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Sicherheitsrisiko Röhren bei Kontakt von Anode und Gitter ?

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Offline Risto75

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Kann es sein, dass das Gitter mechanisch die Anode berührt und damit die Betriebsspannung (300 V) auf dem Gitter und damit auf der Gitarre liegt ?

Hallo Forum,
zurzeit baue ich an meinem ersten Amp, den ich selbst ausgelegt habe (die Schaltung ist aber eine ganz gewöhnliche, einfache Grundschaltung, sehr ähnlich wie bspw. Lummerland Express Rev.B von TubeTown).
Ich habe viel über Sicherheit nachgedacht und eine Frage taucht bei mir auf, die offenbar hier noch nicht gestellt wurde (ich habe die Rubrik „Tech-Talk Sicherheit“ nach den Überschriften einmal komplett durchsucht und nichts gefunden).

Also die Frage ist:

Besteht eine potentielle Gefahr, dass das Gitter der Eingangsröhre, das ja zu den Tonabnehmern der Gitarre führt, durch mechanischen Schaden an der Röhre Kontakt mit der Anode bekommt, so dass dann die Betriebsspannung am Gitter und damit an den Tonabnehmern liegt ?


Beim Lummerland Express wären noch der R4= 100k und R1= 68k zwischen der Betriebsspannung von 245V,  das hieße bei einer direkten Verbindung von Anode und Gitter könnten maximal 245 V / 168.000 Ohm = 1,46 mA fließen. Würde man keinen R1 benutzen, wäre der Strom 245 V/ 100000 Ohm = 2,45 mA. Das hieße, das ist komplett ungefährlich.
Des Weiteren ist mein Wissens-Stand zurzeit so, dass bei Kontakt der Tonabnehmer mit der 245 V-Spannung dann immer noch gar kein Kontakt zu den berührbaren Teilen des Pickups besteht, da ja der Spulendraht, der über den Magneten aufgewickelt ist, ja durch seine Lackierung den Kontakt zu den metallenen Kernen blockiert.
Sind meine Gedanken so richtig ?

VG
Risto75

P.S. Ich bin bei meinen Überlegungen davon ausgegangen, dass die Schaltungsmasse an PE liegt.

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Offline cca88

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Hi Risto,

daß wenigstens einer mal was schreibt  ;)

Zur Einleitung: wir sprechen uns in diesem Forum gerne mit unseren richtigen Namen an....

Bezüglich deiner Frage:
Es gibt in der "Literatur" tatsächlich Stimmen, die anregen sich durch einen Kondesator vor dem Eingang vor dieser Fehlerquelle zu schützen.
Zur Linde hat das z.B. mehrfach beschrieben.

Allerdings gestehe ich, daß ich selber in mehr als 30 Jahren diesen Fehler noch nie gesehen habe.
Es müsste ja so aussehen, daß das Gitter komplett lose wird und die Drähtchen sich so verbiegen, daß sie die Anode berühren.
Theoretisch ist so etwas natürlich denkbar.

Dann kommen natürlich die von dir beschriebenen Längswiderstände mit ins Spiel, die die Spannung deutlich reduzieren. Zusätzlich müßte der Strom noch durch den Tonabnehmer "durchkriechen", ohne die Wicklung zu zerstören - und den "Groundpath" zum Amp töten.

Irgendwie sehr konstruiert für mich....

Ich habe bisher bewußt keinen kommerziellen Amp in Erinnerung, der dafür irgendwelche Vorkehrungen vorsieht....


Grüße
Jochen

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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  • Röhrengraf
Hi,

ganz rein theoretisch möchte ich hinzufügen, dass der Strom relativ gering wäre.
Wenn man von ganz klassisch ca 300 Volt Anodenspannung ausgeht, haben die noch ganz klassisch 100KOhm in Serie.
Zuzüglich in der Regel sagen wir 1 Meg Ohm Ableitwiderstand.

Im theoretischen Fall eines Gitter zu Anode Kurzschluss können also von 272 Volt in etwa ausgegangen werden, die dann allerdings maximal 3 mA Maximalstrom haben können. Das ist unangenhem aber nicht tödlich.

Hinzu kommt, dass die Triode zu einer Diode wird. Ich würde fast darauf wetten, dass die 3 mA direkt zur Kathode abgeleitet werden und die Gitterspannung um ein vielfaches Geringer ist als die maximal zu erwartenden 272 Volt.

LG

Geronimo

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Offline Stahlröhre

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Hallo, einen Schluss zwischen Anode und Gitter habe ich bisher erst einmal bei einer KC1 (ob einer diese Röhre überhaupt nocht kennt?) erlebt.
Ich vermute, dass dieser Fall vielleicht auch etwas mit dem Alter und der Bauform der Röhre zu tun hatte.
Für einen Koppelkondensator an der Inputbuchse spricht meiner Meinung nach eher eventuell vorhandene Gleichspannung vom Steuergitter der
Eingangsstufe fernzuhalten.
Gruß,
Max

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Offline Risto75

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Hallo Jochen, Geronimo und Max,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe die Posts heute angeschaut und mein erster Eindruck ist, dass sie sehr gut die Fragen beantworten, dich ich mir gestellt habe. Die Erklärung mit dem losen Gitter und den verbogenen Drähten zusammen mit der Praxiserfahrung gibt mir genau das Feeling für den Sachverhalt, das ich gesucht habe.

Ich will mir die Antworten noch in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.

Wenn dann keine Fragen mehr auftauchen würde ich den Beitrag schließen.

VG
Ivo