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Tweed Twin und eine Frage

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Offline tele05

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Tweed Twin und eine Frage
« am: 17.04.2020 17:28 »
Hallo,

mein Corona Amp ist ein Tweed Twin Topteil geworden.
Es ist eine Mixtur aus 5e8a und 5f8a.
So ein "braucht kein Mensch weil eh viel zu laut" Projekt.

Die Situation:
* ich habe seit Jahren ein leeres Fender Tweed Topteil Gehäuse
* da passt nur ein 5e8a Chassis rein (wg. Ausschnitt des Gehäuses).
* --- hat ein passendes Chassis
* das hat 4 Oktalbohrungen (2x 6L6, 2x Gleichrichter)
* 2x Röhrengleichrichter finde ich aber Quatsch
* dann bliebe eine Oktalbohrung leer
* warum nicht mit Dioden gleichrichten
* und es mal mit 4 Endstufenröhren probieren? (hatte ich bisher noch nicht)

4 x 6L6? Da bietet sich die Endstufe des 5f8a an.
Als Vorstufe gibt das Chassis den 5e8a vor - kein Poblem die gefällt mir gut.
Man kann die beiden problemlos kombinieren.
Bleibt nur die Frage, ob Cathodyn (5e) oder Long-Tail (5f) Phasendreher.
Ich habe mich für den Long-Tail entschieden.

Schaltplan und Layout anbei.
Ich habe die TT Fender Style Twin Trafos genommen (Netztrafo und Übertrager).
Das sind so richtig fette Teile (Output Transformer 140 W / 2-4-8-16 Ohm)
Wenn die huckepack montiert sind, sieht es aus nach:
"wo wollen denn die beiden Riesentrafos mit dem kleinen Chassis hin?".
Habe deshalb noch eine dritte Halterungsbohrung ins Gehäuse gesetzt.
Drossel ist die Hammond 159Q, die kann den Strom ab.
Endstufenröhren sind die JJ 6L6 Red Label.

Das Teil macht saubere 65 Watt an 16 Ohm - Ziel erreicht.
Der Keyboarder hat für sein Rhodes schon ein Auge drauf geworfen.
Soundmäßig wie erwartet: straff, direkt, laut, lange clean.
Für den Amp ist Sag ein Fremdwort.
Mit ner Tele liegen die Keith-Cliches einfach in der Luft.

Aufbau:
eine Masseleitung vergessen, Presence falsch rum verdrahtet, ansonsten problemlos.
Heizung hochlegen hatte ich vorgesehen, aber nicht gebraucht.
Das Chassis ist jetzt randvoll ;-)
Layout mit Diylc, Schaltplan mit TinyCAD

Und nun die Frage in die Runde:
Was mache ich mit der ungenutzten Bohrung für den Ground Schalter ?
PPIMV macht bei einem cleanen Amp keinen großen Sinn (leiser gehts mit Volume).
Vielleicht die 10M Gegenkopplung auftrennen und schaltbar um doch ein wenig Crunch zu ermöglichen?
Weitere Ideen?

Grüße
Oliver

*

Offline carlitz

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #1 am: 20.04.2020 10:28 »
Hallo,

mein Corona Amp ist ein Tweed Twin Topteil geworden.
Es ist eine Mixtur aus 5e8a und 5f8a.
So ein "braucht kein Mensch weil eh viel zu laut" Projekt.

Die Situation:
* ich habe seit Jahren ein leeres Fender Tweed Topteil Gehäuse
* da passt nur ein 5e8a Chassis rein (wg. Ausschnitt des Gehäuses).
* --- hat ein passendes Chassis
* das hat 4 Oktalbohrungen (2x 6L6, 2x Gleichrichter)
* 2x Röhrengleichrichter finde ich aber Quatsch
* dann bliebe eine Oktalbohrung leer
* warum nicht mit Dioden gleichrichten
* und es mal mit 4 Endstufenröhren probieren? (hatte ich bisher noch nicht)

4 x 6L6? Da bietet sich die Endstufe des 5f8a an.
Als Vorstufe gibt das Chassis den 5e8a vor - kein Poblem die gefällt mir gut.
Man kann die beiden problemlos kombinieren.
Bleibt nur die Frage, ob Cathodyn (5e) oder Long-Tail (5f) Phasendreher.
Ich habe mich für den Long-Tail entschieden.

