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Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung

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Offline Mr. Lime

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Grüß euch,

durch gegebene Umstände, mehr Zeit daheim zu verbringen und nachdem ich die letzten Monate mit Recherchieren und Planen verbracht habe, bin ich nun am fertigen Schaltplan und Layout angekommen und möchte nun die Teile im Shop zusammentragen. Vorlage und Inspirationen stammen hauptsächlich von 65amps Soho, dem Tweedle Dee und Jim Kelley. Daraus ergaben sich eine Pentoden-Eingangsstufe, ein James Tonestack mit Mittenregler, ein Cathodyne PI mit Umschaltung zum Selfsplit und self bias EL84 Endstufe mit Gegenkopplung, um die Bässe zu straffen.

Die Pentoden-Eingangsstufe soll sich wegschalten lassen, um im Grunde einen Tweed ähnlichen Cleankanal zu erhalten. Ebenfalls schaltbar wird die minimalistische FX Loop. Als PT soll ein 50VA Ringkern Trafo dienen. Die Gleichrichtung erfolgt über Dioden, SAG soll durch den Hochlastwiderstand dennoch zu genüge entstehen können. Mini PSU von TT möchte ich etwas modifizieren, so entsteht ein Abgreifpunkt zum hochlegen der Heizung. OT hab ich noch einen 18W 8k über.

Reinpassen soll das alles in eine TT-Chassis 006 - 365 x 160 x 80. Potis sind zweireihig angedacht, da die Gehäuseblende teilweise die Chassis verdecken soll, ähnlich wie bei manchen Friedmännern.
LND150 Tremolo ist angedacht, wenn der Amp mal läuft. Die Relaisschaltung ist im Layout mittig platziert um Kabelweg kurz zu halten. Da die Chassis 80mm hoch ist, würde ich die Relaisplatine mit Abstandhaltern über die Lötleiste befestigen.

Was das Layout angeht, bin ich noch etwas unentschlossen. Ich hab ein paar 6U8A Röhren bei mir liegen, mit denen sowohl die Pentodenstufe, als auch der PI bedient werden können. Nun hab ich die 6U8A mittig angedacht, um den PI möglichst nahe an den Endstufenröhren zu haben, dadurch ist die Eingangsstufe allerdings nicht optimal platziert. Ich habe keine Erfahrungen mit den 6U8A , taugen die grundsätzlich als Pentoden und EF86 Ersatz?
Alternativ könnte ich eine EF86 ganz links hinzufügen, allerdings soll Mikrophonie da öfter zum Problem werden..

Generell ist es mein erste Layout, das ich selbst konzipiert habe, weswegen ich für sonstige Vorschläge und Optimierungen äußerst dankbar wäre.
« Letzte Änderung: 13.04.2020 17:30 von Mr. Lime »

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Offline iefes

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #1 am: 24.04.2020 13:41 »
Hi!

Wie weit bist du denn mittlerweile mit dem Verstärker? Sieht ja soweit recht interessant aus  :topjob:
Ich bin vor allem interessiert an deinen Erfahrungen, wenn du das LND150 Tremolo eingebaut hast. Ich möchte das in meinem Amp wegen Platzmangel auch so machen. Ich werde dafür in den nächsten Tagen eine eigene Platine entwerfen. Ich möchte das aber als Bias Tremolo der Endstufen-Röhren verwenden, also das Intensity-Poti am Bias Anschließen.

Dazu noch eine Sache: In deinem Schaltplan hast du keinen Serien-Widerstand am Gate des Oszillator-LND150. Nach dem, was ich so rausgefunden habe, sollte da zumindest ein 1k (R.G. Keen, http://geofex.com/Article_Folders/sstremolo/sstremolo.htm ) oder höher (anderes Beispiel mit 1M hab ich auch gefunden, https://el34world.com/Forum/index.php?topic=23811.msg256428#msg256428 ) hin um hochfrequente Oszillation zu unterbinden. Also zwischen Gitter und Gitterableitwiderstand.
Ich hatte letztens einen kurzen Testaufbau gestartet und mir hats den MOSFET (kein LND150) recht bald zerschossen. Was ich vor seinem Ableben auf dem Oszi gesehen hatte, sah nach hochfrequenter Oszillation aus und ich hatte eben diesen Serien-Widerstand auch vergessen. Habe gerade leider keinen weiteren Leistungs-MOSFET hier um weiter zu testen.

