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6V6 PP pfeifft

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Offline peroja

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6V6 PP pfeifft
« am: 11.03.2021 10:36 »
Hallo Leute

Ich hab folgenden Amp aufgebaut:

https://diyaudioprojects.com/Schematics/DIY-Push-Pull-PP-6V6-Tube-Amplifier/

Irgendwas ist hier aber falsch. Er Pfeifft höllisch nach dem Einschalten. Wenn ich aber beim Ausgangsübertrager den LS Negativ Anschluss von GND entferne und dort einen 39K Widerstand dazwischen hänge funktioniert es. Allerdings mit eher mässiger Leistung. Jemand sagte mir dass ich anstelle des Negativen Feedbacks wohl ein Possitives Feedback habe? Und ich solle den Sekundären Anschluss des Ausgangsübertragers umkehren? uhm..... Auch wenn dies abhilfe schaffen würde, die Frage ist WARUM tut er das? Ich bin die Schaltung 3x übergangen und hab sehr genau hingeschaut und finde meinerseits keinen Fehler beim Aufbau. Lieben Dank für eure Ideen.

Randy

PS: Anstelle der GZ34 habe ich einen Solid State Gleichrichter genommen und mit 47uF gesiebt. An B+ habe ich exakt 320V sobald die Röhren Betriebslevel erreicht haben. Da ist also alles ok.

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Offline roehrich

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #1 am: 11.03.2021 10:50 »
Nun, je nachdem, wie der Ausgangstrafo angeschlossen ist, ergibt sich eine Gegenkopplung (erwünscht) oder Mitkopplung (unerwünscht) ... in dem Plan sehe ich keine Hinweise, welchen Anode an welchen Anschluss des Trafos gehen soll. Wenn Du nun die Anschlüsse für die Anoden und die Schirmgitter (da UL) vertauscht, drecht sich die Phasenlage am Ausgang um 180° ... so kann aus einer Mitkopplung eine Gegenkopplung werden (oder umgekehrt). Bei dem Trafo bietet sich ein Vertauschen auf der Primärseite an, da die Ausgangswicklung mit den Anzapfungen für die unterschiedlichen Impedanzen nicht so schön symmetrisch ist. Prinzipiell ist es aber egal, wo getauscht wird.

Solange keine exakten Anschlüsse am Trafo benannt sind, wird sich das Schaltbild nicht verändern  ;D

Ciao
Sebastian

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Offline iefes

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #2 am: 11.03.2021 10:58 »
Das Phänomen ist ganz normal und hat nichts mit einem schlechten Aufbau zutun oder so. Man hat halt eine 50/50 Chance, dass die Leitungen so angeschlossen sind, dass du eine Gegenkopplung hast. In deinem Fall hast du dir aber eine Mitkopplung gebastelt, wie es roehrich ja schon beschrieben hat. Statt die Leitungen am AÜ zu vertauschen kannst du auch die Leitungen vom PI kommend (hinter den 0.1u Koppel-Cs) vertauschen. Wenn das vom Aufbau her einfacher gehen sollte, bspw. bei sowieso verdrillten Leitungen zum Grid-Widerstand der 6V6. Wenn du unsere Hypothese erst überprüfen willst, kannst du einfach die Gegenkopplung mal auftrennen, dann sollte es aufhören zu pfeiffen.

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Offline roehrich

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #3 am: 11.03.2021 11:40 »
Nochwas ... wenn ich das etwas ungewöhnlich gezeichnte Schaltbild richtig verstehe, sollte man nicht einfach die Gegenkopplung von der Sekundärseite abtrennen. Die Kathoden des PI liegen darüber auf Masse! Wenn das Kabel vom Trafo abgelötet wurde, sollte es direkt an Masse geklemmt werden. dann ist die Rückkopplung (egal ob Mit oder Gegen) ausser Betrieb.

Ciao
Sebastian

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Offline iefes

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #4 am: 11.03.2021 13:14 »
Stimmt, gut, dass dir das aufgefallen ist! Das ist habe ich vorher auch noch nie gesehen. ???

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Offline peroja

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #5 am: 11.03.2021 15:03 »
Super! Werde das nachher gleich mal versuchen und gebe dann entsprechend Feedback..  :bier:
Danke für eure Hilfe. Mein erster PP HiFi Amp den ich baue mittels Schema und ohne Layout. Hab bis jetzt ja nur SE gebaut (Mikael Abdellah Schema) welche richtig Hammergeil klingen

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Offline roehrich

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #6 am: 11.03.2021 15:09 »
Mir ist das auch erst auf den zweiten Blick aufgefallen ... und wenn man einen driten Blick riskiert, fällt noch mehr auf: Das zweite Gitter des LTPs liegt auch nicht einfach auf GND, sondern ist an den Gitterableitwiderständen der Endstufe angeschlossen, und von da erst geht es über einen gemeinsamen Widerstand an GND. Da darüber theoretisch ja kein nenneswerter Strom fliesst, ist der Punkt sicher nicht weit von GND entfernt. Ehrlich gesagt erschliesst sich mir der Sinn der Sache nicht so ganz ... vielleicht mag das ja mal jemand simulieren  ;D

Ein weiterer Punkt ist, dass  bei der Schaltung die Gegenkopplung schlecht einstellbar/beeinflussbar ist, da immer die komplette Ausgangsspannung im Kathodenzweig des LTPs ankommt. Man hat also eigentlich nur die Wahl zwischen den verschiedenen Anzapfungen am Ausgang. Da der ohmsche Widerstand der Wicklungen recht klein ist, wird der Arbeistpunkt hauptsächlich durch den 1K Widerstand bestimmt.

