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transformerless reverb driver standalone unit

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Offline smid

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N' Abend zusammen,

ich habe gestern eine seit langem halbfertig rumliegendes Experiment zu Ende gebracht:
Standalone Reverb mit transformatorlosem Halltreiber.

Das Konzept, eine  Konstantstromquelle zum direkten Betrieb eines Halltanks zu nutzen, ist ja nicht neu und an einigen Stellen ausführlich beschrieben:
http://www.valvewizard.co.uk/reverbdriver.html
http://www.channelroadamps.com/articles/reverb_driver/

Eine sehr kompakte und originelle Umsetzung ist hier zu finden:
https://www.valveheaven.com/2016/10/the-lamington-reverb-an-easy-to-build-valve-reverb-unit/

Ich habe das Treiberkonzept von der Channelroadamps-Seite mit der Pentode-Triode-Kombiröhre und einer ECC83 in einer Fender 6G15-artigen Schaltung umgesetzt, zusammen mit einem Accutronics 4EB2C1B Halltank. Versorgt wird das ganze von einer Mini-PSU und einem 30 VA Ringkern (waren so im Experimentierchassis bereits vorhanden).
Das Resultat ist sehr ansprechend. Klanglich etwas anders als das Fender Original, aber schöner splashiger Hall von dezent bis Surf, der gut auf Anschlag, Dynamik und Plektrum-Haltung reagiert.

Lediglich im Bereich der Übersteuerung wird's grad noch unschön grätzig, da muss ich nochmal an die Feinabstimmung. Habe das ganze erstmal einfach zusammengelötet und ausprobiert, das Ganze passt zufällig genau auf die kleine Lötleiste von Dirk.

Anbei ein paar Fotos und ein Schalt- sowie Layoutplan.

Grüße,
Andreas

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Offline smid

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #1 am: 1.07.2019 22:36 »
Hier noch die anderen Anhänge....

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Offline Dirk

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #2 am: 1.07.2019 23:46 »
Interessant !
Wie sieht es aus mit Einstreuungen und ähnlichen Störungen ? Irgendwelche Probleme ?

Gruß, Dirk
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Offline smid

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #3 am: 2.07.2019 08:29 »
Der CF-Zweig ist naturgemäß absolut still, die Reverb-Aufholstufe holt ein bisschen höherfrequente Brummanteile rein, die in vom Netzteil in die Spule von der Pfanne oder die Steckverbindungen einkoppeln, das kennt man ja. Ist aber wirklich wenig, so dass es mich nicht weiter stört. Habe da schlimmere Kandidaten.
Das Hörbeispiel ist nur schnell mit dem Telefon aufgenommen:
Beginnend mit Mix auf 0, dann 4, 6, 8. Tone auf 9 und Dwell auf 6.

VG
Andreas

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Offline stephan61

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #4 am: 2.07.2019 09:05 »
Hi Andreas,
schöne Arbeit!
Ich hatte auch mal mit der gleichen P/T Kombiröhre einen trafolosen Hall aufgebaut. Der Hall klang ähnlich wie im Hörbeispiel, dünner im Vergleich zum "normalen " Hall. Letztendlich war bei mir die Röhre zu mikrofonisch, um die Schaltung beizubehalten.
Ich bin dann auf Doppeltriode umgestiegen, die Schaltung vom valvewizard.
Viele Grüße Stephan
"It must schwing!"

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Offline smid

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #5 am: 8.07.2019 21:07 »
N'Abend,

ich hab aus Interesse mal den vorher erwähnten Lamington Reverb aufgebaut.
Wirklich erstaunlich. Mit ein paar kleinen Tweaks (Koppelkondensator vor dem Tank auf 100n verkleinert, vor der Aufholstufe 220k und 56nF gegen Masse) klingt die handvoll Bauteile fast exakt wie die 10-20 mal teurere Fender Reverb Unit.

Hier ein kleines Video dazu:
https://youtu.be/HWlHYcYR6J0

Schöne Woche,
Andreas

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Offline soderstrom

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #6 am: 11.10.2019 22:15 »
Hallo Andreas,  ich habe testweise auch einmal den Lamington Reverb aufgebaut. Ich experimentiere gerade mit 5 verschiedenen EB Typ Tank Modellen, das klingt sehr gut, aber eher wie ein typischer integrierter Amphall,  so richtig Surf Hall, vor allem das perkussive Drippy Ding erreiche ich nicht, obwohl ich in Hall ertrinke. Ich finde die das Dwell Poti und die Mixerstufe auch komisch dimensioniert, das passiert alles eher am Anfang des Regelweges.

Wie ist das bei dir?

Grüße Thorsten

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Offline Rollo

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R.Davies

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Offline roseblood11

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #8 am: 12.10.2019 23:50 »
Eine Hallspirale aus einem Carvin Vintage 33 hätte ich noch abzugeben. Accutronics mit 3 Federn.
Müsste die gleiche sein, wie im Bel Air.

Diese Schaltung bringt natürlich nicht so einen extremen Hall zustande, wie in vielen alten Fender, ich fand den Klang aber immer gut.

In der Wormser Apotheke gibt es die Spirale als Ersatzteil, inkl technischer Daten.

