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Strom nach Brückengleichrichter

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Offline Wurstbrot6

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Strom nach Brückengleichrichter
« am: 30.10.2020 18:18 »
Hallo Zusammen,

ich habe mal eine Verständnisfrage zum Thema Gleichrichtung.
Das Verhalten der Spannung ist mir soweit klar.
Aber wie verhält sich der Strom nach einem Brückengleichrichter?

Folgen Situation:
Ich habe ein Trafo. mit sekundär 6,5V und 4A.
Nach dem Brückengleichrichter erhalte ich rund 8V, was ja auch stimmig ist.
Jedoch bricht die Spannung schon bei geringer Belastung ein.
Wenn ich z. B. knapp 2A ziehe, fällt die Spannung auf rund 4V.
Wie lässt sich das erklären?
Vielen Dank schon mal im Voraus.


LG
Wurstbrot

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Offline Stefan_L_01

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Re: Strom nach Brückengleichrichter
« Antwort #1 am: 2.11.2020 21:04 »
Hallo
Eigentlich sollte so weit ich weiss die Spannungsangabe bei Nennstrom (4A) eintreten. Bei weniger bzw. 0 Strom würde also mehr Spannung anliegen. Insofern sind die 8V nicht stimmig. Vielleicht stimmt was mit dem Trafo nicht?
Hast Du dahinter schon einen Siebelko (+ auf Masse) ? Der lädt sich ja nach dem Gleichrichter auf die einfache Spitzenspannung ohne Last auf. Und das sind wirklich nur 8A ohne Last?
Gruß

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Offline earnst

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Re: Strom nach Brückengleichrichter
« Antwort #2 am: 3.11.2020 06:07 »
Hallo,

die Trafo-Daten (hier 6,5 V und 4 A) sind Effektivwerte und gelten nur bei rein ohmscher Last (z. B. Röhrenheizung).
Bei Gleichrichtung (mit Lade-C) sieht die Welt ganz anders aus:
Die Spannung steigt (theoretisch) um den Faktor Wurzel(2) ~1,414 (abzüglich der Diodenflußspannungen), was hinlänglich bekannt ist.
Der Strom sinkt aber (gegenüber der rein ohmschen Belastung) um einen nicht so einfach anzugebenden Faktor, weil er  jetzt nicht mehr kontinuierlich und proportional zum Sinusverlauf der Spannung verläuft. Er fließt jetzt nur noch stoßweise und zwar immer dann, wenn die (gleichgerichtete) Sinusspannung höher ist als die verbliebene Spannung am Ladekondensator.
Das ganze geschieht im Millisekundenbereich mit einem Vielfachen des Nennstroms. Daher gehen Wicklungswiderstände und Kerneigenschaften in den Faktor ein.
Ich rechne mit einem Reduktionsfaktor für den Strom von mindestens 1,5...1,8, was für die vorliegende Wicklung einen entnehmbaren Strom von 2,2 ...2,6 A (DC!) bedeutet.

mfg ernst

Re: Strom nach Brückengleichrichter
« Antwort #3 am: 3.11.2020 11:09 »
Hallo Wurstbrot6,

ich nutze als groben Anhalt immer den Hammond Trafo Guide: https://www.hammfg.com/electronics/transformers/rectifier
Für eine erste Abschätzung taugt der ganz gut, allerdings rechne ich mir immernoch großzügigen Spielraum ein, sofern ich keinen sag-Effekt haben möchte.
Hoffentlich hilft der dir bei deiner Überlegung weiter.

Ich rechne mit dem Hammond Guide immer rückwärts, heißt beispielsweise: Wenn eine Gleichspannung von beispielsweise 6.3V benötigt wird und dabei 1A gezogen wird, muss bei Verwendung eines Ladeelkos mit Brückengleichrichter ein Strom von 1A / 0,62 = 1,61A (vgl Hammond Guide Full Wave Bridge Capacitor Input Load) sekundärseitig mindestens am Trafo bereitgestellt werden können. Ein Trafo mit Heizwicklung von 2A sollte dabei also stabil funktionieren. Das gleiche hat meiner Erfahrung nach bisher auch für die Gleichrichtung und Glättung von Hochspannungen funktioniert.

Wenn wir dieses Beispiel auf deinen Trafo anwenden und du 2A (DC) ziehst, müssten an der Sekundärseite ca. 3,23A AC gezogen werden, das sollte dein Trafo eigentlich locker aushalten.
Den Spannungsabfall bei dieser Last kann ich mir bei Dir ehrlich gesagt nicht genau erklären... ???

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Offline Wurstbrot6

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Re: Strom nach Brückengleichrichter
« Antwort #4 am: 3.11.2020 15:47 »
So, ich habe nun endlich etwas Zeit gefunden mir das nochmal anzuschauen.
Und siehe da, der Fehler ist gefunden.
War eine Unaufmerksamkeit meinerseits.
Da ich aktuell noch einen fliegenden Aufbau habe, der etwas wild aussieht, hatte ich wohl im Tunnel nur diesen verdächtigt.
Für die Spannungsversorgung habe ich eine Spannungsregelung mit einem MOSFET realisiert. Die Schaltung habe ich schon länger fehlerfrei in Verwendung. Alle Bauteile sind großzügig dimensioniert (Außer der Kühler). Ich vermute also, dass der FET einen Kurzschluss hat, was auch den Spannungseinbruch erklären würde. Ich habe zum Test mal einen einfachen Brückengleichrichter mit Lade C aufgebaut. Und siehe da, alles ist gut. Den FET werde ich nochmal genauer anschauen um sicher zu sein. Aber der Verdacht liegt schon sehr nahe.

Ich danke euch trotzdem für die guten Tipps.