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Möglich Box für Celestion Celestion F12-X200

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Axe:
Hallo Dirk,

ich habe mir die Zeit genommen und mit dem bei Selbstbauern von HiFi Lautsprecherboxen beliebten freien Simulationsprogramm „Boxim“ sowohl Deinen Vorschlag einer geschlossenen 50 Liter Lautsprecherbox als auch den auf der Celestion Internetseite vorhandenen Bauvorschlag einer 50 Liter Baßreflexbox berechnet.

Zunächst habe ich dazu die auf der Celestion Internetseite für den F12-X200 veröffentlichten Thiele Small Parameter verwendet. Den Vergleich der Ergebnisse für geschlossene wie Baßreflexbox zeigt das angehängte erste Diagramm. Wie bei allen frei verfügbaren Simulationsprogrammen im Netz kommt ein Qtc von ca. 1,08 mit den entsprechenden Anhebungen des Schalldrucks im Baßbereich heraus.

Verwendet man zusätzlich die in Boxsim mögliche Funktion zur Berechnung der Beugung des Schalls an den Kanten der Schallwand einer frei stehenden Box, ergibt sich durch die Ablenkung insbesondere der tiefen Frequenzen bis 300 Hz eine deutliche Absenkung des Schalldrucks in Frontrichtung (zweites Diagramm).
Aus dem Vergleich erkennt man, warum Celestion die Baßreflexbauweise vorschlägt. Es ergibt sich bei Verwendung der TSP Daten mit der Baßreflexbox ein Verlauf des Schalldrucks über der Frequenz wie er für FRFR Boxen erwünscht ist.

Nimmt man statt der TSP Daten die auf der Celestion Internetseite dargestellte Meßkurve für den F12-X200 und importiert diese in Boxsim, ergeben sich das dritte und vierte Diagramm. Auch mit den real gemessenen Daten für den Lautsprecher ist die Baßreflexbox eine gute Lösung.
Hier zeigen sich eher Schwächen des Lautsprechers bei der Konstanz im Bereich der Höhen des Frequenzgangs für FRFR Einsätze. Die IRs verlangen hier eine hohe Konstanz, da sich gerade in diesem Bereich die zu simulierenden klassischen Lautsprecher am meisten unterscheiden und der F12-X200 nicht seinen eigenen Charakter aufprägen soll.
Die meisten Multieffektgeräte am Markt besitzen einen parametrischen Equalizer mit mindestens 3-4 Frequenzbändern. Verwendet man diesen zum Ausgleich der größten Schwankungen kommt ein Ergebnis analog dem fünften Diagramm heraus.
Eine bekannte Firma, die einen ähnlichen Lautsprecher von Celestion für ihren Profiler anbietet, verwendet wohl noch eine etwas aufwändigere Kompensation mit einem im Profiler eingebauten Equalizer. Bei Verwendung von z.B. 12 Frequenzbändern kommt man auf ein Ergebnis wie im sechsten Diagramm im Vergleich zum Original zu sehen ist.
Dies ist auch mit am Markt erhältlichen, kostengünstigen zusätzlichen DSPs möglich.
Diese müssen leider zwischen Multieffektgerät und Verstärker das Signal noch einmal A/D und D/A wandeln. Dies verzögert das Signal mit der heutigen Technik zusätzlich jedoch nur ca. 1ms.

Zum Abschluß habe ich auch noch den F12-X200 mit dem von Celestion ebenfalls für Gitarren angebotenen M12-150 Triple Cone und dem aus dem ProAudio Programm stammenden K12H-200TC beim Einsatz in einer geschlossenen Box verglichen. Dies ist in den Diagrammen sieben und acht zu sehen.

Ich verwende den F12-X200 mit der Baßreflexbox gerne auch mit „clean“ eingestellter Ampsimulation und ohne Boxensimulation. Durch die hier vorhandenen, bei klassischen Gitarrenlautsprechern nicht darstellbaren, Höhen ergeben sich bei der elektrischen Gitarre  auch ganz neue Erfahrungen und Einstellmöglichkeiten.
Auch unsere musikalischen Vorbilder haben sich in ihrer Zeit durch alle technischen Möglichkeiten, die sie jeweils vorfanden, inspirieren lassen und tun dies auch heute.

Viele Grüße
Axe

zu4lu:
Hallo miteinander, habe mir ein Tonex Pedal gegönnt und meine Amps gecaptured. Sensationell und das nicht nur wenn man das Gewicht bedenkt. War auf der Suche nach einer Gitarrenbox, die auch mit Ir's gut klingt, aber eben kein Floormonitor ist. Bin fündig geworden mit Dirks TTC 112 Raptor und bestückt mit dem SICA 12 D 1,5 CS 12 inch - 200 Watt Full range. Angetrieben von dem HB Miniverstärker (der Vorteil, ein integrierter 3 Band EQ), Bässe und Höhen etwas angehoben, Weltklasse Sound und !!!!! Boxenfeeling, also bewegte Luft ;)

Lg
Michael

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