Jedenfalls keine Standardkost. Viel Erfolg beim Ent-Pfeifen!

Ciao
Sebastian

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Offline peroja

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #7 am: 11.03.2021 15:52 »
Ooooh mann.... GEIL!!   :bier:
Dank eurem Input läuft der Amp Einwandfrei. Der einzige Mod den ich gemacht hab ist anstelle der GZ34 ein Solid State Brückengleichrichter genommen und von den 300-0-300 einfach nur 300-0 angeschlossen. Danach in Serie 2x 47uF/500V zum Sieben. Hätte auch 2x 500uF/500V hier gehabt aber die 23.5uF reichen offenbar um Brummfrei zu arbeiten. In Serie musste sein weil die Spannung beim einschalten kurzfristig über 500V geht und da hat es bei einem 32uF/32/uF - 500V angefangen zu knistern. Also in Serie auf 1000V erhöht. Jetzt geht es. Hätte auch einen Thermistor einsetzen können, hätte sogar hier gehabt. Brum ist minimalst, könnte einen kleinen Choke einsetzen aber passt jetzt erst mal.

Wären die 1608 nicht auf 10 Watt limmitiert hätte ich evtl. einen Umbau auf KT88 in erwägung gezogen. Sehr viel müsste man glaube ich nicht ändern. Die 8k Impentanz wären auch ok denk ich mal (korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege)

Danke euch nochmal für eure Hilfe. Wieder was gelernt! Jetzt erst mal das innen chaos aufräumen, nichtgebrauchte kabel terminieren und verschrumschlauchen  ;D

Gruss
Randy

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Offline Stahlröhre

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #8 am: 16.03.2021 01:09 »
Hallo,

dass dein Verstärker nicht brummt liegt eher daran, dass die Pushpull Endstufe den 100Hz Brumm des Netzteil effektiv ausbügelt, dieses kann man leicht mit nem Oszilloskop nachweisen.
Bei nur etwa 23µF kann es sein, dass die Kapazität für laute Bassreiche Wiedergabe etwas schwach ist, muss aber nicht sein hier kann man wunderbar experimentieren.
Die 500µF Kondensatoren wären aber wiederum unötig groß. Du kannst gerne mal Werte um die 100µF probieren.

Außerdem fehlen bei diesem Design Schutzwiderstände an den Schirmgittern. Füg da mal 47-100Ohm mit 1W Belastbarkeit zwischen UL Abgriff und Schirmgitter ein.

Für KT88 ist diese Schaltung aber wohl kaum geeigenet zum einen schon wegen der Treiberschaltung. Außerdem sind die Spannungen zu klein um eine KT88 wirklich zum Arbeiten zu bewegen da sollte es eher Richtung 460-500V, oder wenn man richtig Leistung will noch darüber hinaus gehen. Ein Raa von 8k passt auch nicht es sollte eher etwas über 4K sein.
Was man machen könnte ist, auf EL84 umzubauen.

Ansonsten lädt dieses Design wunderbar zum Experimentieren und weiterentwickeln ein. Bei den wenigen Bauteilen kann man schnell viel ausprobieren, man könnte wunderbar auch auf Volldifferentiell umbauen, oder auf Kathodyn. Paraphrase nicht so umbedingt der Weisheit letzter Schluss, aber das ist nur meine Meinung.
Gruß,
Max

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Offline peroja

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Re: 6V6 PP pfeifft
« Antwort #9 am: 20.03.2021 18:09 »
Außerdem fehlen bei diesem Design Schutzwiderstände an den Schirmgittern. Füg da mal 47-100Ohm mit 1W Belastbarkeit zwischen UL Abgriff und Schirmgitter ein.

ok. ist ja mein testamp. werde mal 68ohm einsetzen und dann messen

Ansonsten lädt dieses Design wunderbar zum Experimentieren und weiterentwickeln ein. Bei den wenigen Bauteilen kann man schnell viel ausprobieren, man könnte wunderbar auch auf Volldifferentiell umbauen, oder auf Kathodyn. Paraphrase nicht so umbedingt der Weisheit letzter Schluss, aber das ist nur meine Meinung.

ja genau. das wäre wohl das nächste experiment gewesen. mit einer 12AX7 im kathodyn verfahren (oder split load kann man es auch nennen)