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Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
carlitz:
Cool, blaues Tolex und goldene Ecken!!!!!
Wow, wo bekommt man diese Ecken?
Wo hast Du die Platingen fertigen lassen, sehen sehr gut aus?
dombi:
Hallo Trainwreckler.
@Klaus
--- Zitat ---Welchen findest Du denn nun persönlich am Besten von den – ich glaube es waren vier – Versionen?
--- Ende Zitat ---
Ganz schwierig für mich, da eine Antwort drauf zu geben.
Ich versuche es mal. Da muss ich aber etwas weiter ausholen.
Eigentlich wollte ich ja nur einen bauen.
Amp1 war aber dann nicht so vom Layout und vor allem vom Chassis, wie ich es von mir erwarte.
Und alle Versuche und Messungen am Amp waren nicht representativ, weil zu viele Nebengeräusche.
Trafoversatz .... da hätte ich gleich ein neues Chassis besorgen sollen, da ich ja nicht
die Mechanikausrüstung habe.
Ergo
Neues, optimiertes Layout (Rev.2) mit neuem Chassis. Amp2 (Parallelschaltung) und Amp3 (der Ursprüngliche).
Hier habe ich eine Menge an Erfahrungen gesammelt und für mich fast eine Wissenschaft aus dem
Trainwreck-Thema gemacht. Aber eher von der physikalisch, technischen Seite und nicht vom Sound.
Der Klang und das spezifische Verhalten des TW kam natürlich trotzdem zum tragen.
Aber, wie immer, ist das eine so subjektive Erkenntnis, die auch von so vielen Faktoren außerhalb
des Amp's abhängig ist, das ich mich dazu eigentlich nicht äußern möchte.
Ich weiß, der Sound, der Klang, die Ansprache des Amps, das ist ja genau das, was man erfahren will.
Richtig !!!
Nur müßte das unter realen Bedingungen (Studio, Live) mit entsprechendem Instrumentalist gezeigt werden.
Amp4, der noch in der Pipeline ist, hat die Rev.3 der Platine zur Folge.
Hier habe ich weiter das Layout optimiert und universell gestaltet.
Endröhren sind auf der Platine gesockelt, um das auch mal auszutesten.
6N2p oder ECC83 je nach Wunsch.
Ein Attenuator ist auch vorgesehen, damit man auch zu Hause den Amp kitzeln kann.
Die Eingangsschaltung ist so konzipiert, das ich einen kleinen Gridstopper (Rauschen) verwenden kann, weil ich einen
Keramikkondensator am Gitter gegen Masse vorgesehen habe. So kann ich einen Tiefpass außerhalb der Gitarrenfrequenzen
beschalten, damit der Amp nicht als Empfänger arbeitet, aber trotzdem alle Facetten des Gitarrenklangs verstärkt.
Nach der Klangregelung am Gitter das Gleiche nochmal, denn auch im Amp gilt es Einstrahlungen zu vermeiden.
@geowicht
--- Zitat ---soundfiles wie sich der attenuator macht wären klasse.
--- Ende Zitat ---
Meine Meinung zum Soundfile habe ich weiter oben versucht, zu erklären.
Ich habe leider kein ordentliches Aufnahmegerät und auch kein Studio. Und Live bin ich auch nicht mehr
unterwegs. Ich kann nicht mal akustisch Worst Case testen .... leider.
Und meine spielerischen Fähigkeiten. Na ja, da reden wir lieber nicht drüber.
@carlitz
Die Ecken sind Standard Silber und kommen aus dem TT-Shop.
Platinen kommen von einer deutschen Firma
https://portal.multi-circuit-boards.eu/
Sehr gute Qualität zu einem fairen Preis für Prototypen.
So, Amp4, da halt ich euch auf dem Laufenden.
Gruss
dombi
dombi:
Hallo Trainwreckler.
Kleiner Einblick zum aktuellen Stand des TW35/20 Extreme.
Aufbau und Einbau ins Chassis ist soweit erledigt.
Die nächsten Tage gehts ans verifizieren.
Vergleich der zwei Röhrentypen JJ ECC83S versus 6N2P (Military Typ).
Die Schaltung des TW siehe Schaltbild im Anhang (hier die JJ ECC83S Version).
Per Sinusgenerator wird 10mV SS eingespeist und dann die Kette bis zur
Endstufe gemessen. Danach dann mit 100mV SS das Gleiche nochmal.
Bin gespannt auf die 6N2P. ??? :o ::) ;D
Melde mich Beizeiten wieder.
Gruss
dombi
dombi:
Hallo Trainwreckler.
Wie versprochen, heute nochmal eine Runde dombi TW35E.
ECC83 versus 6N2P
Datenblätter Typical Characteristics :
ECC83S 6N2P EV
Ufk: 180V 100V
S: 1,6mA/V 2,25mA/V
µ: 100 100
Ri: 62,5k 44,45k (errechnet S/µ)
Ia: 1,2mA 2,3mA
Cgk: 1,6pF 2,25pF
Cga: 1,7pF 0,7pF
Anhand der Parameter aus den Datenblättern sind die Trioden nicht identisch.
Weder vom Anschluss noch von den typischen Daten.
Die Messungen in der unveränderten Trainwreck-Schaltung zeigen deshalb auch unterschiedliche Messergebnisse!
Messung Oszilloskop.
Basis Einspeisung Sinus 10mVss am Input :
ECC83S 6N2P EV
V1b Anode: 440 mVss 400mVss (Eingangsstufe vor Klangregelung Rk=1k5 / Ck=22uF Center Bias)
V2b Gitter : 80mVss 64mVss (Eingang Aufholverstärkerstufe Rk=2k7 / Ck=22uF)
V2a Gitter : 3,5Vss 2,4Vss (Eingagng Cold Bias Stufe Rk=10k TMB 50% Vol100%)
V3b Gitter : 23Vss 15Vss (Eingang PI bei TMB 50% Vol100% Signal asymmetrisch)
Akustik:
Ich konnte mit meinen bescheidenen Mitteln (1x12 Zoll Celestion Box im Arbeitszimmer) keine großen Klangunterschiede
feststellen. Bei der Dynamik zwischen Vor- und Endstufe schon eher.
Allerdings ist das Rauschverhalten der 6N2P so, dass ich sie in der Verstärkerschaltung (Trainwreck Express)
nicht einsetzen würde und werde. Ich konnte ein Vielfaches des Grundrauschens der ECC83S wahrnehmen.
Zur Verifizierung habe ich mehrere 6N2P ausgewechselt, um Bauteilschwankungen halbwegs auszuschließen.
Zum Schluss habe ich noch eine Art Mastervolumen eingebaut, mit dem man den Pegel am Eingang zum PI einstellen kann.
Natürlich hier wieder mit ECC83S.
Auch das bringt nicht das erwünschte Ergebnis für eine Aussteuerung in Wohnzimmerlautstärke.
Es verändert die Dynamik, also die Interaktion zwischen Vorstufe und Endstufe.
Wenn ich die Endstufe im cleanen Bereich halten will und die Cold Bias Stufe V2a in die Sättigung bringe, fehlt es an
Drehmoment, das die Endstufe ja eigendlich mitbringen soll und muss. So hat es sich ja der Meister mal ausgedacht.
Sorry, ich weiß es nicht besser zu erklären. ;D ??? :-\
Ach, bevor ich es vergesse.
Mein eingebauter Attenuator bringt mir leider auch nicht die gewünschten oder erhofften Ergebnisse. :guitar:
Schaltbilder der Varianten habe ich nochmal angehängt. Hier könnt ihr auch nochmal die Gleichspannungswerte anschauen.
die sich nach dem Einschalten einstellen (Input auf Masse).
Schlusswort (meine Meinung).
Der Trainwreck sollte weder irgendeine Bedämpfungsschaltung (Signalabschwächung R8 kleiner) in der Vorstufe haben,
noch irgendeine Mastervolumeschaltung zur Endstufenanpassung. Auch keine Triodenparallelschaltung als Eingangsstufe.
All diese Maßnahmen verändern den Grundcharakter dieser Schaltung. (meine Meinung)
Trainwreck .... Der etwas andere Auf- bzw. Nachbau wurde für mich zum Sammler vieler Erkenntnisse.
Vieles davon habe ich euch übermittelt.
So, das war es.
Macht was draus oder auch nicht.
Es bleibt ja euch überlassen.
In diesem Sinne.
Gruss
dombi
cca88:
:topjob:
Vielen Dank für diesen höchstinteressanten Bau- und Erfahrungsbericht
Grüße
Jochen
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