Box für diesen Lautsprecher.
Da ich den Lautsprecher (noch) nicht vorliegen haben, habe ich mich dem Thema erst einmal von der theoretischen Seite genähert und ein paar Berechnungen gemacht, die ich euch hier in einer kurzen Zusammenfassen vorstellen möchte. Die Simulationen wurde mittels dem Eminence Designer gemacht, die TS Parameter des F12-X200 wurden mir von Celestion mit geteilt und bei den Simulationen habe ich einen Ql von 7 angenommen. Auf Details zu Qtc, dessen Bedeutung, Auswirkung etc. möchte ich nicht eingehen, das Netz ist aber voll von Erklärungen. Einfach die Suma des Vertrauens an werfen und nach "Qtc Lautsprecherbox" o.ä. suchen.
Anfangen möchte ich mit einem Qtc von 0,707 (Butterwoth-Abstimmung), welcher im HiFi Bereich etabliert ist und für eine sehr neutrale Abstimmung steht. Damit errechnet sich dann ein Volumen von 77,72 Liter und wird in dem roten Graph gezeigt (Siehe Abbildung 1).
Der gelbe Graph zeigt eine Box mit 50 Liter, daraus ergibt sich dann ein Qtc von 0,75.
Mit einer 30 Liter-Box ergibt sich der Graph in lila mit einem Qtc von 0,819 und eine Vergrößerung des Volumens auf 120 Liter führt zu dem grünen Graphen und einem Qtc von 0,677. Bei allen Boxen handelt es sich natürlich um geschlossene Systeme.
Fazit: ein Qtc nahe um 0,707 scheint mir für diesen Anwendungsfall am besten geeignet zu sein, zumal die meisten Anfragen speziell nach einer neutrale Abstimmung sind. Eine Box mit diesem Volumen wäre die 1X12REX, mit welcher (fast) eine Punktlandung möglich ist.
Wem die Box zu groß ist und etwas mehr Steifheit haben will, der fährt mit einer Box in der Größe der 1x12 Studio sehr gut. Diese hat rund 50 Liter (Qtc 0,75). Der Bass ist etwas reduzierter aber straffer und da Format der 112 Studio recht kompakt und gut transportable. Will aber die volle 200 Watt ausnutzen die der Lautsprecher leisten kann, dann würde ich aber statt 15 mm Pappel Holz wie bei der Standard 112 Studio auf 15 mm Birke Multiplex gehen, da dies doch ein gutes Stück stabiler und zäher ist.
Eine deutlich kleinere oder auch deutlich größer Box macht eigentlich keinen Sinn, dann diese dann entweder zu hart oder zu weich, viel zu sperrig oder zu klein und klanglich tot sind.
Stellt sich noch die Frage nach einer Bassreflex-Lösung.
Der zweite Graph zeigt die Simulation eine BR-Box mit einem Volumen von 80 Liter und einer vom Simulator als ideal errechneten Fb von rund 66 Hz. Diese Box hat eine doch deutlich sicht und hörbare Überhöhung im Bereich um die 100 Hz.Auch andere Volumen und/oder Abstimmungen bringen keine Besserung, ganz im Gegenteil, sie wird zum teil sogar schlechter. daher würde ich dazu raten von einer Bassreflex-Lösung im Zusammenspiel mit dem F12-X200 Abstand zu nehmen
Abschließend sei noch erwähnt:die eierlegende Wollmilchsau gibt es im Boxenbau nicht. Jede Box ist IMMER ein Kompromiss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Butterworth-Filter