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Bassverlust in 50 W EL34 Endstufe

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Ranger:
Habe inzwischen mit NFB am 16 Ohm Abgriff anstatt 8 Ohm getestet, mit mäßigem Erfolg. Der Bereich um 200 - 300 Hz ist mit der Box nun besser geworden, aber der Druck im Tiefbass fehlt nach wie vor. Messungen sind angehängt, einmal mit Dummyload und einmal mit der Box.


--- Zitat von: Rene2097 am  4.11.2022 10:23 ---
 Aber du hast Messungen gemacht die in ihrem ersten Aufbau deine Beobachtungen nicht unterstützen.

Du hast ja selbst gesehen, dass mit der Box am Ausgang ein ganz anderer Verlauf gemessen wird als vorher und man jetzt tatsächlich auch das sehen kann was du hörst.


--- Ende Zitat ---

Du hast absolut recht, dass es aufschlussreicher gewesen wäre die Messungen an der Box gleich beim ersten Post mit anzuhängen. Mein Gedankengang war zunächst alles möglichst neutral mit der Dummyload darzulegen und damit eine gute Vergleichbarkeit zu schaffen. Dass der Ausgangsübertrager mit der Box viel komplexer wechselwirkt, als mit einer einfachen resistiven Last ist ja bekannt.

Mit dem was ich höre, bin ich trotzdem leider noch nicht zufrieden. Die unteren Mitten sind besser ja, aber das ist für mich nur eine marginale Verbesserung bzw. mich stört anscheinend doch hauptsächlich der fehlende Bumms in den Tiefbässen. Und das zeigt auch die Messung mit der Dummyload. Beim 100 W Amp wirkt sich der Bass Regler im EQ auch viel drastischer und direkter aus, d.h. man merkt, dass der 50 W Amp diesen Bereich nur unzureichend abbilden kann. Die Vorstufen sind gleich, wurden für die Messungen aber sowieso außen vor gelassen bzw. schon überkreuz getauscht (FX Loop). Dass es an der Vorstufe liegt, kann also ausgeschlossen werden.

Basti:
Moin,
also ich teile deine Beobachtung, dass 100er mehr von unten schieben als 50er. Meine Vermutung war immer der Ausgangsübertrager. Denke ich an Brown Sound, dann immer 1987 und nicht 1959.

Und die Sache mit dem Frequenzgang.. Ja, E2 hat die Grundfrequenz 82 Hz. Aber darunter passiert auch bei der Gitarre was, der Anschlag nämlich. Der Anschag stellt auch eine Auslenkung der Saite dar, die sich elektrich abbildet. Palm Mutes schieben deswegen mit großen Endstufen erst so richtig schön. Und wenn bei 100 Hz 1-2 dB fehlen, dann merkt man das definitiv.

Bau doch einfach nur noch 100er..

Gruß
Sebastian

roehrengraf:
Moin,

unter 82 HZ findet eine ganze menge statt, besonders dann, wenn das Eingangssignal über mehrere Stufen saturiert wird.

Als kleinen Denkanstoß: Hast Du die Tonestacks physisch abgehangen bei den Messungen?
Die Eingangsimpedanz variiert mit dem Tonestack in der Schaltung ja stark und niemand weiß, welchen Einfluß dies auf deine Messung haben kann. Ein relativ sicherer Weg wäre vielleicht eine 50 Ohm Terminierung und dann, wenn dein Generator das unterstützt, diesen auch auf 50 Ohm setzen oder das TS eben gleich abhängen.

Gegenkopplung wurde ja schon angesprochen, allerdings muss ich da zum Teil widersprechen. Eine reine Verdopplung findet da nicht statt aufgrund der unterschiedlichen Betriebsspannungen der 50 - 100 Watter.

Gleiches gilt auch für die Bias Spannung, die einen direkten Einfluss auf die Eingangsimpedanz der Endröhren hat.

Gerell kann man glaub ich sagen, dass selbst bei exakt gleicher Dimensionierung beider Amps nie die selben Meßergebnisse zu erwarten sind. Das heißt aber nicht, dass man nun einen Hörbaren Verlust im Tiefenbereich hat. Und bei Eisentrafos ist der Verlust eigentlich dann eher obenrum zu erwarten.

Es gibt schlechte AT's, in denen es zu  Auslöschungen kommen kann, das kann dann breitbandig oder auch partiell stattfinden. Ob das hier der Fall ist, kann final aber nur über eine Vermessung des AT's bestätigt werden.


Vielleicht hilfts Dir ein wenig.

Lg RG

Ranger:
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe einen anderen Ausgangsübertrager bestellt und werde mich mit den Ergebnissen zurückmelden, sobald ich selbigen eingebaut und erneute Messungen durchgeführt habe.

Großartig unterschiedliche Betriebsspannungen sind mir übrigens bisher noch nicht aufgefallen. Beide Varianten liegen meistens bei um die 475 V B+. Bias Spannungsversorgung ist bei meinen Amps ebenfalls identisch.

Rene2097:
Hallo,

wie klingt denn die 100 Watt Endstufe wenn du sie an die 50 Watt Endstufe anpasst? Sprich, zwei Röhren ziehen und Impedanz und NFB anpassen. Dann hast du die selbe Eingangsimpedanz wie in der 50 Watt Endstufe und könntest diesen Einfluss bewerten.

Ich habe gerade mal das TUT3 von O'Conner aufgeschlagen. Der schreibt, dass die größere Filterkapazität der 50 Watt Modell (100uF) zu "strafferen" Bässen und tendenziell mehr Mitten führt  und die 100 Watt Modelle schon aufgrund des Netzteils voller klingen. Ein Ansatz den du auch leicht ausprobieren kannst. Wenn ich mich recht entsinne haben die Friedmänner auch eher geringe Kapazitäten.

Grüße, René

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