Ansonsten weiterhin viel Erfolg mit dem Entwurf!  :)

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Offline Mr. Lime

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #2 am: 25.04.2020 17:28 »
Ich hab die Bauteile alle im Warenkorb, bin aber noch am Zusammentragen von Teilen für meinen SE Amp, den ich in eine andere Chassis verfrachten und anpassen möchte.

Zugegeben macht mich der Entwurf noch etwas zögerlich, da viel Unerprobtes in der Schaltung vorkommt und ich wohl insgeheim auf ein bisschen Rückenwind aus dem Forum gehofft hatte.

zB. ist die globale Feedback Loop wohl eher sinnfrei, denn sobald die Endstufe übersteuert, kommt da nichts mehr an, Selfsplit wird es wahrscheinlich noch schwieriger machen.
Über Tipps, was beim Layout noch zusätzlich beachtet werden sollte/kann freue ich mich.

Vielen Dank für den Vorschlag mit dem Widerstand am Gate! Hatte geofex zwar schon mal überflogen gehabt, das hier aber übersehen. Das Tremolo hat bei mir erst sehr späte Priorität, ich wäre aber gespannt, wie du damit zurecht kommst!
Ob dieses Tremolo an der Kathode einer Vorstufe oder im BIAS Netzwerk verwendet wird, sollte keine große Rolle spielen, eine Platine kommt da sicher sehr entgegen.
Schade dass es sowas noch nicht im Shop gibt, ich hätte da bereits zugeschlagen.

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Offline Laurent

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #3 am: 25.04.2020 18:49 »
Moin,

Die 6U8 kenne ich nicht wirklich. Was aber zu beachten ist, ist mögliches Übersprechen, bzw. Schwingen der Schaltung. Die Penrose macht die Eingangsstufe und die Triode den PI. Zwischen sind 2 Stufen.
Ich weiß, dass es mit ECL82 schon grenzwertig ist.
Hast du die Schaltung probeweise aufgebaut?

Gruß
Laurent

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Offline Mr. Lime

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #4 am: 26.04.2020 12:13 »
Hi Laurent!

Erprobt ist die Schaltung noch nicht, die Pentode als Eingangsstufe (High Gain/Low Noise) und die Triode als PI ist hier quasi das "best case" Szenario der 6U8A, gleichzeit wohl auch das größte Sorgenkind der Schaltung. Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, die Pentode als Stufe vor dem PI zu verwenden und somit durch den Preamp zum Zerren zu bringen.
Hab schon mehrfach von guten Ergebnissen bei Pentoden am Ende des Preamps gelesen. z.B. Matchless Clubman oder AX84 Raffler

Gleichzeitig wollte ich aber eine Pentode als Eingangsstufe, welche bei Bedarf für clean weggeschalten werden kann.  Eine andere Möglichkeit wäre, 2 6U8A zu verwenden, aber ob das Sinn macht bei einer EL84 Endstufe?
Hab gesehen, dass du ja schon einiges an Erfahrung beim PentodeBlaster sammeln konntest!

Nächstes Gedankenspiel wäre, die Feedback Loop bleiben zu lassen und die theoretische Pentode vorm Cathodyne mit variablen Schirmgitter C alà Merlin B  zu versehen. Sieht dann schon fast wie ein eigenständiger Minimalisten-Amp aus!  ;D
Vermutlich wird dann noch ein Spannungsteiler zwischen Pentode und PI als MV benötigt?


