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Marshall Silver Jubilee Presence Verdrahtung untypisch?!?

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline QOTSA_Lover

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Hallo Zusammen,

vielleicht könnt ihr mir helfen, denn ich stehe total auf dem Schlauch.
In ganz vielen Jubilee Klonen ist ein typischer, kratzender Plexi-Presence verbaut. 5k Lin mit .1uf ohne 4k7.

Im original Schaltplan habe ich gesehen, dass der Presence anders verdrahtet ist. Beim ersten Blick dachte ich, es ist die typische JCM800 Anordnung (22k Lin, .1uf / 4k7), aber wenn ich das "zeichne" ist das (unabhängig) vom 10Ohm gg. Masse irgendwie anders.

Ich habe mal ein Bild angehängt wie das bei mir aussehen würde wenn ich das "übersetze" und darunter ein typischer 800er Presence zum Vergleich. Ebenso den Original-Schaltplan.

Beim Jubilee ist das doch anders, oder täusche ich mich da?
Könnt ihr mir sagen, ob ich da einen Denkfehler mache? Und wenn nicht, warum das beim JB so gelöst ist?

Lieben Dank und viele Grüße
Tom



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Offline Stahlröhre

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Hallo Tom,

wenn man den 10 Ohm Widerstand mal ignoriert sind beide Varianten elektrisch gesehen gleichwertig.
Der 4,7k Widerstand bildet den unteren Teil des Gegenkopplung Spannungsteilers. Über ihn fließt auch zusätzlich der Betriebsstrom des Pi, da er mit 10k Tailwiderstand verbunden ist.
100nF und 25k Poti liegen dem 4,7k parallel und schließen immer mehr die Höhen kurz je weiter man das Poti aufdreht.
Durch den Kondensator wird DC vom Poti ferngehalten, sodass es nicht kratzt.

Der einzige Unterschied zwischen deinen beiden Varianten ist, dass beim JCM800 das Poti als Massepunkt dient und die Reihenfolge von Kondensator und Poti vertauscht ist, was bei einer Reihenschaltung aber unerheblich ist.

Die Variante nur mit 5k Poti und 100nF kann man auch nutzen (persönlich mag ich die mehr), diese gibt aber einen etwas anderen sweep, als die 4,7k II 25+100nF Version.
Gruß,
Max

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Offline QOTSA_Lover

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Hallo Max

Ganz herzlichen Dank für die Erklärung. War äußerst hilfreich und dann dir habe ich es auch verstanden.

Kannst du mir vielleicht noch erklären wozu der 10ohm gedacht ist?

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Offline Stahlröhre

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Hallo,

kein Problem. Bei dem 10 Ohm Widerstand bin ich mir nicht ganz sicher, was Marshall damit bezwecken wollte. Meine Vermutung ist, dass dieser bei voll aufgedrehtem Presence verhindern soll, dass man diese ganz scharfen Höhen bekommt.

Im Anhang sind mal zwei Graphen aus dem SLO Cloneforum, die die beiden klassischen Marshall Presenceschaltungen zeigen.
Gruß,
Max

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....

Meine Theorie zu dem 10 Ohm ist, dass das ne Strombegrenzung ist und den 4k7 vor Überlastung schützen soll bzw sitzt der Presence ja direkt am Tail des LTPI (bzw ist Teil des LTPI) und wenn es da voll auf Masse geht zieht es den ganzen PI südwärts. Ich hab schon ein paar verbrutzelte Presence Poti aus JMPs gelötet, die haben zwar den Kondensator noch parallel aber es zeigt was passieren kann wenn in der Endstufe was schief läuft...

Gruß
blues