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Mesa Boogie Studio 22 (Plus) - Tantal-Elkos wechseln?

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Meikel:
Servus zusammen,

auf meiner Werkbank ist ein obengenannter MBS22 mit Edelholzgehäuse gelandet. Da er einen Equalizer an Bord hat, vermute ich mal, dass es sich um einen 22+ handelt, ist das richtig?

Vorgeschichte:

Der Amp ist lt. Aussage des Besitzers bei einem Amptech gewesen, der irgendwas dran gemacht hat. Seitdem ist der Amp klanglich ruiniert und stand 10 Jahre ungenutzt in einem Keller oder Lagerraum.

Ist-Klang:

Rauschen, Ton ist zwar da, aber "schwach auf der Brust"; so, als ist bei der Kiste tatsächlich "die Luft raus".

Röhren:

Bis auf V5 sind alle Röhren datenmäßig mehr oder weniger noch sehr gut drauf. Der Anodenstrom beider Systeme von V5 ist weit unter Soll.

Augenscheinlich:

Ich habe die Platine noch nicht ausgebaut, bilde mir aber ein zu sehen, dass hier offensichtlich noch nie was dran gemacht wurde. Alles sieht verdächtig jungfräulich aus, d.h. die typischen Hitzebereiche; insbesondere an den Endröhren und ihren Widerständen, dann ein Film aus Staub und Schmier auf der Rückseite der Platine. Allen Lötstellen sieht man mit der Lupe gut an, dass hier ab Werk abgeknipst wurde. Ich kann jedenfalls nicht ansatzweise erkennen, das da ein Tech mal dran gelötet hätte.

Die Betriebsspannungen liegen i.d.R mit 20 Volt zu hoch, die Kathodenspannungen sind i.d.R. um 50%  zu gering.

To Do:

Die Platine muss raus und gereinigt werden, anschließend erfolgt der i.d.R. übliche Tausch der hitzeüberlasteten Kohlepresswiderstände gegen Metallfilmwiderstände weg von der Platine, der Elkos, der Orange Drops (?) und einiger Dioden. Sehr wahrscheinlich sieht es aus, als müssen nicht nur einige Löststellen, sondern auch einige Leiterzüge erneuert oder mindestens nachgelötet werden.

- -

Nun aber endlich meine Frage, da ich mit diesen Bauteilen so gut wie nur einmal was vor gefühlt 50 Jahren zu tun hatte, als ich mir seinerzeit mal einen Flanger bastelte:

Angeblich hat der Amp Tantal-Elkos als Kathodenwiderstände verbaut. Tauscht ihr / man die 1:1 wieder gegen Tantal-Elkos oder sind ganz normale Elkos ebenfalls möglich? Gedanklich tendiere ich zu ganz normalen Elkos.

Danke und beste Grüße
Michael

Meikel:

--- Zitat von: Meikel am 15.07.2023 11:03 ---Servus zusammen,

auf meiner Werkbank ist ein obengenannter MBS22 mit Edelholzgehäuse gelandet. Da er einen Equalizer an Bord hat, vermute ich mal, dass es sich um einen 22+ handelt, ist das richtig?

Vorgeschichte:

Der Amp ist lt. Aussage des Besitzers bei einem Amptech gewesen, der irgendwas dran gemacht hat. Seitdem ist der Amp klanglich ruiniert und stand inzwischen 10 Jahre ungenutzt in einem Keller oder Lagerraum.

Ist-Klang:

Rauschen, Ton ist zwar da, aber "schwach auf der Brust"; so, als ist bei der Kiste tatsächlich "die Luft raus".

Röhren:

Bis auf V5 sind alle Röhren datenmäßig mehr oder weniger noch sehr gut drauf. Der Anodenstrom beider Systeme von V5 ist weit unter Soll.

Augenscheinlich:

Ich habe die Platine noch nicht ausgebaut, bilde mir aber ein zu sehen, dass hier offensichtlich noch nie was dran gemacht wurde. Alles sieht verdächtig jungfräulich aus, d.h. die typischen Hitzebereiche; insbesondere an den Endröhren und ihren Widerständen, dann ein Film aus Staub und Schmier auf der Rückseite der Platine. Allen Lötstellen sieht man mit der Lupe gut an, dass hier ab Werk abgeknipst wurde. Ich kann jedenfalls nicht ansatzweise erkennen, das da ein Tech mal dran gelötet hätte.

Die Betriebsspannungen liegen i.d.R mit 20 Volt zu hoch, die Kathodenspannungen sind i.d.R. um 50%  zu gering.

To Do:

Die Platine muss raus und gereinigt werden, anschließend erfolgt der i.d.R. übliche Tausch der hitzeüberlasteten Kohlepresswiderstände gegen Metallfilmwiderstände weg von der Platine, der Elkos, der Orange Drops (?) und einiger Dioden. Sehr wahrscheinlich sieht es aus, als müssen nicht nur einige Löststellen, sondern auch einige Leiterzüge erneuert oder mindestens nachgelötet werden.

- -

Nun aber endlich meine Frage, da ich mit diesen Bauteilen so gut wie nur einmal was vor gefühlt 50 Jahren zu tun hatte, als ich mir seinerzeit mal einen Flanger bastelte:

Angeblich hat der Amp Tantal-Elkos als Kathodenwiderstände verbaut. Tauscht ihr / man die 1:1 wieder gegen Tantal-Elkos oder sind ganz normale Elkos ebenfalls möglich? Gedanklich tendiere ich zu ganz normalen Elkos.

Danke und beste Grüße
Michael

--- Ende Zitat ---

iefes:
Ich hatte auch mal einen zur Reparatur, aber das war einer ohne "+" und der hatte trotzdem einen EQ. Nagel mich nicht fest, aber ich glaube der "+" hat ein paar kleinere Tweaks in der Spannungsversorgung für die Schalterei um einige Probleme beim "Nicht-+" zu beheben. Gab aber sicher noch ein zwei andere Änderungen.

Die Tantal-Teile kannst du ruhig durch normale Elkos tauschen. Hatte ich glaube ich damals auch stellenweise gemacht.

Ich fand den Amp damals eigentlich echt ziemlich cool. Schön kompakt aber relativ flexibel, eben ähnlich wie der große Bruder Mark III (oder IV?).

Meikel:
Servus iefes,

danke für Deine Nachricht.

Ja, hinsichtlich des "Plus" im Namen habe ich bislang nur eine halberwegs verlässliche Angabe gefunden, nämlich hier: https://www.math.uwaterloo.ca/~rblander/music/studio22.html.
OK, dann muss ich nur mal schauen: Die Tantal-Elkos haben z.T. seltsame Werte. Ich würde sie dann einfach gegen ähnlichwertige Elkos ersetzen (ich wüsste ja nicht mal, ob es überhaupt (noch?) einen Lieferanten für Tantals gibt).

Gruß Michael

hillfried:
Hallo Michael,

hast Du das hier schon gelesen ?

https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=25024.0

Gruß H.B.

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