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Parallel Single Ended EL34
Rob.Bob:
Hallo zusammen,
mein Abschlussprojekt für die Technikerschule beinhaltet eine Röhrenverstärker.
Bislang war der Plan eine Class-A Single Ended zu bauen und die Schaltung funktioniert auch soweit. Wir kommen damit auf eine Ausgangsleistung von ca 5 Watt.
Je nach verwendetem Lautsprecher und dessen Wirkungsgrad ist das natürlich nicht so super viel.
Deshalb war eine Überlegung durch eine zweite EL34 die Ausgangsleistung zumindest etwas anzuheben. Ein Problem bei der Sache ist, dass der Ausgangsübertrager (wir verwenden den aus dem G5 Projekt) nur 160mA DC kann. Mir ist bewusst, dass wir so keinen wirklich optimalen Arbeitspunkt bekommen werden, beziehungsweise weiss ich nicht wie. Leider habe ich in verschiedenen Büchern keine Info's dazu gefunden wie sich welche Werte aus dem Datenblatt der Röhre verändern. Ich weiss lediglich, dass sich der Innenwiderstand durch die Parallelschaltung halbiert und ich habe in einem der Beiträge in diesem Forum gelesen, dass sich der Arbeitswiderstand verdoppelt, sofern man den Übertrager nicht umklemmt. Warum das so ist, ist mir allerdings nicht klar.
Mit diesem Wissen habe ich eine Schaltung Simuliert, die, wenn man der Simulation vertraut, auch funktionieren sollte. Der Schaltplan dazu ist im Anhang. Laut Simulation sollte eine Ruhestrom von 140-150mA fließen. Damit wäre der Übertrager ja schon recht nahe an seinem maximum.
Nach diesem Schaltplan habe ich die Schaltung bereits aufgebaut und wenn ich die Schaltung in Betrieb nehmen will verhält sie sich recht merkwürdig. Es fließt kaum Strom durch den Ausgangsübertrager. Ich befürchte, dass die Schaltung irgendwie schwingt, aber ich kann es nicht richtig messen und ich wüsste auch nicht wie ich das beheben soll. Hat da jemand eine Idee?
Wenn ich die "Systeme" einzeln betreibe funktioniert es, also die Werte der einzelnen Röhren scheinen zu passen, aber sobald ich beide verwende sehe ich nur noch Rauschen auf dem Oszi. Ich weiss langsam nicht mehr so recht wo ich den Fehler suchen soll.
Liebe Grüße,
Robert
Wuffenberg:
Hallo Robert, spendier allen Röhren auf jeden Fall einen Gittervorwiderstand an g1. Das verhindert ein mögliches Schwingen.
Für die erste Röhre 33..68k, für die Endröhren zB 4,7..5,6k. Die Widerstände möglichst nah an der Röhre, zB eine Seite direkt am Sockelpin anlöten.
Und die Spannungsversorgung der Vorstufe solltest du entkoppeln, zB über einen 2,2k mit nachfolgenden Elko (ist klar was gemeint ist? Sonst nochmal fragen :))
Sowas sieht man halt nicht in der Simulation, nur in real life.
Hast du mal ein paar Bilder vom Aufbau?
Gruss Wuff
bea:
Wenn Du zwei Röhren parallel betreiben möchtest, musst Du natürlich auch den Lastwiderstand halbieren, damit die transformiere Lastimpedanz passt. Bzw die 8-Ohm-Last an der 16-Ohm-Klemme des Übertragers betreiben.
@Wuffenberg: in diesem Fall sollte der fehlende Entkopplungswiderstand aber doch eine Gegenkopplung bewirken? (Und klar, sobald eine Stufe davorkommt, wirds dann kritisch - Rückkopplung über die Hochspannunsrail)
Rob.Bob:
Danke erstmal für das Feedback.
Das mit den Entkopplungs-Widerständen am Gitter werde ich ausprobieren, leider werde ich wohl erst morgen dazu kommen.
@Bea: So habe ich es auch derzeit angeklemmt und Simuliert. Die 120mH Spule sekundärseitig des Übertragers dürfte die 16 Ohm Wicklung sein, zumindest näherungsweise.
Inwieweit wirkt es sich denn aus, wenn man die Anodenspannung der Vorstufe nicht entkoppelt? Und in Welcher Größenordnung bewegt sich ein Elko der das bewerkstelligt?
Kann denn die Endstufe überhaupt auch ohne Signal so schwingen, dass ich nur einen sehr kleinen Ruhestrom durch den Übertrager messen kann? Oder ist das schwingen eher ein verhalten was sich erst bei angelegtem Eingangssignal zeigt?
Danke und Gruß,
Robert
bea:
Hallo Robert, ein Entkopplungswiderstand muss zwischen R6 und L1. Und zwischen den Widerstand und den Anschluß von R6 gehört noch ein Siebelko gegen Masse. Natürlich muss die 270V an L1 angelegt werden. Die Gridstopper sind natürlich ebenfalls nötig.
Hier mal ein Beispiel - B1 Anodenspannung, B2 Schirmgitterspannung, B3 für die Trioden. Die Längswiderstände dienen zum einen zum Filtern, zum anderen aber zum Entkoppeln der Schaltung. Der Sieb-Kondensator schließt natürlich auch die Signalspannung kurz, die sich *auch* auf der Versorgungsleitung befindet.
Gridstopper sieht man auch. Es fehlt allerdings der Schirmgitterwiderstand. Da verläßt sich der Designer auf die 4.7k in der Siebkette, die den Schirmgitterstrom ebenfalls begrenzen. Was etwas doof ist, denn mit separatem Schirmgitterwiderstand kann dieser Siebwiderstand zugunsten höherer Spannung im Vorverstärker verkleinert werden.
Wenn man in dem gezeigten Beispiel die 10k stark vermindert, wird der Verstärker instabil (ich hatte mal 1k getestet ...) . Bei der hohen Verstärkung der ECC83 ist das natürlich noch mal ne Nummer kritischer, aber die von Tom genannten 2.2k dürften auch bei der ECC82 schon untere Grenze sein.
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