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Offline Laurent

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #5 am: 26.04.2020 14:13 »
Hi,

In der Tat, einige Versuche habe ich bereits gemacht. Das Beste gibt es nicht. Ich habe in 2 Amps die Vorstufe vom Clubman ähnlich aufgebaut (St. Germain Reihe). Das klingt echt gut und anders als was ich vorher hatte.

Gut ist auch eine Pentode am Eingang. Man kann sie, je nachdem man sie schaltet auch alleine haben. Somit gibt es einen super Clean Kanal (Paris #13).

Was Master angeht, wäre es zu empfehlen, ja.

Gruß
Laurent

Ps: ich mache hier keine Werbung für meinen Amps. Lediglich sind die Schaltungen für dich von Interesse, da Pentoden im Spiel.

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Offline Mr. Lime

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #6 am: 3.05.2020 23:31 »
Danke für die Impressionen Laurent, ich schaue immer wieder gerne bei deinen Amps rein!

Hab nun die Teile im Shop bestellt und den Aufbau noch etwas überdacht.
Die Gainstages sind nun logisch nebeneinander, die Pentoden gar nicht auf maximale Verstärkung ausgelegt, so wie es Merlin empfiehlt. Falls die 6U8A nicht gefallen wollen, können durch den neu angedachten Aufbau, einfach andere Vorstufenröhren verwendet werden, ohne viel rumstricken zu müssen. Ginge dann wohl eher Richtung hot rodded 5e3. Presence und Resonance sind verändert worden und sollen nun unabhängig von Feedback arbeiten.
Hat das schon mal wer versucht, Schirmgitter-Bypass C hinten im Preamp?
Möglicherweise macht die hohe Ausgangsimpedanz der Pentode dem Presence bzw. dem SelfSplit-Modus Probleme..



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Offline Jürgen

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #7 am: 4.05.2020 00:31 »
Hallo,

wie man sieht, willst Du die Schaltungsmasse über einen 100 Ohm Widerstand an das Gehäuse legen. Den Minuspol des Netzteils willst Du vermutlich direkt ans Gehäuse legen.  Das würde ich mir nochmal genau überlegen, denn ich halte das für eine ziemlich gefährliche Sache. Da uns der Schutzleiter ja nur gegen Fehler auf der Primärseite des Trenn-Trafos schützt finde ich es äußerst wichtig, daß man Schaltungsmasse und Minuspol des Netzteils immer direkt hart zusammenlegt. Denn wenn der Pluspol (HV) mal auf die  Schaltungsmasse  und somit auf die Gitarrensaiten gelangt und man eine isolierte Eingangsbuchse hat (die Du ja haben musst, sonst überbrückst Du ja Deinen 100 Ohm Widerstand), muß es sofort zu einem massiven Kurzschluß kommen und die Spannung somit auf Null gehen! Diesen Kurzschluß könnte ein Widerstand zwischen Minuspol und Schaltungsmasse aber verhindern. Im schlimmsten Fall brennt der Widerstand schlagartig durch (auch wenn er 10 Watt hat), weil ein sehr hoher Ausgleichstrom von der Schaltungsmasse hin zum Minuspol fließen will und die volle B+  liegt weiterhin munter an den Saiten an. Wenn Du dann das Chassis berührst ...   Wenn Du Glück hast, kommt ja eine eventuell vorhandene Sicherung. Aber verlassen würde ich mich persönlich auf solche Sachen nicht. 

Gruß, Jürgen
« Letzte Änderung: 4.05.2020 00:48 von Jürgen »

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Offline Mr. Lime

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Re: Neues Projekt: EL84 Amp mit PI/SS Umschaltung
« Antwort #8 am: 4.05.2020 19:21 »
Servus Jürgen,

Danke für den Einwand.
Ich hatte diesen "Brummwiderstand" in einem Madamp verwendet gehabt, aber du hast recht, es ist vernünftiger, die Sternmasse ohne dem Widerstand aufzubauen und falls es wirklich brummen sollte, eine Auto-Ground-lift Schaltung stattdessen zu verwenden.