Schaltplan und Layout anbei.
Ich habe die TT Fender Style Twin Trafos genommen (Netztrafo und Übertrager).
Das sind so richtig fette Teile (Output Transformer 140 W / 2-4-8-16 Ohm)
Wenn die huckepack montiert sind, sieht es aus nach:
"wo wollen denn die beiden Riesentrafos mit dem kleinen Chassis hin?".
Habe deshalb noch eine dritte Halterungsbohrung ins Gehäuse gesetzt.
Drossel ist die Hammond 159Q, die kann den Strom ab.
Endstufenröhren sind die JJ 6L6 Red Label.

Das Teil macht saubere 65 Watt an 16 Ohm - Ziel erreicht.
Der Keyboarder hat für sein Rhodes schon ein Auge drauf geworfen.
Soundmäßig wie erwartet: straff, direkt, laut, lange clean.
Für den Amp ist Sag ein Fremdwort.
Mit ner Tele liegen die Keith-Cliches einfach in der Luft.

Aufbau:
eine Masseleitung vergessen, Presence falsch rum verdrahtet, ansonsten problemlos.
Heizung hochlegen hatte ich vorgesehen, aber nicht gebraucht.
Das Chassis ist jetzt randvoll ;-)
Layout mit Diylc, Schaltplan mit TinyCAD

Und nun die Frage in die Runde:
Was mache ich mit der ungenutzten Bohrung für den Ground Schalter ?
PPIMV macht bei einem cleanen Amp keinen großen Sinn (leiser gehts mit Volume).
Vielleicht die 10M Gegenkopplung auftrennen und schaltbar um doch ein wenig Crunch zu ermöglichen?
Weitere Ideen?

Grüße
Oliver

Ich nutze solche freien Bohrungen gerne für einen Triode / Pentode Umschalter.
Im Triodenmodus wird der Sound "weicher" und gibt damit eine kleine Geschmacksanpassung.

Gruß
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

*

Offline Doublecut

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #2 am: 20.04.2020 11:53 »
... wenns meiner wäre würde ich von 4 auf 2 Endröhren umschalten (1. Schalterebene - Widerstände an die Kathoden), das Feedback abkoppeln (2. Schalterebene) und ggflls. auch die UB ( 3. Schalterebene - SAG-R oder mit einem entsprechenden FET) absenken.
Die Fehlanpassung an den OT wäre mir wurscht, eventuell müßte die Bias betragsmäßig erhöht werden um die Röhren nicht zu überlasten ( 4te Schalterebene) ?
Und wenns nicht klingt den ganzen Krempel wieder rausreissen  ;D
Grüße, Robert
« Letzte Änderung: 20.04.2020 11:56 von Doublecut »

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Offline stephan61

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #3 am: 20.04.2020 13:03 »
Noch eine Bohrung daneben legen und Messbuchsen für Bias einbauen.
"It must schwing!"

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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #4 am: 20.04.2020 19:39 »
vielen Dank für Eure Antworten.

@ Stephan
> Noch eine Bohrung daneben legen und Messbuchsen für Bias einbauen.

ach nee, lieber nicht. Ist doch die Frontplatte. Da finde ich das nicht so schön.
Ich habe ja normalerweise immer die 2 Einöhmer zur Biasmessung mit drin.
Bei diesem Gehäuse / Board war so wenig freier Platz, dass ich sie rausgelassen habe.
Da will ich lieber auf externe Zwischensteckmesssockel ausweichen.

@ Carlitz
> Ich nutze solche freien Bohrungen gerne für einen Triode / Pentode Umschalter.

das war mir damals bei dem 5e5a zu brav. Zuhause super, in der Band habe ichs dann nie benutzt und wieder rausgeschmissen.

@ Robert
> Und wenns nicht klingt den ganzen Krempel wieder rausreissen 

du Prophet. Hören wir mit dem "Optimieren" eigentlich überhaupt mal auf?
Mit dem 2. Vorschlag " das Feedback abkoppeln" sagst Du mir, was ich hören will.
Der Amp hat 2 Gegenkopplungen, über die Endstufe und über die Klangregelung. Welche würdest Du auftrennen? Ich verwende Presence ziemlich oft, wäre blöd das totzulegen.
Erfahrungen mit der anderen Gegenkopplung? Egal, ich probiers einfach aus und berichte.

