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Bflex stirbt plötzlich

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Lyons:
 ???
Liebe Freunde der Röhrenamps,
Vielleicht kann mir jemand helfen. Nach einen Jahr mit täglich problemlos funktionierendem und genial klingendem Bflex - danke für den Top-Bausatz - ist er im „Standby“ nach 5-stündiger Laufzeit mit angeschlossenem Bass und angeschlossener Box plötzlich mit einem Knacks/Plock in die ewigen Jagdgründe gegangen. Die Fehlersuche zeigte:
Durchgebrannte Primärsicherung am Netzteil. (1A träge). Die sekundärseitige Mittelpunktsicherung der 600V Wicklung an Masse war noch heile wie am ersten Tag.
Daraufhin habe ich die Abgänge zur Verstärkerschaltung vom Netzteil abgeklemmt und eine neue Sicherung gesteckt. Nach Einschalten blinkt die rote Betriebsleuchte kurz auf, danach geht sie direkt wieder aus. Klarer Fall, Sicherung No2 durch. Den Trafo von der Netzplatine abgeklemmt, Sekundärwindungen des Netztrafos gemessen. Diese haben purple/purple, also 300/300V Anschluss 220 Ohm aufzuweisen nach Datenblatt. Da messe ich 9,1 Ohm. Wenn ich gegen die Mittelanzapfung messe, sehe ich 64 Ohm bzw. 53 Ohm. 9Ohm bei 600V gäbe 66 A! Bei den 300 V zu Mittelanzapfung noch um die 5 A peak. Sieht so aus, als ob der Netztrafo durch ist.  Kann das sein, dass der einfach so in warmem Zustand kaputt geht? Was kann in dem Verstärker schief gehen, das einen solchen Defekt zum Ergebnis hat, ohne dass die 315 mA Sicherung in der Mittelanzapfung nach Masse von eben dieser 600V Ausgangswicklung defekt geht? Meine Logik ist folgende: Wenn im Verstärker irgendwo was wegläuft, eine Röhre durchgeht oder so, dann würde das ja je nach Halbwelle abwechselnd in der oberen und unteren Sekundärwicklung, einen Überstrom bewirken, der durch das Netzteil und durch die Schaltung zurück nach Masse fließt, direkt durch meine nach wie vor intakte 315 mA Sicherung. Wenn also im Verstärker die Ursache läge, dann müsste doch diese Sicherung kaputt sein. Ist sie aber nicht.
1.) Ist meine Überlegung korrekt und
2.) kann ein Defekt des AÜ die Ursache für diesen Fehler des Netztrafos sein? Nach meiner Logik eigentlich nicht.
3.) kann der Defekt des Netztrafos hier den AÜ mit „himmeln“, wenn die Box dran war und auch noch funktioniert?
Freue mich über jede Rückmeldung zu dem Thema.

Lyons:
Habe noch die Primärwicklung des AÜ versucht zu messen, das geht an den Röhrensockeln der Endstufe  ja ganz einfach. Meine Multimeter zeigen viel zu niedrige Werte, um die 90 Ohm je Seite gegen die Mittelanzapfung. Hab der Messung nicht getraut und eine 9 V Batterie hingehängt und den Strom analog gemessen. 40 mA! Das Instrument ist ordentlich bedämpft. Es schwingt sauber ein und dem traue ich mehr, als dem Digitalmultimeter. Die Box war allerdings die ganze Zeit dran und die funktioniert auch. Kann das sein, das die Messung kompletter Mist ist? Wie sollte dieser Defekt mit dem Tod des Netztrafos zusammenhängen?
Wenn der noch heil ist, warum kann ich den nicht mal mit 9 V DC Messung sauber den ohmschen Wert bestimmen?
Ist der AÜ kaputt, weil plötzlich die Sek-Wicklung des Netztrafos einen Schluss bekommen hat? Es dürfte bei Tausch des Netztrafos ein defekter AÜ ja nicht den Trafo zerstören, also jedenfalls müsste die 315 mA Sicherung ihn davor bewahren. Sehe ich irgendwas nicht?
Eins sollte ich noch erwähnen: Um den AÜ zu schützen habe ich sekundärseitig am 16 Ohm-Tab einen 180 Ohm Hochlastwiderstand fest verbaut. Das hat jetzt 1 Jahr lang top funktioniert, aber ich hatte auch immer, also wirklich immer die Box dran.
Hat man auf die blöden Trafos Garantie?
Viele Grüße Andreas

Volka:
Hallo Andreas,

welche Werte sollte denn der AT prim. laut Datenblatt des TT-MA18-OT haben?
Hast du den Amp mal ohne Röhren getestet?
Welche Sicherung sollte ansprechen falls die Heizung einer Röhre einen Schuss hat?

Gruß,
Volka

Lyons:
Hallo Volka, die Messungen, von denen ich berichtet habe, waren alle mit gezogenen Röhren. Testen kann ich gerade nicht, weil der Trafo ja kaputt ist, die Sicherung auf der Primärseite des Trafos kommt gleich. Da muss erst ein neuer her. Wenn eine Heizung einen Überstrom durch Kurzschluss erzeugt, dürfte auch die 1A Sicherung kommen, auch wenn die auf der Primärseite des Trafos sitzt. Die Sekundärwicklung für die 6,3 V der Heizung hat ja keine Absicherung, aber für den hohen Strom ist die auch so kräftig ausgelegt, die die würde locker solange den Kurzen überstehen, bis die Sicherung auslöst. Da aber die Röhren gezogen waren, als ich die zweite Sicherung geschossen hab, könnte es nicht an den Heizungen liegen, es sei denn, die Verkabelung hat einen Kurzen. Aber das erklärt die anderen viel zu niedrigen Widerstandwerte in der 600V Wicklung nicht. Die hängen ja nicht zusammen.
Viele Grüße Andreas
Weißt Du, ob TT die Teile mit Garantie verkauft, oder ist das bei den Selbstbauprojekten von vornherein ausgeschlossen?

Volka:
Andreas,

ob, oder falls oder wie auch immer Garantie: setz dich mit dem Shop in Verbindung - das ist nicht Sache des Forums.
Du findest im TT-Shop kompetente Menschen, die dir weiterhelfen.

Gruß,
Volka

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