Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?

  • 15 Antworten
  • 3053 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Grüß euch,

der von mir angekündigte KT88 SE Amp hat nun den Großteil seiner Umbauten hinter sich.
Hatte ihn aus der Bucht als AX84 SEL gekauft gehabt und zum Splawn Quick Rod Preamp mit zumischbarem Cleankanal über Tweed Mixer umgebaut.
Klar, der Splawn Preamp verzeiht vermutlich nicht so viel da jede Stufe einen Kathodenbypass C hat und da viel Gain erzeugt wird.
Das Problem ist nun HF Oszillation im Lead Kanal, abhängig vom Gainpot und EQ. Der Cleankanal ist ruhig. Endstufe ist SE ohne Gegenkopplung. Habe an jeder Stufe mal testweise 100k Grid Stopper ans Gitter am Sockel gelötet und in der 2. und 3. Stufe, die beim Lead dazugeschalten wird, einen Anodenbypass C (500p und 1n) dran gemacht, wobei mich der 500p Kondensator klanglich nicht sonderlich glücklich stimmt und weiteres Filtern hoffentlich vermieden werden kann..
Leitungen von Inputbuchse zu Sockel, sowie Tonestack- und Gainpot-Leitungen sind allesamt geschirmt. Ebenfalls jene, die zum Gitter jeder Stufe gehn.
Vorstufenröhrenwechsel brachte auch nix.


Das Layout vom Erbauer ist nicht ganz optimal, da Input unterm OT liegt und quer durch die Chassis zur 1. Stufe verläuft.
Könnte das die Ursache vom Pfeifen sein?
Masseführung oder parallele Leitungen vielleicht schuldig?
Kann das Versorgen mehrerer Stufen von gemeinsamen B+ Punkten dazu führen?

Was gibt's denn da noch für Maßnahmen?

Werde am Abend mal ein Bild posten und einen Schaltplan erstellen..



*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Im Anhang die Innereien + Schaltplan.

Wie beschrieben ist die Input Buchse rechts oben mit dem Sockel links unten verbunden..
Ein Fake PI wäre auch noch angedacht, aber noch nicht angeschlossen.

Für Tipps wäre ich dankbar.

*

Offline Stubenrocker81

  • YaBB God
  • *****
  • 1.087
Moin,

ich glaube wenn du den neu aufbaust kommst am ehesten zum Ziel.
Zumindest alle Leitungen die zu einem Gitter führen abzuschirmen kann schon mal helfen.

Gruß Stephan
Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

*

Offline chipsatz

  • YaBB God
  • *****
  • 567
Hallo,

Zumindest alle Leitungen die zu einem Gitter führen abzuschirmen kann schon mal helfen.

ich glaube das sind sie schon... ;D

Was passiert denn wenn die Eingangsbuchse kurzgeschlossen wird? Pfeifts da auch noch?
Übrigens (klugsch..modus an): wenns hörbar pfeift ist das in der Regel keine HF-Oszillation, die wäre im MHz-Bereich, deswegen helfen auch die Gridstopper nicht (klugsch..modus aus).
Du hast irgendwo eine Mitkopplung im Aufbau, wenn diese induktiv erfolgt, hilft auch kein abgeschirmtes Kabel. Da musst vielleicht mit dem Gain insgesamt wieder etwas zurückrudern.

Gruß mike

*

Offline dimashek

  • YaBB God
  • *****
  • 517
  • Gnd is where the good electrons go when they die
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt es an den langen Leitungen zu/von V1

Das ganze Ding ist ziemlich strange aufgebaut. Das wirst du kaum in den Griff bekommen, mit 4 Gainstufen.

Du müsstest die Röhrenposition spiegeln (Endröhre nach links, Eingangsröhre rechts) und das Ganze neu verdrahten.

P.S. und ich würde diesen Dreh-Schalter austauschen. Absolut unzuverlässig und fragil, Kontakte nutzen sich schnell ab, beschlagen schnell bei Nichtbenutzung. Zum testen ok, aber nicht als Dauerlösung. (Aus Erfahrung  :-[ )
« Letzte Änderung: 4.02.2020 07:47 von dimashek »

*

Offline corne

  • YaBB God
  • *****
  • 940
Hallo  :)

Die Anoden-Leitungen (B+ die vom Netzteil zur Vorstufe gehen, rot), sollten nicht gebündelt werden. Das hat mir mal massive Probleme gemacht. Da hats allerdings gebrummt. Im Übrigen würde ich Dir ebenfalls raten: ordentlichen Plan zeichnen, Layout entwerfen, neues Massekonzept, Teile neu anordnen, und dann sauber aufbauen. Leitungswege so kurz wie möglich halten. Wenn das Teil eine so hohe Verstärkung hat, dann ist der ganze Aufbau sehr empfindlich. Das mit dem jetzigen Aufbau in Griff zu kriegen dürfte sehr problematisch bis unmöglich werden.
Gruss, corne
Move your ass for rock 'n roll baby .... move!!

