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Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!

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Offline Echolex

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Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« am: 9.10.2022 15:05 »
Also ich habe mir gestern einen Echolette m40 gekauft und habe mal die "Vorarbeit" des Vorbesitzers etwas sicherer gemacht und habe einen Kaltgerätestecker statt dem abgeschnittenen PVC verbaut, das aus dem Gehäuse hing und so angeschlossen wies der Vorbesitzer gemacht hat(mit dem Verweis, der Verstärker ist defekt).

So Brille aufgesetzt und Finger am Schalter des Schukoverteilers, schalte ein und siehe da eine Lampe leuchtet und alle röhren fangen an zu glühen, vorsichtiger ehemaliger Elektrotechniker der ich bin berühre ich vorerst mal nicht das Gehäuse und Messe mal Spannung am Gehäuse.  Siehe da 340V auf dem Display des Multimeters. sonst gibts keine Auffälligkeiten Jetzt die Fragen:

1) Habe zwischen Gehäuse und neutralleiter des Schukoverteilers gemessen(340v bzw. 150V wenn man den stecker um 180 Grad in der Steckdose dreht, also N und P vertauscht), liegt da vielleicht ein Messfehler vor? Erinnere mich noch dunkel an die Ausbildung wo mir eingetrichtert wurde, dass eine gerät in der ein Transformator vorkommt  eine galvanische Trennung quasi herrscht bzw. somit ein zweiter stromkreis vorherrscht also kurz gesagt. => Habe ich einen Messfehler oder ist da was defekt?

2) kann mir jemand ein Foto schicken wie der Netzstecker verdrahtet ist? Ich habe die Vermutung, dass da etwas nicht ganz stimmt mit dem Multimeter messe ich teilweise Durchgänge die mir nicht ersichtlich sind. Der Powerschalter ist ebenfalls defekt und messe auch da an jedem Kabel Durchgang mit dem Neutralleiter könnte aber auch ein Hinweis auf eben falsche Verdrahtung sein.

3) Habt ihr einen Schutzleiter verkabelt, hätte die Möglichkeit noch und wollte da vielleicht für zusätzliche Sicherheit sorge.

Vielen Dank für Tipps und tricks

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Offline Stahlröhre

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #1 am: 9.10.2022 18:21 »
Hallo (Name?), willkommen im Forum.

War bei deinen Messungen der Schutzleiter nicht angeschlossen? Wenn der fehlen sollte, hat das Gehäuse und auch die Schaltungsmasse keine Verbindung zum Erdpotential des Netzes. Dadurch kann sich das Gehäuse unkontrolliert gegenüber Erdpotential aufladen und es kommt zu diesen Effekten, die du gemessen hast.
Ein Multimeter hat gewöhnlich einen sehr hohen Innenwiderstand (regulär 10MOhm), wodurch beim Messen die Spannung, die durch eine kapazitive Aufladung zustande kommt nicht zuammenbricht.

Grundsätzlich solltest du bei derartigen Messungen PE gegen Gehäuse messen und nicht N gegen Gehäuse.

Ich gehe davon aus, das die Echolette kein Schutzklasse 2 Gerät ist. Demnach ist das metallene Gehäuse zu erden, um bei einem Gerätefehler (auf der Primärseite) ein Auslösen von LS/Fi Schalter zu ermöglichen und um gefährliche Berührspannungen zu verhindern.

Schau bitte mal, ob in deinem Verstärker noch alte Teerkondensatoren verbaut worden sind. Falls ja müssen die alle ausgetauscht werden, da diese in der Regel defekt sind.

Am besten lädst du mal detaillierte Fotos hoch, vielleicht kann dann auch einer etwas zur Verdrahtungsfrage sagen.
Gruß,
Max

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Offline Echolex

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #2 am: 9.10.2022 19:17 »
hey danke für die Antwort.

es war ursprünglich kein PE verbaut lediglich ging Ground aufs Gehäuse. siehe Bild. Ich habe jetzt erstmals einen Kaltgerätestecker verbaut welcher überhaupt die option mit dem PE hat.

Es sind Elektrolytkondensatoren verbaut, die würde ich grundsätzlich demnächst mal auf verdacht tauschen.

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Offline Echolex

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #3 am: 9.10.2022 19:19 »
kann die bilder offenbar nur getrennt hochladen

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Offline Echolex

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #4 am: 9.10.2022 19:20 »
so hoffe man kann ein bisschen was erkennen. Die drei Schwarzen kabel haben Durchgang mit der Masse an den Röhren etc. und waren zumindest wie ich den verstärker erhalten habe an der befestigungsschraube der Netzbuchse befestigt.
« Letzte Änderung: 9.10.2022 19:22 von Echolex »

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Offline Stahlröhre

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #5 am: 10.10.2022 17:29 »
Hallo,

verbinde bitte den Schutzleiteranschluss mit dem Gehäuse.
Dadurch, dass die Schaltungsmasse am Gehäuse hängt, aber keine Verbindung mit dem Schutzleiter des Netzes hat hängt sie quasi "in der Luft". Der Trafo trennt die Schaltung galvanisch vom Netz und der Bezug zum Schutzleiter fehlt dann. Dadurch kann sich ein Potential aufbauen zwischen Schutzleiter und dem Gehäuse, dass ist dann was du mit deinem Multimeter misst.
Wenn du dein Gehäuse korrekt erdest sollte dieser Spuk aufhören.