Dank Euch
Oliver

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Offline Doublecut

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #5 am: 21.04.2020 07:29 »
Hallo Oliver,

ich meinte die globale Rückkopplung über den LS in den PI. Das ist die Maßnahme um den Charakter eines Amps so zu ändern, dass Du damit quasi 2 Amps erhalten kannst, Du willst ja einen deutlichen Unterschied, sonst macht die Schalterei überhaupt keinen Sinn.
Wenn du die Rückkopplung auftrennst, geht die Eingangsempfindlichkeit des PI runter (verzerrt früher) und die Verstärkung hoch ( wird lauter).
Alle weiteren Maßnahmen dienen zur Unterstützung dieses Effekts.

Sag-Widerstand: der Amp kompimiert den Ton (gut für Overdrive)  und wird leiser ( wirkt der erhöhten Verstärkung entgegen). Im Prinzip simulierst Du damit ja einen Röhrengleichrichter.

Das Abschalten eines Röhrenpaars in der Endstufe führt das Ganze dann noch einen Schritt weiter.

Du mußt ja nicht alles auf einmal machen, ich würde Schritt für Schritt vorgehen, ums Basteln und Ausprobieren kommst Du da nicht rum, es ist kein banales Unterfangen einen "zweiten" Amp in einen Einkanaler einzupflanzen. Aber das weißt Du sicher sowieso ;D

Die bestehende Presence-Regelung wird für beide Betriebsarten nicht gehen, hast Du ja auch schon erkannt. Damit hast Du die Wahl: entweder beim Crunch-Modus auf Presence zu verzichten oder das Presence lokal um den PI herum aufbauen, Merlin Blencowe beschreibt das ziemlich gut.
Ich hab gerade nochmal in Deinen Schaltplan geschaut, der 5f8a verwendet eine etwas "veraltete" Version, bei der Spannung am Presence-Poti anliegt. Das müsste beim Regeln eigentlich kratzen? Das würde doch sowieso nach einer "Verbesserung" rufen?

Grüße, Robert

*

Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #6 am: 21.04.2020 16:23 »
Hallo Robert,

> Erfahrungen mit der anderen Gegenkopplung? Egal, ich probiers einfach aus und berichte.

erstmal dazu: das hat kaum einen Unterschied gemacht, außer Brummen weil ich hochohmig quer durch den ganzen Amp musste.
Ich hatte dazu mal was von Joachim bei seinem JoPro gelesen (Seite 6 in seinem Roman) und eigentlich gehofft, dass das Auftrennen der 10M Gegenkopplung einen stärkeren Effekt hätte - er hatte es damals so geschrieben - schade.

> Sag-Widerstand: der Amp kompimiert den Ton (gut für Overdrive)  und wird leiser ( wirkt der erhöhten Verstärkung
> entgegen). Im Prinzip simulierst Du damit ja einen Röhrengleichrichter.

soweit klar. Die Idee war ja, diesmal ein möglichst steifes Netzteil ohne Sag zu bauen. Ich habe ja schon einen sehr ähnlichen Amp: den 5e4a Super mit kleinem Trafo, schwacher Gleichrichterröhre, 2x 6V6. Den liebe ich sehr, wollte das Thema aber diesmal von der anderen Seite angehen - mit Dioden, fetten Trafos und 4x 6L6. Da widerstrebt es mir, den Sag nachträglich wieder einzubauen.

2 Endstufenröhren ziehen und evtl. Impedanz anpassen hatte ich mir auch schon gedacht, wenn es denn wirklich viel zu laut ist. Ist momentan aber leider Corona-bedingt nur Theorie. Das muss ich dann mal in der Band ausprobieren, wenn wir uns wieder treffen.

> Ich hab gerade nochmal in Deinen Schaltplan geschaut, der 5f8a verwendet eine etwas "veraltete" Version,
> bei der Spannung am Presence-Poti anliegt. Das müsste beim Regeln eigentlich kratzen?
> Das würde doch sowieso nach einer "Verbesserung" rufen?

stimmt, das Poti kratzt leicht. Hat mich bisher nicht gestört aber ich habe mich mal ein bischen im Forum umgetan und bin über 2 passende Threads gestolpert:
* Verbessereung Presenceregler E-Serie
* Push-Pull mit 2 EL84
Beim letzten warst Du ja auch beteiligt.
Was hältst Du von folgender Lösung (neue Schaltplanvariante im Anhang)?
Das hat zwar einen etwas anderen Presence-Regelweg, blockt aber DC.

Zur Gegenkopplung der Endstufe:
> Du willst ja einen deutlichen Unterschied, sonst macht die Schalterei überhaupt keinen Sinn.

touche, ja das werde ich dann wohl mal probieren und entweder in Kauf nehmen, dass Presence im "overdrive" halt nicht geht oder mir den Blencowe nochmal vornehmen - das Buch habe ich ja.

Danke für Deine Anregungen!

Grüße
Oliver


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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #7 am: 21.04.2020 18:24 »
> das werde ich dann wohl mal probieren

gute Güte, das hätte ich mal gleich machen sollen.

Also: Auftrennen der Gegenkopplung läßt das Tier von der Leine und klingt trotzdem nicht übertrieben oder kaputt.
Ich weiß noch nicht, ob ichs dann nicht doch irgendwann wieder mit 100k oder 1M zähme wenns mir zuviel wird - aber das werde ich im Bandzusammenhang ausloten.

Danke für den Tip!

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Offline geowicht

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #8 am: 21.04.2020 20:15 »
Hallo und guten Abend.Beim angehängten Schaltplan sehe ich nur einen R45 5k und sonst nix. Geht das nur mir so?GrüßeGerhard

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Offline stephan61

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #9 am: 21.04.2020 20:39 »
Bei mir dito.
Gruß Stephan
"It must schwing!"

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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #10 am: 21.04.2020 20:50 »
ähh, ja. Tschuldigung.
Jetzt sollte es passen.

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Offline geowicht

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #11 am: 21.04.2020 21:03 »
 :topjob: Top und Danke fürs teilen.

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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #12 am: 25.04.2020 20:55 »
Ich habe den Amp jetzt mal im Übungsraum weiter aufgedreht testen können.
Er ist trotz der 65 Watt gar nicht mal soo laut - ewig lange clean und extrem punchy.
Der Test mit der Tele war teilweise echt brutal: so eine direkte und druckvolle Reaktion
auf Reinhauen in die Basssaiten habe ich noch von keinem meiner Amps erlebt.
Das ist das komplette Gegenteil zum federnd, komprimierenden Singsang des 6V6 Tweed Super.

Weil ich das Hochlegen der Heizung überhaupt nicht brauche, habe ich den Spannungsteiler wieder rausgerissen
und mit 1 Ohm Biasmesswiderständen ersetzt (jeweils einer für ein Pärchen).

Im Übungsraum hatte ich den Biastrimmer auf -45V Vorspannung eingestellt (ungefähr Mitte).
Damit hat die Endstufe pro Röhre 25mA idle -> ziemlich kalt.
A+ ist dann 416V (B:412V, C:360V, D:290V)
In diesem Arbeitspunkt bringt er cleane 65 Watt.

Mit maximalem Bias hat jede Röhre 46mA idle (bei -38V und A+ 405V).
Damit klingt er dann schon um einiges rauher und ich denke für die Röhren ist es etwas viel.
Im JJ Datenblatt werden maximal 17,5W angegeben und ich habe hier cleane 75 Watt gemessen - also eigentlich mehr, als die Röhren offiziell abkönnen (4 x 17,5 = 70)

Was würdet Ihr vorschlagen / einstellen?

Grüße
Oliver

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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #13 am: 26.04.2020 07:04 »
> Im JJ Datenblatt werden maximal 17,5W angegeben

verlesen: 17,5W sind typical, nicht maximal.
Max sind 30W, da ist also noch Luft.

Was ich immer noch nicht verstehe:
im Schaltplan des 57 Twin Reissue schreibt Fender -50V als Vorspannung.
Das kommt mir dann doch arg wenig vor.

Empfehlungen?

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Offline tele05

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Re: Tweed Twin und eine Frage
« Antwort #14 am: 26.04.2020 07:36 »
>Was ich immer noch nicht verstehe:
>im Schaltplan des 57 Twin Reissue schreibt Fender -50V als Vorspannung.
>Das kommt mir dann doch arg wenig vor.

ok, macht doch Sinn: der hat 455V Anodenspannung.
Damit wird auch aus -50V Vorspannung ein sinnvoller Arbeitspunkt.