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Erstmal danke für die zahlreichen Eindrücke!

Eingangsbuchse kurzschließen kann ich am Abend mal probieren.
Ich werde zudem auch noch die Buchse nach links statt dem Standby Schalter platzieren, vielleicht bessert das die Situation schon mal..
Die Röhrenanordnung ist leider denkbar doof und würde ich wohl bei einem Neuaufbau im äußersten Fall gleich mit ändern bzw. sogar damit anfangen..

Wie kritisch ist denn der Kabelweg zum OT bzw. die Platzierung über dem Signalweg? Sonst würde ich ihn vielleicht sogar mittiger setzen.

*

Offline dimashek

  • YaBB God
  • *****
  • 517
  • Gnd is where the good electrons go when they die
Wie kritisch ist denn der Kabelweg zum OT bzw. die Platzierung über dem Signalweg?

Die Leitung zum OT hat die höchste Signalamplitude im ganzen Amp. Und die kapazitive Kopplung ist proportional zum Signallevel. Den Rest kannst du dir bestimmt selbst denken  ;D
 

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Wenn die Röhrenposition umgedreht wird, laufen die OT Kabeln auch entsprechend länger zur KT88, deswegen frag ich mich, ob ich mir da nicht neue Probleme schaffe..

Eingang gegen Masse pfeift übrigens trotzdem. Hab außerdem den Input direkt zum Gitter von der erste Stufe auf der Chassis-Rückseite platziert und das hat auch nichts verändert, die Zuleitung quasi maximal verkürzt und das Pfeifen bleibt - ich befürchte daher den Neuaufbau..  ::)

*

Offline chipsatz

  • YaBB God
  • *****
  • 567
Eingang gegen Masse pfeift übrigens trotzdem.

Dann koppelts schon mal nicht in das Gitter der ersten Röhre.
Wenn ich mir das Bild vom Aufbau anschaue, fallen mir neben der Heizung noch andere verdrillte Leitungen auf. Sind das Anoden/Kathoden? Die würde ich lieber separat verlegen.

Gruß mike

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Re: KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?
« Antwort #10 am: 6.02.2020 09:55 »
Die grün-rot Verdrillungen sind von den Anoden. Cleankanal lauft soweit auch problemfrei, sprich das Problem dürfte bei 2. oder 3. Stufe des OD Kanals liegen..?


*

Offline franzjoy

  • Full Member
  • ***
  • 51
Re: KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?
« Antwort #11 am: 14.04.2020 11:45 »
Etwas alt der Thread, aber aus frischer Erfahrung meines High-Gain-Baus vom Osterwochenende kann ich dir folgende Tips geben:
Nimm auf jeden Fall abgeschirmte Leitungen für die Eingangsbuchse. Ruhig die gute HF-Leitung. Wenn du keine da hast, such mal nach einem Koaxial-Kabel, bzw. Antennenkabel. Die sind nicht übel.

Alle Anoden-Leitungen kurz und direkt! Und wie schon von meinen Vorredner erwähnt, nicht die Anodenleitungen bündeln.
Generell sollten alle signalführenden Leitungen so kurz wie nur möglich sein. Im Zweifelsfall auch hier abgeschirmte Kabel verwenden, gerade auch vom Gain-Poti.
In meinem Amp wollte ich eigentlich keine "fliegende" Verdrahtung, aber mittlerweile hab ich die Vorzüge durchaus erkannt.

Wenn immer noch Oszillationen auftreten würde ich es mit "Chopsticking" versuchen:
Man betreibt den Verstärker und nimmt ein nicht-leitendes langes Irgendwas (wie z.B. ein Essstäbchen aus Holz, daher der Name) und bewegt damit die Kabel hin und her. Ich verwende dazu eine lange ESD-Pinzette - die ist sicher bis 10kV.
Sobald sich die Oszillation z.B. in der Frequenz ändert hat man erste Anhaltspunkte wo genau die Rückkopplung statt findet. Dann kann man die Kabel entsprechend verlegen.