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Offline smid

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #9 am: 13.10.2019 01:49 »
Hallo Thorsten,

leider hab ich gerade keine direkte Vergleichsmöglichkeit mehr, das Lötbrettchen mit der Lamington-Schaltung habe ich kurz danach zugunsten eines anderen Experiments wieder ausgebaut. Nachdem mir aber das andere Experiment eh nicht so gut gefiel, kann auch der Lamington wieder rein. Dann kann ich das nochmal genauer nachvollziehen. In meiner Erinnerung war der Lamington mit den beschriebenen Anpassungen nahezu identisch mit der Fender-Unit.

Viele Grüße
Andreas

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Offline soderstrom

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #10 am: 13.10.2019 15:11 »

Hallo Andreas, vielen Dank für dein Feedback, es wäre interessant deine Erkenntnisse zu höhren!

Wie gesagt, klingt richtig gut, das Einzige was fehlt ist der Surf Drip Sound, wie man ihn vom Original oder 6G15 clones kennt (zB. die Soundbeispiele von Löd hier im Forum). Selbst dein 2 Tube Reverb zeigt mehr Drip Sound wie mein Testaufbau.

Wahrscheinlich mus ich noch einmal an mein Rattennest ran, wilde fliegende Aufbauten und Breitband Pentoden sind nicht gerade beste Freunde, eventuell habe ich einen kleinen nicht hörbaren Oszilator gebaut.

Nicht desto Trotz gefällt mir das Projekt. Super preiswert, toller Sound und endlich kann ich meine EF80 bzw. EF800 zum Einsatz bringen die zahlreich in meiner Röhrenkiste gelangweilt rumliegen. Ich denke darüber nach eine Version für den Aux Weg meines Mischpultes zu dengeln, vielleicht eine kleine Platine entwickeln mit ein paar Extras. Der Reverb würde sich auch Jenseits von Gitarrenmucke gut einsetzen lassen...

Ich lese gerade deine alten Threads Andreas, sehr spannend und Interessant!

Was ist nach all den Versuchen und Projekten dein Lieblings-Surf-Hall?

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Offline soderstrom

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #11 am: 13.10.2019 15:24 »
Carvin hat auch trafolosen Hall
https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Carvin/Carvin-Belair-Schematic.pdf

Danke für den Input aber ich glaube die halbe ECC83 wird es schwer haben richtigen Surfhall zu realisieren  :help:

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Offline smid

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #12 am: 13.10.2019 16:50 »
Ich mag nach wie vor den Sound des "Surfmaster-Mods", den ich in meinen Bandmaster habe, sehr gerne. Vielleicht auch, weil ich eigentlich immer nur mit dem Amp spiele. Also 6G15 mit der parallelen 12AT7 als Treiberstufe und 220Ohm 56nF am Ausgang der Hallpfanne.

VG
Andreas

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Offline soderstrom

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #13 am: 15.10.2019 03:59 »
 :topjob:

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Offline holger s

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Re: transformerless reverb driver standalone unit
« Antwort #14 am: 7.11.2019 21:08 »
Lieber Andreas,

ich lese hier im Forum schon länger mit und habe mich jetzt angemeldet, weil mich dieses Projekt sehr interessiert.  Ich hab schon seit 20 Jahren ein ’63er Fender Tube Reverb RI, aber mich reizt dieses Projekt und möchte es mit und für einen Kumpel für dessen Band bauen. Und noch eins in Reserve für mich … man kann nie zuviel Equipment haben.

Ich bin auch schon mit Grant Wills in Kontakt, der mir ein paar Fragen beantwortet hat.

Du lässt ja den Dry-Anteil wie beim Fender 6G15 durch eine Röhrenstufe laufen … sicher sinnvoll; werde ich auch so machen.
Interessant hierzu: Ich hab bei meinen Recherchen bzw. eigentlich eher bei ---- von dem 1976er Fender Tube Reverb erfahren (Silverface – nur ca. ein Jahr gebaut), von dem ich vorher nichts wusste; der hat sogar für die Impedanz-Dry-Wet-Problematik eine vierte Röhre spendiert bekommen. Die Meinungen zum Klang gehen scheinbar sehr auseinander. Ich habe das Ding noch nicht gehört.

Da Du eine handvoll mehr Widerstände und Kondensatoren verbaust als Grant, gehe ich davon aus, dass das sinnvoll ist – ich nehme auch das als Empfehlung.

Meine Fragen sind jetzt zur Stromversorgung:
– Ringkerntrafo ist klar – vielleicht kannst Du mir genau das Ding empfehlen, was Du verbaut hast – es sollte wohl ein 230V -> 230V + 6V sein? Oder mit welchen Spannungen gehst Du an die Röhren?
– dein Gleichrichter-/Filter-Board, was ich auf dem Foto sehe (Du hast es nicht im Schaltplan), sieht mit den sieben Elkos etwas anders aus, als die zwei Elkos, die Grant in seinem Schaltplan zeigt (wobei er seine Stromversorgung ja etwas ungewöhnlich aufgebaut hat – aber gefiltert werden muss ja eh). Das sieht mir nach einem vorgefertigten Board aus – kannst Du eins empfehlen?

Erstmal vielen Dank für die Inspiration zu diesem Projekt.
Holger