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Restwelligkeit

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Offline Oli

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Restwelligkeit
« am: 2.02.2021 14:21 »
Hallo zusammen,

gibt es irgendwo eine Übersicht, welche maximale Restwelligkeit an den verschiedenen HV Netzteilabschnitten oder an der Biasspannung guten Gewissens tolerabel ist?

Ich frage deshalb, weil man an manchen Amps eine einfache Halbwellengleichrichtung für die Biasspannung sieht, obwohl es dafür eine eigene Sekundärwicklung am Trafo gibt. Ist da die Welligkeit so unkritisch, dass man sich 3 Dioden für eine Vollwellen- bzw. Brückengleichrichtung sparen kann?

Gruß
Oli

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Offline mceldi

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #1 am: 2.02.2021 17:21 »
Tach!

Einerseits ist die Restwelligkeit ziemlich gering, da im BIAS-Zweig kaum Strom fließt, andererseits wird der Brumm gleichphasig in die beiden Hälften der PP-Endstufe eingespeist und löscht sich dadurch (weitgehend) aus.

Cheers
 John

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Offline Oli

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #2 am: 2.02.2021 22:13 »
Hi John,

danke für die Antwort. Das mit dem Auslöschen leuchtet ein - ich hätte trotzdem 3 weitere Dioden zur Brückengleichrichtung verbaut.
Und wie sieht es im HV Netzteil aus? Gibt es da Faustregeln? Z.B. 5V nach dem Gleichrichter, 1 V nach dem ersten RC Glied...?

Gruß
Oli
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Offline mceldi

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #3 am: 3.02.2021 17:12 »
Hallo Oli!

Niemand hält Dich davon ab, eine Graetz-Brücke zu verwenden, aber nötig ist es IMHO nicht. Im DIY brauchen wir auf den Cent zwar nicht zu schauen, aber weniger als gar nicht brummen kann es nicht ...

Faustformeln / Erfahrungswerte für die Restwelligkeit in der HV habe ich nicht, allerdings auch keine brummenden Verstärker. Weder durch die HV noch durch die AC-Heizspannung.

Cheers
 John

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Offline Oli

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #4 am: 3.02.2021 19:31 »
Hi John,

o.k., danke. Ich habe da keine Erfahrung bei der Dimensionierung der RC Glieder - nehme ich 2,2k, 4,7k oder gleich 10k, dann 22µ, 47µ??? Ich orientiere mich da immer an den Schaltplänen einschlägiger Amps. Funktioniert auch immer, aber so richtig befriedigend ist das nicht. Würde schon lieber wissen, wie fein ich sieben muss.

Gruß
Oli
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Offline mceldi

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #5 am: 3.02.2021 19:58 »
Hallo Oli!

Der Widerstand hängt davon ab, mit welcher Spannung Deine Röhren betrieben werden sollen, und welcher Strom fließt. Den Rest macht das Ohmsche Gesetz. Der Kondensator bildet mit dem Widerstand einen Tiefpass, dessen Grenzfrequenz nicht übertrieben niedrig sein muß. Soll heißen: mach die Elkos nicht zu dick  ;)

Cheers
 John

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Offline Oli

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #6 am: 3.02.2021 21:49 »
Hi John,

o.k. das mit dem Widerstand habe ich verinnerlicht. Glücklicherweise fließt ja in der Vorstufe bei der Kathodenbasisschaltung nur minimal Strom (~2mA). Deshalb fällt ja am Widerstand kaum Spannung ab, 2V pro kOhm und Kathodenbasis, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Wie dimensionierst Du?

Gruß
Oli
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Offline mceldi

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #7 am: 4.02.2021 16:35 »
Hi Oli!

Die Dimensionierung hängt doch von der Schaltung ab. Anzahl der Systeme und Siebglieder sind da die Hauptfaktoren. Im schlimmsten Fall kann man auch ein bisschen "rumspielen"; ein Freund von mir macht das nur so, obwohl er rechnen kann. Trial (and Error) ist ihm aber lieber ...

Theorie und Praxis liegen ja auch gerne mal auseinander  ;)

Cheers
 John

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Offline Oli

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #8 am: 8.02.2021 18:30 »
Hi John,

Zitat
, obwohl er rechnen kann.

ja genau, die Frage ist aber, was es da zu berechnen gäbe, wenn es nicht die Restwelligkeit ist. Ich vermute jedoch, dass die meisten wirklich "mit den Ohren rechnen"....

Gruß
Oli
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Offline mceldi

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #9 am: 8.02.2021 19:13 »
Hallo Oli!

Ich bezog das mehr auf die Siebwiderstände. Die kann man noch einigermaßen berechnen (bis Dir die Praxis ein Schnippchen schlägt).

Was willst Du denn sonst für rechnerische Turnübungen anstellen? Der Ladeelko ist bei Gleichrichterröhren eh begrenzt, bei SI wirst Du irgendwann auch keine Besserung mehr erreichen, wenn Du die Kapazität erhöhst. Wir sind ja nicht beim Car-HiFi, wo man "unbedingt" Elkes im fünfstelligen µF Bereich braucht; für die 1000W Endstufe mit 30A Sicherung ...

In den Siebstufen lässt sich die Dämpfung eines Tiefpasses 2. Ordnung schon berechnen. Da liegt die Grenzfrequenz gerne mal im Bereich von 1-2 Hz. Auf 0,00001 Hz runterzugehen bringt Dich dann auch nicht weiter.

Cheers
 John

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Offline Olaf

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #10 am: 8.02.2021 23:51 »
Hi Oli,

in meinem Thread https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19084.0.html habe ich die komplete Stromversorgung eines Dreikanälers simuliert. Da siehst Du auch die Restwelligkeit
der Einweggleichrichtung für den Bias. Einen Widerstand zu ändern und die Welligkeit anzuschauen geht in weniger als einer Minute. Die Software gibts kostenlos.

Gruß Olaf E.

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Offline Wuffenberg

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #11 am: 9.02.2021 08:44 »
Ausserdem kommt der Brumm oft von ganz anderen Sachen:
- Brummschleife / schlechtes Massekonzept
- Einstreuungen durch Verwendung ungeschirmter Kabel
- fehlende Erdleiterverbindung zum Chassis
´Brummeinstreuungen im Gitarrenpickup oder Kabel
- schlechtes Amplayout / Brummeinstreuungen von Netztafo auf EIngangsstufe,...

Tom

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Offline Oli

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #12 am: 9.02.2021 12:42 »
Hi zusammen,

ich kriege das nicht zusammen. Dazu reicht mein Wissen und / oder Verstand nicht.
Tiefpass berechnen o.k.. Da erhalte ich dann irgendeine dB Zahl bei einer  bestimmten Frequenz - soweit so gut. Damit kann ich aber nichts anfangen. Das gibt mir doch nur ein Verhältnis wieder. Ich müsste also wissen, wie groß die Eingangsamplitude ist, die dann um 50 dB abgesenkt wird, dann könnte ich sagen, wie groß die Restwelligkeit ist.
Ich simuliere mein Netzteil in LT Spice. Da ist zu sehen, wie sich die Restwelligkeit erhöht, wenn ich den Stromfluss durch das RC-Glied erhöhe (durch die Anzahl der folgenden Triodensysteme oder -beschaltung. Es macht ja ein Unterschied im Strom, ob die Triode als Kathodenbasisschaltung oder Kathodenfolger beschaltet ist).
Ich sehe aber nirgends in der Tiefpassberechnung, wo diese Variable der Stromentnahme in die Rechnung mit eingeht.

Gruß
Oli
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Offline iefes

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Re: Restwelligkeit
« Antwort #13 am: 9.02.2021 12:53 »
Die Grenzfrequenz, die man bei einem RC-Glied berechnet gibt die cut-off Frequenz, also die Frequenz bei der das Signal um -3dB abgeschwächt wird, soweit ich das durchblicke. Also damit kannst du erstmal die RC-Komponenten bestimmen die du brauchst um auf jeden Fall (deutlich!) unterhalb der 50 Hz Netzfrequenz zu liegen. Die Abhängigkeit der Restwelligkeit in Bezug auf den Lade-Elko kannst du dann wohl mit dieser Formel versuchen zu berechnen: C = I / (2 f Vripple) , umgestellt nach Vripple, wobei I die Stromentnahme im Ruhezustand beschreibt. Die Formel kommt vom valvewizard. Der Artikel dort könnte eventuell hilfreich sein, wenn du ihn nicht schon kennen solltest.

http://www.valvewizard.co.uk/smoothing.html

Grüße