Mit Teerkondensatoren meinte ich Wickelkondensatoren, die an den Enden mit Teer verschlossen wurden. Diese liegen bei solchen Geräten meist im Signalweg. Heutzutage setzt man an diesen Stellen Folienkondensatoren ein. Die Teerkondensatoren aus der damaligen Zeit neigen dazu undicht zu werden und verursachen Leckströme, die für Fehler und Defekte in der Schaltung sorgen (können).

Der Wechsel von Teer auf moderne Folienkondensatoren fand in den 60ern statt. Deine Echolette fällt in diesen Zeitrahmen, desshalb sollte unbedingt geprüft werden, was da verbaut wurde/ist.
Hier gibt es eine Übersicht der damals gängigen Typen: https://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700

Die Elkos können schrott sein, müssen es aber nicht unbedingt. Am besten mal messen.



Gruß,
Max

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Offline Echolex

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #6 am: 10.10.2022 21:56 »
Hey,
kurzerhand habe ich jetzt den PE verbunden und siehe da so wie du sagst ist der Spuk vorbei. Vielen dank dafür mal. Absolut logisch wundere mich nur warum der Vorbesitzer den PE entfernt hat. Hab das Ding warmlaufen lassen und das ding klingt ja großartig. Lediglich die Potis sind ziemlich knarzig und wahrscheinlich die nächste Baustelle(oder der Übertrager da klacken die Wicklungen ein bisschen beim aufdrehen?) leider steht auf der Rückseite nichts außer 500k lin(Treble) und 500k lg(Bass) und 1M log, aber denke nicht, dass es sich dabei um 1/4Watt Potis handelt oder? gibt es da Erfahrungswerte oder hat jemand vielleicht infos? Aus dem Schaltplan kann ichs leider auch nicht entnehmen für welche Leistung die ausgelegt sind.
Danke und keep rocking, Alex

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Offline Stahlröhre

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #7 am: 11.10.2022 01:00 »
Hallo,

wenn die potis kratzen kann es gut sein, dass an ihnen DC anliegt. Wie gesagt bei dem Baujahr können noch alte Teerkondensatoren verbaut sein. Diese sind bei dem hohen Alter meist defekt und weisen Leckströme auf. Dadurch gelangt bei Koppelkondensatoren Gleichspannung an die Potis und auch and das Steuergitter der nächsten Röhre, wodurch der Arbeitspunkt verschoben wird. Auf den Bildern im Netz ist die Echolette noch mit diesen Kondensatoren bestückt. Wenn du mal ein Bild der Unterseite machst kann ich mehr dazu sagen.
Sollte dein Verstärker noch mit diesen Dingern bestückt sein ist eine sogenannte Kondensatorkur dringenst fällig.

Wenn die Potis trotzdem kratzen kann man es auch erstmal mit Reinigen versuchen. Mit Glück lassen sie sich öffnen und man kann mit einem geeigneten Kontaktreiniger die Widerstandsbahn reinigen. Falls die Potis dann immernoch Probleme bereiten würde ich sie erst austauschen.
Entscheidener, als die Leistung wird die Bauform sein. Leistungsmässig werden die Potis nicht nennenswert belastet (mit Ausnahme des Heizungsentbrummers).
1/4W ist ausreichend.
Gruß,
Max

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Offline Echolex

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #8 am: 13.10.2022 23:19 »
Super werd das mal die Tage in Angriff nehmen und die gelben Kondensatoren gegen polypropylen-kondis tauschen und in dem Aufwasch gleich die Netzelkos tauschen und dann berichten.

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Offline Stahlröhre

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Re: Echolette M40 - 340V am Gehäuse, Hilfe!!
« Antwort #9 am: 14.10.2022 01:49 »
Die gelben Kondensatoren sind schon neuere Folienkondensatoren, wenn die nicht kaputt sind müssen die nicht zwingend getauscht werden. Bei den anderen Kondensatoren kann ich es nicht richtig erkennen, um was für Typen es sich da genau handelt. Sollten die Enden noch mit Teer verschlossen sein, dann aufjedenfall raus damit.

Man kann natürlich prophylaktisch alle Kondensatoren tauschen, dann hat man sicher seine Ruhe. Ist nur nicht immer unbedingt nötig.

An den Potis kannst du mal messen, ob da eine Gleichspannung anliegt. Wenn dort nichts auffälliges ist wirst du wohl ums reinigen nicht drumherum kommen.
« Letzte Änderung: 14.10.2022 01:55 von Stahlröhre »
Gruß,
Max