Technik > Tech-Talk Amps
Framus Dragon / Cobra
cca88:
--- Zitat von: Reinhold Messmal am 23.01.2024 16:44 ---http://web.archive.org/web/20070329033532/http://www.mesaboogie.com/US/Smith/point-to-point.html
Absatz: "And Why We Do It"
--- Ende Zitat ---
#Naja - ob der gute Randy da so ein Musterbube für Super Layouts ist?
Bin mir da nicht ganz so sicher....
Grüße
Jochen
Showitevent:
--- Zitat von: cca88 am 23.01.2024 20:51 ---#Naja - ob der gute Randy da so ein Musterbube für Super Layouts ist?
Bin mir da nicht ganz so sicher....
Grüße
Jochen
--- Ende Zitat ---
Ein bischen musste ich auch schmunzeln bei dem Artikel.... Und noch mehr musste ich schmunzeln, weil der Trem-O-Verb erwähnt wurde. Das ist allerdings ein Insider...
Stahlröhre:
Hallo, der Dragon/Cobra stammt, was den Preamp betrifft erkennbar vom Rectifier bzw. dem Urahn dem SLO ab. Wirklich eigen sind die Klangregelung und die Gegenkopplung in der Endstufe, das findet man so nicht in den anderen beiden Verstärkern. Eine zusätzliche Gainstufe hat er aber nicht, eher wurde das Gain sogar reduziert, der Spannungsteiler vor dem Coldclipper ist nämlich kleiner gewählt worden.
Das ein SLO schnell matscht liegt am 500k Gainpoti, dem 470k davor, der Versorgungsspannung und vorallem an dem kaum vorhandenen Highpassfilter. Beim Rectifier hat das Gainpoti nur 250k, statt des 470k ca. 520k (680k + 2,2M parallel) und vorallem eine rund 50V höhere Versorgungspannung für mehr Headroom. Dadurch verschiebt sich die Matschgrenze gefühlt von etwa 12:30 auf etwa 2Uhr. Gut wirklich tight ist auch ein Rectifier ganz sicherlich nicht, der Framus geht von den Gainstufen her eher Richtung Mesa. Für wirklich tight muss man dann entweder modden, oder ein Pedal vorschalten.
An dem Thema mit dem bewussten Koppeln der Leiterbahnen ist bei Mesa definitiv was drann. Beim Rectifier geht einiges an hochfrequenten Signal durch, selbst wenn der Output zugedreht, oder der Loop komplett unterbrochen ist. Durch dieses Einkoppeln wirkt der Verstärker gerade bei kleinen Lautstärken extrem fizzelig und es gibt massiv Probleme mit bestimmten Effektgeräten im Effektloop: Bei komplett digitalen FX-Geräten sorgt die Zeitverzögerung der Signalverarbeitung für starke Phasenauslöschungen, die dann den Sound gänzlich unbrauchbar machen. Nur mit Geräten die einen analogen dry path besitzen, funktioniert der Loop zufriedenstellend. Ich habe bei meinem Triple einen (analogen) Graphic-Eq im Loop und auch die Phasenverschiebungen durch den Eq machen sich doch deutlich bemerkbar. Beim aufdrehen des Output Master verschwinden die Höhen zeitweilig und kommen dann wieder. Sobald eine gewisse Grundlautstärke erreicht wird verändert sich der Sound dann nicht mehr signifikant.
Um die verschiedenen Revisionen des Rectos besteht bekanntlich ein gewisser Hype. Meine Theorie ist, dass diese klanglichen Änderungen primär durch die verschiedenen Boardlayouts entstanden sind, denn die Schaltung wurde praktisch kaum verändert. Gut möglich, dass sich die Framus-Jungs hiervon etwas abgeguckt haben.
Über die "Verbrechen" die ein Randall Smith in seinen Verstärkern treibt, könnte man sicherlich ein ganzes Buch schreiben. :devil:
carlitz:
--- Zitat von: cca88 am 23.01.2024 20:51 ---#Naja - ob der gute Randy da so ein Musterbube für Super Layouts ist?
Bin mir da nicht ganz so sicher....
Grüße
Jochen
--- Ende Zitat ---
Also die Pre-Amp-Platine meines Dual Rectifiers (welche ja auch im Triple ist) hat teilweise extrem dünne Leiterbahnen und dadurch sind einige Leiterbahnen der Spannungsversorgung der Vorröhren verbrannt......
Soviel zu "kontrollierter" Entwicklung von Leiterbahnen.
Ich habe einen alten Mitchel Amp, ein amerikanischer Clone des Mesa Boogie Mark I.
Das Board Layout ist 1:1 kopiert von Mesa und die Leiterbahnen der alten Mark Amps sind definitiv 10x besser als die Neuen (dicker, verzinnt, mehr Abstand, etc).
Soviel zum Lernfaktor....
