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Vibrolux Reverb Hybrid Cathode Bias - Projekt/Planung

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iefes:

--- Zitat von: Stubenrocker81 am 28.10.2019 13:29 ---[...]
Also sagen wir mal du nimmst dein 6L6 GC Pärchen und entscheidest dich für 400V Anodenspannung, was auch noch gut zur 6L6 passt und wir gehen von der maximalen Anodenverlustleistung von 30W aus so ergibt sich(30/400) ein Strom von 75mA , das mal 2 da wir ja auch 2 Röhren haben.
Nicht vergessen es geht um die durchschnittliche Stromaufnahme! Also insgesamt maximal 150mA für die Anoden. Plus meinetwegen 30mA für die Schirmgitter(Datenblatt) und noch mal 20mA für die ganzen Vorstufen.
Da du Autobias möchtest muss natürlich die G1-Spannung noch mit drauf, sagen wir mal 30V.
Das bedeutet der NT muss 430V@200mA DC bringen.
430V/1.3=330V AC
200mA×1,3=260mA
Der NT muss also 330V@260mA haben. Wenn du unbedingt ne Gleichrichterröhre willst, (Käse bei Autobias) muss der Spannungsdrop natürlich auch noch dazu.
[...]
Zur Raa.
400V/0.075A= 5,3Kohm
Mann müsste also für den 4Kohm AÜ die Spannung noch verringern und den Strom erhöhen.
Den 4Kohm AÜ kannst du trotzdem benutzen, gibt sogar bisschen mehr Leistung zerrt aber nicht so schön wie ein zu großer Raa.
Katodenwiderling wird sich zwischen 220R und 270R bewegen. Würde ich dann später probieren was besser passt.
Bei Autobias bietet sich die Vocom an.( dann aber Sandgleichrichter)
Also ich würde die Spannung niedriger wählen um nen schönen Class A Arbeitspunkt zu bekommen. Die paar Watt mehr merkst man eh nicht und der warme dicke Ton ist doch viel wichtiger.

--- Ende Zitat ---

Das war sehr hilfreich, vielen Dank Stephan!
(Im Folgenden gilt: wenn ich Murks schreibe, dann bitte nochmal darauf hinweisen, am besten mit Erläuterung    :topjob: )

Deine Berechnungen angewandt auf das originale Design von Fender zeigen erstmal, dass der originale Netztrafo bei 325VAC etwa 50mA weniger liefert als nach deiner Berechnung nötig wären (angenommen man peilt auf 410V B+ und fixed Bias). Das beruhigt mich etwas, was die genaue Dimensionierung betrifft. Da muss man also nicht zu eng rechnen.   :angel:

Wenn ich jetzt also entsprechend meiner Lastgeraden eine Anoden-Kathoden Spannung von 370V anpeile, erwarte ich einen Strom von 30/370*2 + 0.03 + 0.02 = 212 mA, sagen wir also 210 mA.
Wegen des Autobias brauche ich nochmal rund 30V mehr, also brauche ich nach der Gleichrichtung 400V@210mA DC.
Der entsprechende Netztrafo müsste mir also etwa 400V/1.3 = 307VAC liefern. Die Berechnung geht nicht ganz konform mit der auf thesubjectmatter aber ich denke, es liegt ja eh in der Natur der Sache, dass es sich mehr um Näherungen als um exakte Berechnungen dreht (subjectmatter sagt eine B+ von 411V DC voraus, bei einem 300-0-300 Trafo).

Deinen Vorschlag, eine Dioden-Gleichrichtung und einen starken Trafo (300mA) zu nehmen kann ich nun also nachvollziehen, allerdings frage ich mich, ob ich da nicht doch zu weit von dem ursprünglichen Verstärker abrücke. An sich mag ich den punchy clean der Fender Amps. Vielleicht ist da Kathodenbias einfach doch nicht die richtige Idee. Wobei der 51er Fender 5C4 Super von einem Freund von mir mit 6L6 Kathodenbias (meines Wissens nach bei Raa=6k) wirklich göttlich klingt, auch und gerade clean. Habe selten einen besser klingenden Verstärker gehört.

Jetzt bin ich ein wenig in einer Zwickmühle, einerseits würde ich sehr gern mal mit Kathodenbias arbeiten, aber andererseits habe ich das Gefühl, dass ich dafür doch einige Parameter gegenüber dem Vorbild stark abändern müsste. Zumal die Lastgerade mit 4k bei einem 300VAC Trafo auch noch nicht so richtig ideal aussieht. Was die Gleichrichterröhre betrifft: Die würde ich tatsächlich beibehalten, einfach um auch die Möglichkeit nicht auszuschließen, auf original Specs umzurüsten.

