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KT88/Kt120 Kathode und G3 gemeinsam an Masse?

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Offline cfortner

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Hallo,

ich plane einen Amp mit KT120 und möchte in die Kathodenleitung zur Masse einen Messwiderstand 1 Ohm/5W 1% einfügen, um den individuellen BIAS der Röhren messen zu können. (Anhang 1)

Viele Endröhren haben die Kathode und das Gitter 3 intern miteinander verbunden, bei den KTXXX ist das nicht so. Normalerweise habe ich den Widerstand immer zwischen der Verbindung Kathode/G3 eingelötet, jetzt habe ich aber eine Schaltung aus einer Schaltungsempfehlung von 1957 gefunden, in der der Widerstand (hier aber 10 Ohm) zwischen Kathode und Masse liegt, G3 aber weiter direkt an Masse.

Macht das einen Unterschied? Immerhin geht es um eine Schaltung mit 850V Anodenspannung und je Röhre 200-220mA Kathodenstrom.

Intuitiv würde ich sagen, dass es bei 1 Ohm nichts ausmacht, bin mir aber auch nicht ganz sicher, zumal mir die Funktion des G3 nicht ganz klar ist.

Any hints?

Danke

Christian
« Letzte Änderung: 4.11.2023 16:44 von cfortner »

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Offline cfortner

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Re: KT88/Kt120 Kathode und G3 gemeinsam an Masse?
« Antwort #1 am: 5.11.2023 10:50 »
Ich habe mich mal über das G3 belesen.

Da es nur langsame, aus der Anode herausgeschlagene Elektronen ableiten soll, die ansonsten Verzerrungen verursachen können, wird es nichts zum wirksamen Anoden-/Kathodenstrom beitragen und es macht wohl Sinn, es direkt an Masse zu legen. Oder es ist bei 1 Ohm egal.

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Offline cfortner

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Re: KT88/Kt120 Kathode und G3 gemeinsam an Masse?
« Antwort #2 am: 5.11.2023 12:40 »
Das Thema hat sich gerade erledigt, ich war wieder zu ungeduldig.

G3 ist bei der KT120 intern mit der Kathode verbunden...

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Offline Stahlröhre

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Re: KT88/Kt120 Kathode und G3 gemeinsam an Masse?
« Antwort #3 am: 5.11.2023 17:11 »
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Intuitiv würde ich sagen, dass es bei 1 Ohm nichts ausmacht, bin mir aber auch nicht ganz sicher, zumal mir die Funktion des G3 nicht ganz klar ist.
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Hallo, das KT steht für Kinkless Tetrode. Bei reinen Tetroden gibt es einen starken Knick in der Kennlinie (siehe Anhang) aufgrund der Sekundärelektronen Emission an der Anode. Echte Tetroden sind aus diesem Grund eher selten, stattdessen nutzt man die Beam-Power-Tetroden Bauform (deutsch: Strahlbündeltetrode) bei der diese Problematik nicht auftritt. Von der Kennlinie verlaufen diese so wie eine Pentode, ohne jedoch ein echtes Bremsgitter zu besitzen. Der gewünschte Effekt wird dort durch Strahlleitbleche erzeugt, die für eine hohe lokale Raumladung sorgen, die wiederum die sekundär Elektronen zurückdrängt.

Die heute gängigen Oktal Endröhren (6V6, 6L6, 6550, KT66, KT77, KT88 usw.) sind Beam-Power Typen und haben die Leitbleche intern mit der Kathode verbunden. Einzig die EL34 ist eine echte Pentode, bei der das Bremsgitter auch rausgeführt ist (wobei es auch einige gibt die als Strahlbündeltetrode gebaut wurden).

Für seine korrekte Funktion soll das Bremsgitter auf dem gleichen Potential liegen wie die Kathode. Solange der Spannungsabfall an dem Bias-Messwiderstand nicht wahnsinnig hoch ist sollte das funktionieren. Statt 10Ohm würde ich jedoch bei 1Ohm mit 0,5W max.1W bleiben.
5W sind an dieser Stelle komplett überdimensioniert. Bei den kleineren Widerständen besteht die Chance, dass diese im Kurzschlussfall einfach durchbrennen.

Gruß,
Max

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Offline cfortner

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Re: KT88/Kt120 Kathode und G3 gemeinsam an Masse?
« Antwort #4 am: 6.11.2023 06:59 »
Danke für die ausfühliche Erklärung!

Dass G3 und Kathode intern verbunden sind, wurde mir schon im EL34world-Forum gesagt, ich hatte mit das Datenblatt nicht genau angesehen...