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LM317 Schluckauf

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dimashek:
Die Zeitkonstanten der thermischen prozesse sind doch deutlich länger.
Wenn der Chip zu heiß wird und abschaltet, wird er niemals in der nächsten Periode wieder resetet. Da vergehen schon sekunden, bis es wieder abkühlt.

Es kann eigentlich nur Spannugsripple am Eingang oder Regelungsabbrüche wegen Schwingung sein.
Am Osci sehe ich keine hochfrequente Schweinerei - deswegen habe ich meine Vermutung schon geäußert.

Ok, kann auch noch defekter Regler sein, aber das wollen wir erstmal ausschliessen.

P.S. Die Simulation ist gut, aber mir fehlt da der Trafo. Etwas mehr leakage inductance sollte man schon reinbauen, der Sinus sieht ja fast ideal aus   :angel: - wird in echt nie so sein. Die Wicklung hat 1A (laut Plan) , schon knapp, ... wenn die eher hochOhmig mit mehr windungen gemacht ist (um dann einzubrechen auf die gewünschte Spannung), dann wird der Ripple auch größer. 

Olaf:
Hi Dimashek,
ich habe den DC-Widerstand der Wicklung mit 400mOhm angenommen. Wenn andere Daten vorliegen, kann ich diese berücksichtigen.
M,eines Wissens nach hat die Temperaturabschaltung eine Hysterese von mindestens 5°C. Ich glaube auch nicht, dass diese so schnell durchlaufen wird.
ich würde dann eher vermuten, dass der Einbruch eine Strombregrenzung sein könnte.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich die Eingangsspannung des Reglers mit dem Skop anschaut.

LG Olaf E.

headcrash:
Guten Abend,

erst einmal Euch allen vielen, herzlichen Dank für Euer Mitdenken und den Grips, den Ihr hier reinsteckt. Großartig!

Ich hab mich am Wochenende nochmal mit dem Thema beschäftigt.
Zunächst: die Amps, die ich in den letzten Jahren mit der Schaltung UND 4x ECC83 gebaut hatte, hatten - trotz Schaltplan - immer 2200µ Siebung. Ich glaube, ich hatte die "halt da", im passenden RM und Durchmesser, und hab sie halt verbaut. Einzig beim Mini SLO (4x ECC83) sind es tatsächlich 1000µ, aber dazu später.
Die andern Amps hatten ohnehin nur drei ECC83.

Mein Bauchgefühl ist weiterhin, dass die Effekte nicht auf die Hitze zurück führen sind, auch wenn im datasheet steht, dass der Ausgang bei Einsetzen der Overheat protection an/ausgehen kann. Das sähe für mich am Oszi aber anders aus, viel träger.
Wärmeleitpaste hab ich keine mehr da, ich hab aber ein zusätzlichen Stückchen Alublech mit angebaut, und spaßeshalber einen andern Regler angebaut (alle Regler, die ich derzeit noch da hab sind von ST). Die dips sind minimalst weniger, aber das Verhalten bleibt.

Erst das Verdoppeln auf 2000µ brachte den "Durchbruch" (s. Foto). Mit 1000µ liegt der Ripple bei etwas über 4Vss, und damit fallen die dips des Ripple auf ca. 14V, was aller Wahrscheinlichkeit nach den Schluckauf verursacht.
Mit 2000µ ist der Ripple ca 2Vss, und die dips liegen bei ca. 15V, was der Regler vermutlich gerade so eben toleriert, bei einer Vout von 12,6V.
Daten der Wicklung des verwendeten (Ringkern-)Trafos
Nenn: 14V/1A
Leerlauf: 15,8 V~
16,7V gemessen mit DMM bei 1000µ

Ich habe mir nun noch 4700µ bestellt, ebenso einen etwas "kräftigeren", hoffentlich mechanisch passenden Kühlkörper mit 15K/W, sowie Wärmeleitpaste. Damit werde ich dann kommendes Wochenende Messungen machen.
Die Temperatur an der TO220 Befestigungslasche geht so auf 80 - 85° hoch, aber mit offenem auf den Kopf gestellten Chassis. Wird in zusammen gebautem Zustand also eher noch heißer.
Beim Original Fryette Deliverance hatte ich bisher ein Detail übersehen: er benutzt auch einen 4700µ zur Siebung, aber einen zumindest sehr ähnlichen Kühlkörper.
Dies lässt schließen, dass die Vin zum Regler so gering wie möglich gewählt wurde, um die "wegzukühlende" Leistung auch gering zu halten.

So.
Nun zum Mini SLO. Dort habe ich folgende Bedingungen und Werte:
- 1000µ Siebung
- RK Trafo Wicklung mit 14V/1A Nenn
- Leerlauf 17,1V~
- 18,8V= gemessen mit DMM (also ca. 2V mehr als beim Deli)
- TO220 wie auf dem weiter oben verlinkten Foto Ausschnitt ans Chassis montiert (Silikon Isolierscheibchen).
Ich hab dazu keine Oszi Fotos, der Amp musste zur Bandprobe. Aber hier funktioniert alles wie es soll. Ich denke, weil hier der Ripple vorm Regler, mit ebenfalls um die 4Vss liegend, die mindest Dropout Spannung von 3 V ausreichend einhält.

Interessanterweise wird hier die Lasche des TO220 grad so eben 40° warm. Das macht mich sehr stutzig, da hier die wegzukühlende Leistung etwas höher liegt, also eher bei 4,5 .. 5W gegenüber den ca. 3W.
Vielleicht entsteht beim Deliverance zusätzliche "parasitäre" Verlustleistung durch die "Anstrengungen", die 12,6V zu halten (Schaltverluste durch die dips?).

Naja, ich werde sehen, wie sich das alles mit den 4700µ verhält.

Alles in allem sind halt 14V / 1A Nenn-Auslegung einer Wicklung nicht immer das gleiche.

headcrash:
Foto

headcrash:
noch Foto

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