Wie würde es sich denn verhalten, wenn ich den besagten Hammond Trafo mit 300 - 0 - 300 VAC @ 230 mA nehme? Wäre der bei Kathodenbias dann dauerhaft überlastet weil der Strom fast komplett konstant ist? Da hab ich gerade noch ein Verständnisproblem, da die Lastgerade ja keinen reinen Class A Betrieb zeigt...?

Solltet ihr noch andere konkrete Ideen haben, was ich aus dieser Situation machen könnte, lasst es mich gern wissen :)
Ein reiner Class-A Amp wie Stephan vorschlägt wäre sicher auch eine tolle Sache. Aber wenn man sowieso so weit vom original abrückt (ist das tonal überhaupt so ein großer Unterschied?), könnte man auch direkt zu einem passenderen Ausgangsübertrager mit größerer Raa greifen (5-6k).
So viele Möglichkeiten  ::)

Grüße und danke für eure Geduld!

PS: Martin (Deerbridge) danke auch für deinen Beitrag! Das ist auf jeden Fall auch eine gute Idee, wird berücksichtigt  :bier:

Stubenrocker81:
Hallo, hab noch was gefunden was dir helfen könnte.

LG Stephan

iefes:
Hi Stephan, danke dafür! Ich plane das in etwa so wie in Spalte 3. Aber auch interessant zu sehen, dass eine Ub von 425V mit einer noch kleineren Impedanz (=steilere Loadlines) auch vorgeschlagen wird.
Sehr schön, dann werde ich wohl bei dem 4k AÜ bleiben und einen Trafo mit 300 - 0 - 300V AC suchen. Ich frage mich nur immer noch wie viel Strom der abkönnen MUSS. Die Werte für den Strom in der Graphik sind für beide Röhren gesamt angegeben oder? Die Ausgangsleistung ist ja sicher auch eine Gesamt-Angabe. Dann wären das etwa 170mA gesamt bei Vollauslastung (bei mir mit 4k etwas mehr). Das wäre ja durchaus mit einem 230mA Trafo machbar, oder nicht? Und auch bei kurzen peaks wird der ja nicht gleich schmelzen denke ich. Wenn ihr mir hier das okay gebt, würde ich also mal mit dem Hammond 372HX planen. Der 302AX hat die gleichen Wicklungen mit gleicher Leistung und zusätzlich eine 2.5VCT Wicklung, kostet aber 20,- Euro weniger. Irgendeine Idee, warum das so ist?

Gut. Sollte es bzgl dem Netztrafo noch einen Einwand geben, dann immer her damit. Ansonsten würde ich jetzt mal damit planen.

Als AÜ habe ich dann den normalen Vibrolux Trafo von Hammond vorgesehen mit 4k und 35W. Würde es einen Mehrwert bringen, diesen auf 50W zu dimensionieren und den Bassman Trafo zu nutzen? Der hat 4.2k Impedanz, wäre also diesbezüglich sehr ähnlich.

Und noch eine Frage bzgl Chassis: Kann man ein blankes Chassis mit den Maßen des Vibrolux Reverbs irgendwo bekommen? Ich könnte mir auch vorstellen, alles in ein Deluxe-Reverb Chassis zu bauen, aber dann passen keine 2 10-Zöller mehr ins Gehäuse. Wobei mich der Vorschlag des einen 15-Zollers auch sehr juckt.  ;D
Habt ihr generell Vorschläge bzgl Fender-Style Chassis? Die größe eines Deluxe Reverbs sollte es schon haben. Gern einen Ticken größer.

Danke und schönen Abend allen!

Stubenrocker81:
Moin iefes!

der Strom ist für beide Röhre. Du siehst da ja auch wie gering der Unterschied zwischen A Betrieb und Vollausteuerung ist und umso größer der Unterschied desto größer der Effekt von der Gleichrichterröhre.
Wenn der Trafo die 230mA nach dem Gleichrichter bringt sollte der gehen.  Ich weiß nur nicht ob die Angabe Ac oder Dc ist.
Vielleicht kann Dirk da was zu sagen?

Der 35W AÜ reicht aus aber falls du fixed bias umbauen möchtest wird es knapp.

Am Ende musst du es halt alles nachrechnen und dich entscheiden.

LG Stephan

smid:
Hi,

ich hab den Hammond 35W AÜ in meinem SF Bandmaster Reverb (6L6GC fixed Bias). Eigentlich ist er da ja unterdimensioniert. Funktioniert aber seit Jahren. Ich spiele den Amp aber immer im cleanen Bereich, zwischen 3 und 5.

VG
Andreas

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