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Parallel Single Ended EL34
bea:
gelöscht
Rob.Bob:
Hallo,
okay, ich glaube jetzt hab ich's verstanden. Ich habe die Schaltung bislang immer ohne das Netzteil betrachtet :)
Da ich die Schaltung derzeit aber an einem Konstanter Betreibe habe ich diese Möglichkeit nur bedingt.
Allerdings bin ich gestern doch noch dazu gekommen und habe die Gridstopper eingelötet. Das war scheinbar das fehlende Glied in der Kette, jetzt funktioniert die Schaltung zumindest grundlegend, etwas Feintuning kann ich ja immernoch betreiben.
Also erstmal tausend Dank für diesen Hinweis, da wäre ich glaube ich alleine nicht drauf gekommen :topjob:
Am Konstanter jedenfalls konnte ich keine Rückwirkung der End- auf die Vorstufe feststellen und hatte ein astreines Signal nach der Vorstufe, auch unter Last. Ich habe zwar nur mit 1kHz Sinus getestet, aber ich gehe mal davon aus, dass es sich für andere Frequenzen und Signalformen genauso verhält. Oder kann es daran liegen, dass ich mit dem Konstanter eine sehr stabile Spannungsquelle mit entsprechend großen Reserven habe? Der kann immerhin bei 270V noch 15A.
Da es sich ja um mein Abschlussprojekt handelt muss ich die ganze Sache auch leider Dokumentieren.
Kann mir jemand zu diesem Zweck erklären wie genau die Gridstopper ein Schwingen unterbinden und das ganze entkoppeln? Und: Woher kommt die Größe der Widerstände? Gibt es da eine Art Mathematische Begründung/Berechnung für, oder sind das einfach Erfahrungswerte?
Tut mir leid, dass ich alles so super genau Wissen muss.
Gruß,
Robert
Stefan_L_01:
Hallo Robert
Gridstopper bilden mit den Miller-Kapazitäten der Röhre einen Tiefpass, und sie verhindern wenn Gridcurrent fliesst (also positive Gitterspannung zur Kathode) ein zu schnelles Aufladen der Koppelkondensatoren davor, indem das Gridcurrent über ihnen zu einem Spannungsabfall führt was die akt. Signal-Gridspannung senkt bzw. entgegenwirkt und somit wie ein Signalkompressor wirkt. Die Größe richtet sich imo vor allem nach der Miller-Kapazität der Röhre und den zu erwartenden Strömen wenn es mal zu Gridcurrent kommen soll, logisch dass bei Endstufen letzeres vor allem viel höher ist als bei Vorstufenröhren.
Schau mal bei valvewizard wegen Berechnungen
Die 12au7 hat doch noch ne Röhrenstufe, damit baust Du einen Cathodyn Phase Inverter und betreibst beide el34 in class AB was den Ruhestrom senkt.
Genauso wie Du die Anoden der El34 verbunden hast hättest Du auch die Kathoden verbinden können (Rk halbe, Ck doppelt) und auch das G1 erst nach der Entkopplung der Vorstufe nach dem Grounding verzweigen können. Hätte Material gespart. Gridstopper aber für jede Endstufe direkt am Sockel angelötet.
Wenn Du Probleme hast mit Normpegel die el34 auszufahren dann solltest Du vielleicht auch mal über eine 12ax7 nachdenken, die ist ja doch deutlich steiler, d.h. gleicher Output bei weniger Input. Ra/Rk muss dann angepasst werden (z.B. 100k-200k), aber da findest Du genügend Beispiele, es ist die Standardröhre schlechthin im Preamp
Gruß
Stefan
bea:
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 19.12.2018 08:56 ---Gridstopper bilden mit den Miller-Kapazitäten der Röhre einen Tiefpass,
--- Ende Zitat ---
Vor allem aber tut das die Impedanz der vorausgehenden Stufe. Die Miller-Kapazität kann man mittels der Angaben aus dem Datenblatt abschätzen. Die Teilkapazität zwischen Anode und Gitter dominiert, weil sie mit der realen Verstärkung multipliziert in Erscheinung tritt. Und das macht außer bei extrem großen Gridstoppern mehr aus als der Gridstopper und muss im praktischen Verstärker unbedingt beachtet werden.
Gerade bei der ECC83 kann deshalb oft nicht die volle Verstärkung ausgenutzt werden (HiFi!)
Schau mal hier für die grundlegenden Zusammenhänge: http://www.valvewizard.co.uk/Common_Gain_Stage.pdf
--- Zitat ---Die 12au7 hat doch noch ne Röhrenstufe, damit baust Du einen Cathodyn Phase Inverter und betreibst beide el34 in class AB was den Ruhestrom senkt.
--- Ende Zitat ---
Dann benötigt er aber einen anderen Übertrager. Mit dem vorhandenen geht das nicht!!!!
Aber ind er Arbeit auszuführen, was die Vorteile einer Gegentaktendstufe sind (Geringere Verzerrungen, im Fall von AB besserer Wirkungsgrad, Gegentakt Class A geht ja auch), dürfte sich ganz gut machen.
Rob.Bob:
@ Stefan: Die Verstärkung der Vorstufe ist so gewählt, dass ich bei einer EL34 im Arbeitspunkt (Ua=250V und Ia=100mA Ug=-12,5V) die Röhre schon gut ausfahre. Ausgegangen war ich dabei von 500mVeff am Eingang, was bei der Verstärkung so in etwa +-10V nach der Vorstufe macht. Ich wollte mir eine gewisse Reserve beibehalten um nicht in die Situation zu kommen in den Gitterstrombereich zu fahren.
Prinzipiell war die Überlegung tatsächlich schonmal die Schaltung auf Gegentakt A/B umzubauen, aber, wie Bea richtigerweise schreibt, scheinen die Übertrager ja auch nur für SE gemacht zu sein.
Wobei ich mich auch schon gefragt habe, ob es nicht prinzipiell möglich sein müsste im Grunde jeden Übertrager der Primär zwei Gleiche Wicklungen/Wicklungsteile hat im Gegentakt zu betreiben. Oder unterscheiden sich PP Übertrager noch anderweitig Konstruktiv von SE Übertragern?
Tatsächlich ist ja auch eins der Ziele eines solchen Projekts hinterher ein Fazit ziehen zu können, was man hätte besser machen können und da ist definitiv der Vergleich von Class-A zu Class A/B Gegentakt anzuführen. Außerdem mussten wir im Vorfeld eine Art Pflichtenheft abgeben, worin dummerweise Class-A Single-Ended steht. Das mussten wir leider bereits abgeben, bevor wir richtig in die Materie eingestiegen waren, deswegen gilt es jetzt das beste aus der gegebenen Situation zu machen. Mittlerweile bin ich da auch schlauer :D
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