Interessant bei meinem Amp war dabei, dass eine Anodenleitung das Pfeifen verringert hat je näher sie zum Chassis bewegt habe, bei einer anderen war es genau das Gegenteil.

Ganz wichtig noch zu erwähnen:
Bei Arbeiten im laufenden Betrieb die linke Hand hinter den Rücken und nur mit der Rechten arbeiten.
Wenn beide Hände benötigt werden am beste Erdungskabel von den Handgelenken zum nächsten Heizkörper.
Schutzhandschuhe sind selbstverständlich Pflicht!
« Letzte Änderung: 14.04.2020 11:48 von franzjoy »

*

Offline Holzdruide

  • YaBB God
  • *****
  • 2.223
  • I shot the Sheriff
Re: KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?
« Antwort #12 am: 14.04.2020 12:06 »
Hicks


Ganz wichtig noch zu erwähnen:

Wenn beide Hände benötigt werden am beste Erdungskabel von den Handgelenken zum nächsten Heizkörper.
!

Ist das ein Hardrocktext ?
Stirb bald ?


*

Offline franzjoy

  • Full Member
  • ***
  • 51
Re: KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?
« Antwort #13 am: 14.04.2020 12:17 »
In meiner Nachrichtentechniker-Ausbildung haben wir noch an Röhrenfernsehern gearbeitet.
Die Erdungsarmbänder (die tatsächlich ein bisschen nach Liebespraktiken aussahen) leiten den Strom bei Unfällen ab, bevor er durch den Körper, oder ggf. über das Herz und beide Arme fließt.
Ich hatte ein paar mal das Vergnügen. Die Manschetten haben den Nachteil, dass es zu Verbrennung kommt. Aber besser als ein Herzstillstand.

Bei Röhren-Amps ist das allerdings wohl nicht notwendig. Hier arbeitet man ja selten mit Kilovolt.

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Re: KT88 SE Amp pfeift mir was - HF Oszillieren beseitigen?
« Antwort #14 am: 15.04.2020 13:12 »
Etwas alt der Thread, aber aus frischer Erfahrung meines High-Gain-Baus vom Osterwochenende kann ich dir folgende Tips geben:
Nimm auf jeden Fall abgeschirmte Leitungen für die Eingangsbuchse. Ruhig die gute HF-Leitung. Wenn du keine da hast, such mal nach einem Koaxial-Kabel, bzw. Antennenkabel. Die sind nicht übel.

Alle Anoden-Leitungen kurz und direkt! Und wie schon von meinen Vorredner erwähnt, nicht die Anodenleitungen bündeln.
Generell sollten alle signalführenden Leitungen so kurz wie nur möglich sein. Im Zweifelsfall auch hier abgeschirmte Kabel verwenden, gerade auch vom Gain-Poti.
In meinem Amp wollte ich eigentlich keine "fliegende" Verdrahtung, aber mittlerweile hab ich die Vorzüge durchaus erkannt.

Wenn immer noch Oszillationen auftreten würde ich es mit "Chopsticking" versuchen:
Man betreibt den Verstärker und nimmt ein nicht-leitendes langes Irgendwas (wie z.B. ein Essstäbchen aus Holz, daher der Name) und bewegt damit die Kabel hin und her. Ich verwende dazu eine lange ESD-Pinzette - die ist sicher bis 10kV.
Sobald sich die Oszillation z.B. in der Frequenz ändert hat man erste Anhaltspunkte wo genau die Rückkopplung statt findet. Dann kann man die Kabel entsprechend verlegen.

Interessant bei meinem Amp war dabei, dass eine Anodenleitung das Pfeifen verringert hat je näher sie zum Chassis bewegt habe, bei einer anderen war es genau das Gegenteil.

Ganz wichtig noch zu erwähnen:
Bei Arbeiten im laufenden Betrieb die linke Hand hinter den Rücken und nur mit der Rechten arbeiten.
Wenn beide Hände benötigt werden am beste Erdungskabel von den Handgelenken zum nächsten Heizkörper.
Schutzhandschuhe sind selbstverständlich Pflicht!


Danke für den Beitrag, ich muss den Amp diese Woche mal wieder unter die Lupe nehmen und schauen, was sich ändern lässt. Hab den Preamp, den ich darin probieren wollte mittlerweile in einem andern Amp drinnen, weswegen ich nicht mehr weiter probiert hab. Könnte mir daher vorstellen, den Drive Kanal wieder von 4 auf 3 Gainstages zu reduzieren. Stabil war er ja zuvor..