Showitevent:
--- Zitat von: Stahlröhre am 24.01.2024 02:26 ---
--- Ende Zitat ---
Ach gott ja, der SLO hat auch 4 + Stufen. Ich bin im geiste abgewichen.
Ja Rectifier schon eher. Ich denke auch, dass der Recto eine blaupause war. Macht aber auch nichts, für mich ist das Gesamtkonstrukt entscheidend und wie du schon sagtest, sind die James typischen Tonestacks so kaum bis garnicht vorzufinden. Ich muss aber gestehen, dass die im Dragon und Cobra nicht so gut funktionieren, wie zum Beispiel im Red Rouge, welcher preamp Technisch und Tonestack dem Dragon zu 99 Prozent ähnlich ist.
Und genau der Rectifier vs. Dragon Aspekt, sowie auch das Crosstalk verhalten war es, was ich initial eigentlich den Entwickler fragen wollte. Ihr habt das schon gut durchschaut hier ^^
Dann kann ich das Vorhaben auch zuende führen.
Ich habe für den Amp neue Platinen erstellt, mit Routing nach eigenem Gusto, aktuell als v1-Beta, noch etwas größer, mit großzügigen Terminals zum Anschließen der Peripherie.
Grund ist, dass ich insgesamt erstmal 2 Dragons umrüsten muss, welche aus späterer Baureihe (gen 4) kommen, beide mit Leaky boards. Das Leakage betrifft allerdings nicht das Routing sondern das Platinenmaterial selbst. Ob diese beiden Feuchtigkeit gezogen haben oder ob es da um eine Charge an bad boards geht sei mal dahingestellt.
Eine Anfrage bei Framus ergab, dass es genau noch 1 Board gäbe, als ich dies kaufen wollte, gabs da aber dann eine plötzliche Preisänderung...
Nun war zu den Amps aber auch die Frage nach "Verbesserung/Änderung" wenn man schonmal dabei ist - also quasi Problemzonenbekämpfung auf hohem Niveau.
- das fizzln im Hintergrund welches klar aufs layouting zurückzuführen ist.
- Mehr Funktionalität im Cleankanal. Der klingt zwar toll, kann aber trotz Gain / Volume Kombi nur clean.
- Serielle Option für den Loop, weil AxeFX zum Beispiel nicht toll mit dem Amp funktioniert.
So dann sitzt du da, reverse engineerst quasi den kompletten Amp und stellst fest, dass es nebst der vom Anwender aufgedeckten Probelmzonen noch ganz Andere gibt.
Zum Beispiel:
- dass die nicht benutzten Kanäle quasi nie gemutet werden, die hängen einfach in der Luft
Sowie:
- Smoothing auf der 18 Volt Versorgung zu klein
- und sowieso ist die 18 Volt schiene etwas ... sagen wir Verbesserungswürdig.
In dem Amp sind alle 5 12AX7 DC geheizt.
- V1 und 2 liegen auf einem LDO 12 Volt Regler kommend von 18 Volt
- V3, 4 und 5 liegen in Serie auf der 18 Volt schiene.
Global gibt es einen Smoothing Cap, der aber zu klein ist. Dieser befindet sich auf dem Midiboard.
Dann gibts einen zweiten, der aber parallel zu einer Teilspannung an V5 liegt. Der ist quasi nutzlos fürs gesamte Smoothing und so ganz klar ist mir seine Funktion nicht, sofern die anderen beiden nicht auch einen haben...
Es gab bei den beiden Dragons speziell in der Vergangenheit oft das Problem, dass sich das Midiboard nicht ansprechen lässt. Weder extern, noch über die Channelswitches. Das ist wohl immer unmittelbar nach dem einschalten aus dem Kalten zustand (sofern das Problem auftritt) und der Amp brummt dann vor sich hin. Aus und An fixt das Problem sofort.
Hier kann es natürlich auch eine Firmwarefrage sein (Thema Brownout). Soweit bin ich aber noch nicht.
Steps die ich jetzt erstmal druchlaufe:
- v1) 1:1 übernahme der Schaltung bei gleicher Dimensionierung der Bauteile (Proof of concept für background sizzle - Hauptproblem für den Eigentümer)
- v2) Revisionierung der Mechanischen Verbindungen der Peripherie, so dass das Board nachher ein drop in replacement sein kann
- v3) Revisionierung des Cleankanals und des Loops mit hoffentlich finalem Produkt
Für jeden Step wird quasi ein eigenes Board entstehen. Die aufgeführte v2 soll ggf. auch als aftermarket board fungieren, sofern Framus daran Interesse hat.
Und genau um diese gehts bei der Initalfrage. Wenn das Problem sagen wir "on purpose" war, dann ist das aftermarket board als solches nicht tauglich.
Wenn nicht, dann könnte es auch als verbesserte Version angeboten werden.
Gott was für ein Projekt... Und das nur, weil ich den Typen gut kenne und lieb habe. PS: dafür habe ich meinen eigenen Dragon geopfert.
LG Geronimo
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln