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PX18 - EL84 Schirmgitter glühen

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Offline drul

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PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« am: 27.03.2021 14:44 »
Liebe Gemeinde,

ich wende mich jetzt an Euch; in der Hoffnung, das Fehlerbild ist bekannt bzw. es kann jemand beim Eingrenzen helfen:

Ich bekomme mein PX18 Kit nicht ans Laufen. die V4, also die erste EL84, zeigt ein leuchtoranges Schirmgitterglühen.

Ich messe (mit Röhren; im Leerlaufmodus) folgende Werte:
Netzspannung: 235V (der Trafo ist auf 230V Primär abgegriffen)
B+/1: 360V (also ca. -20 ggü. Sollwert l. Schema)
B+/2: 330V (-35)
B+/3: 245V (-45)
B+/4: 213V (-35)
Bias: 200-300mV (!)

trotz mehrmaligem durchprüfen aller Bauteilwerte, Layout, Nachlöten Lötstellen, Durchgangsprüfungen - keine Änderung. Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich noch prüfen könnte.

fast vergessen: von Beginn an PPIMV eingebaut; mit 2m2 Rs und 250k Poti. ebenfalls mehrfach durchgemessen.

--SOS --  ::)

Danke
« Letzte Änderung: 27.03.2021 14:49 von drul »

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Offline roehrich

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #1 am: 27.03.2021 15:48 »
Hallihallo,

wenn Du wirklich 300mV über dem gemeinsamen 1Ohm Widerstand misst, dann fliessen da 300mA ... bisschen viel für die armen EL84, da glühen wohl nicht nur die Schirmgitter. Bei 360V Anodenspannung, kommen da gut 100W zusammen. Da würde sogar ein Pärchen EL34 ins Schwitzen kommen. Wenn wirklich massiv zu viel Strom fliesst, kann das auch die reduzierte Anodenspannung erklären ... da geht einfach der Trafo in die Knie.

Apropos Anodenspannung ... hast Du mal die Spannungen direkt an den Röhrenanschlüssen gemessen? Wenn da nämlich an der Anode keine anliegt, am Schirmgitter aber schon, kann selbiges tatsächlich überlastet werden.

Mein Vorschlag: Baue das PPIMV aus und bringe das Ding auf den Stand des Originalplanes. Überprüfe die Batterien Deines Multimeters (an die 300mA Kathodenstrom will ich nicht recht glauben)  und sämtliche Lötstellen und Bauteilwerte erneut. Anschliessend überprüfe die Spannungen an den Fassungspins OHNE die Röhren und verrate sie uns hier. An den Steuergittern sollte eine negative Spannung anliegen, Kathode stabil 0V und Schirmgitter und Anode auf Hochspannungspotential ... und da ohne Röhren kein Strom fliesst, sollten die beiden Spannungen in etwa gleich gross sein. Auf beiden Seiten erwarte ich natürlich (nahezu) identische Werte.

Frohes Basteln,
Sebastian

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Offline drul

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #2 am: 27.03.2021 17:52 »
Hi Sebastian,

vielen Dank! also - Batterie Messgerät war o.k. trotzdem erneuert.
erstmal jetzt ohne Röhren; noch mit dem PPIMV (das umbauen schaffe ich heute nicht). Unterschied zu vorhin: die beiden EL84 Sockelpins nochmal sauber nachgelötet. da sah nichts offensichtlich falsch aus, aber ein paar nicht so schöne Lötstellen habe ich nochmal neu gemacht.

Folgende Werte:
Sekundär: 314V~
B1: 432V
B2: 429V
B3: 409V
B4: 409V
Gitter: -25V
Kathode: 0V
Schirmgitter:429V
Anode: 431V
die Werte sind jeweils an beiden Sockeln gleich.

und nu?

merci!

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Offline drul

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #3 am: 27.03.2021 18:16 »
Erfolgsmeldung! Also - die Pins nochmal sauber neu löten hat's gebracht. saubere 60mV Bias eingestellt.

der Bright channel hat noch nen üblen Zacken drin; da ist entweder auch eine kalte Lötstelle, oder ein Kontakt wo keiner sein soll. aber das sollte lösbar sein...

vielen Dank, Sebastian für Deine Tipps.

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Offline roehrich

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #4 am: 27.03.2021 18:19 »
Gut ... das sieht soweit also ganz plausibel aus. Ich denke, Du kannst das so nochmal mit den Röhren versuchen  ;D ... mit den -25V am Steuergitter sollte nicht sehr viel Strom durch die EL84 fließen, wenn man diesen https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL84.pdf Kennlinien auf Seite 7 hier trauen darf (gut, nur für 250V). Für Class B (Seite 4) sah Philips damals -14.7V bei 300V Versorgung vor.

Wenn dann immer noch alles vernünftig aussieht, kannst Du ja mal langsam die negative Vorspannung verringern und schauen, was passiert. Prüfe vorher noch den Widerstandswert (messen) von R30 ... nicht dass er von den 1Ohm abweicht und die Spannungsmessung und Umrechnung in den Strom in die Irre führt.

Bei der Schaltung kann man ja schlecht den Strom durch eine einzelne EL84 bestimmen ... wenn Du aber vorher im ausgeschalteten Zustand den ohmschen Widerstand der jeweiligen Teilwicklung auf der Primärseite des OT misst, kannst Du später mit dem Ohmschen Gesetz und dem Spannungsabfall über dieser Wicklung auch den (Anoden-)Strom durch die Endröhre bestimmen. Beim Messen aufpassen, da hier beide Strippen (auch die schwarze) Hochspannung führt! Der Strom sollte auch hier wieder in etwa gleich sein ... die Spannung nicht unbedingt, je nach Widerstandswert der jeweiligen Teilwicklung.

Und zum Schluss noch ein Gedanke: wenn die Gegenkopplung falsch angeschlossen ist, kann das Ding schwingen. Auch unhörbar ... trotzdem wird da eine Menge Leistung umgesetzt, die auch rote Backen verursachen kann. Bei dem Kit ist das aber eher unwahrscheinlich, denn die Kabelfarben am OT sind eindeutig (um das Wort idiotensicher zu vermeiden)  :) Schwingen kann der Aufbau aber auch, wenn die Kabel ungünstig verlegt sind ... dann kannst Du V3 ziehen. Spätestens dann sollten die Werte bei den Endröhren OK sein.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian

P.S.: Du warst schneller, als ich  :topjob:
« Letzte Änderung: 27.03.2021 18:20 von roehrich »

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Offline drul

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #5 am: 30.03.2021 09:51 »
Ja also der guten Ordnung halber auch zum Bright Channel noch die Lösung; da hatte sich einfach die Lötstelle am Massebus gelöst. Bei der Gelegenheit  alles nochmal geprüft und auf den Turrets nochmal schön durchgelötet (mein erstes Ampkit; mein erstes Turretboard. Die zu löten braucht wirklich etwas Übung).

Und ein Lob an Dirk: der PX ist ja ein absoluter Volltreffer! Absolut genialer Ton - ich würde sogar sagen das ist die Quintessenz aus dem Klassischen Superlead bzw 1987 herausgeholt und auf den Punkt gebracht! Ich bin absolut begeistert.

Genau so froh bin ich allerdings, gleich das PPIMV verbaut zu haben; denn die Kiste ist immer noch schweinelaut. Ich bin hier im EFH und die Nachbarn sind über 50 m weg, weiß aber aus Erfahrung, dass das ganze Dorf mithören würde, hätte ich kein MV verbaut 😊.

Kurz noch zu meinem Build: ich habe - eher aus Luxus und weils  nicht viel kostet - die Mallorys gegen Rödersteins getauscht, und  an der V1a Kathode werkelt ein Sprague 220uF.

Die Überlegung, CC Widerstände zu verwenden, wurde lange gewälzt aber schließlich nach Lektüre verschiedener Internetforen (gewünschte Verzerrung und was es dazu braucht, dass diese eintritt) verworfen. Einen Amp, der schön warm rauscht, hab ich ja schon :-) - Deluxe Reverb Clone.
Dann noch eine Depth Mod am NFB, mit einem 4,7 nF C über einem 1M log Poti. Funktioniert hervorragend (jedoch weniger bei weit zugedrehten MV; wie auch das Presence).

Das MV habe ich anstelle des Normal Low Input eingebaut.

Sehr sehr klasse! Danke TT!
« Letzte Änderung: 30.03.2021 09:54 von drul »

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Offline drul

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Re: PX18 - EL84 Schirmgitter glühen
« Antwort #6 am: 6.04.2021 20:24 »
Tja - jetzt habe ich doch noch einen Fehler entdeckt:

Beim Jumpern der beiden Kanäle mittels Patchkabel entsteht ein mittelfrequentes 50Hz-Brummen.
Dabei ist es egal, wie ich den Input belege und über welche Inputs das Patchkabel geht.
Und es brummen immer beide Kanäle; auch wenn das Volume des jeweils anderen auf 0 steht.
Anderes Patchkabel habe ich bereits ohne Erfolg probiert; ebenso das Nachlöten der Masseverbindungen der beiden Kanäle auf den Bus.

Den Low Input des Normal Channel habe ich zugunsten des MV Potis weggelassen. Dabei habe ich R1 und R2 auf der Inputseite verbunden, so dass diese parallel liegen. Auch wenn ich testweise den R2 lifte, bleibt das Brummen.

wer kann mir bei der Suche helfen? Würde es Sinn machen, die Kanäle mal intern nur über die heißen Leiter (ohne Masse) zu verbinden - um Probleme mit Massepotenzialen auszuschließen?

Danke!
« Letzte Änderung: 6.04.2021 20:41 von drul »