Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Preamp mit PI / Tone King Imperial

  • 42 Antworten
  • 2649 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #15 am: 9.08.2025 16:08 »
Ok :topjob:
 
Stellt sich die Frage, wie genau die Simulation vom Original abweichen darf --> pitti

Ansonsten war´s so gemeint (vgl. #7 und #8 ): Die beiden PI-Ausgangssignale (jeweils Vollwelle) erfahren eine Einwegegleichrichtung (das soll das Stromsperren der Endstufenröhren simulieren, mit oder ohne OPV). Die beiden resultierenden Halbwellensignale werden dann per OPV-Schaltung so zusammengeführt (habe das flapsigerweise als "addiert" bezeichnet), dass sich wieder sowas wie ein Sinus ergibt, also phasenrichtig.

Ob und wie sich das klanglich von der Alternative nur einen PI-Ausgang zu verwenden unterscheidet sei mal dahingestellt.

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 524
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #16 am: 9.08.2025 16:26 »
Die beiden resultierenden Halbwellensignale werden dann per OPV-Schaltung so zusammengeführt (habe das flapsigerweise als "addiert" bezeichnet), dass sich wieder sowas wie ein Sinus ergibt, also phasenrichtig.

Man braucht die Differenz zwischen den PI-Signalen (in der PP-Endstufe bildet der AÜ das Differenzsignal).
Das lässt sich auch einfach durch einen (OPV-)Differenzverstärker realisieren.
Zuvor muss man aber die PI-Signale kräftig herunterteilen.

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #17 am: 10.08.2025 07:20 »
Zitat
Zuvor muss man aber die PI-Signale kräftig herunterteilen.

Da könnte man das Herunterteilen einstellbar ausführen (Poti), um Symmetrie/bewusste Asymmetrie zu erzeugen. Vielleicht gibt das dann brauchbare zusätzliche Zerre.

Wäre was für die Schaltungssimulanten oder Fourier-Spezialisten: Welches Obertonspektrum entsteht, wenn die obere sinusförmige Halbwelle einen andere Amplitude als die untere (ebenfalls sinusförmige) Halbwelle hat. Gibt´s sowas schon?

schönen Sonntag

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 524
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #18 am: 10.08.2025 22:51 »
Wäre was für die Schaltungssimulanten oder Fourier-Spezialisten: Welches Obertonspektrum entsteht, wenn die obere sinusförmige Halbwelle einen andere Amplitude als die untere (ebenfalls sinusförmige) Halbwelle hat. Gibt´s sowas schon?

Asymmetrische Sinusverzerrung bedeutet geradzahlige Harmonische (bzw. ungerade Oberschwingungen).
So etwas passiert bei hohem Signalpegel bei praktisch jeder typischen Eintakt-Verstärkerstufe (also auch im Vorverstärker) mehr oder weniger.
« Letzte Änderung: 10.08.2025 23:15 von Helmholtz »

*

Offline pitti

  • Jr. Member
  • **
  • 22
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #19 am: 11.08.2025 00:30 »
Sry, späte Antwort
Zur Abweichung: Ich habe vor einer ganzen Weile zuhause Aufnahmen gemacht. Fuzz -> VHT  Pittbull  mit TT Tonehound, crunchy eingestellt -> Rechner mit einer Boxen IR. Dabei waren Sound und Spielgefühl per Line Out nach dem OT erschreckend viel besser als nach der Vorstufe über den Effect-Send. Das würde ich gerne in einem Pedal nachbilden. Also könnte ich entweder
    • nach dem PI eine Phase mit einer Triodenhälfte drehen dann mit der 2. Hälfte summieren oder
    • PPIMV + zusätzlicher Widerstand nach dem PI zur Pegelreduzierung, dann Opamp Differenzverstärker
    • Ginge auch kleiner PP_Trafo nach dem PI, hab noch einen Hammond 125 B hier, dann vielleicht eine reaktive Load und    das Line Signal nehmen? Dann bräuchte ich mir keine Gedanken mehr über Trafo und Boxen Simulation (abgesehen vom Frequenzgang) zu machen.
Die Schaltung mit den Dioden ist zur Simulation der begrenzenden Endröhren gedacht, oder? Hab's erst nicht verstanden. Aber könnte man ja noch zusätzlich einbauen.
Ich habe noch ein kleines Chassis mit Röhrensockeln rumliegen, mir fehlen aber ein paar Bauteile. Würde dann ein preamp mit PI aufbauen, wahrscheinlich 1959, und dann mal die Varianten testen. Wird ein paar Tage dauern, komme wahrscheinlich erst Mitte der Woche zum Bestellen.

Gruss
Pitti

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 524
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #20 am: 11.08.2025 01:29 »
Die Idee mit dem PP-Trafo ist an sich schon gut.
Man muss sich halt nur ein paar Gedanken um die Impedanzanpassung machen.
Typischerweise ist der LTPI im Amp auf jeder Seite mit 220k belastet.
Der Hammond-Trafo ist mit einer Primärimpedanz um 22.5k mit Nennlast spezifiziert.
Man braucht also an jeder Seite der Primärwicklung einen Vorwiderstand um 200K.
Dadurch wird das Signal um etwa einen Fator 20 heruntergeteilt.
Der Trafo selbst reduziert das Signal zum 8 Ohm Ausgang nochmal um den Faktor 53.
An der 8 Ohm-Last erhält man dann noch vielleicht 30mV max. Ist das genug?
« Letzte Änderung: 11.08.2025 15:34 von Helmholtz »

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #21 am: 12.08.2025 07:58 »
Hallo,

habe jetzt mal ein LabVIEW-VI mit FFT gebastelt. Anbei die Ergebnisse.

Grüße

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #22 am: 12.08.2025 08:10 »
Gratiszugabe

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #23 am: 12.08.2025 10:53 »
Zitat
Asymmetrische Sinusverzerrung bedeutet geradzahlige Harmonische (bzw. ungerade Oberschwingungen).
So etwas passiert bei hohem Signalpegel bei praktisch jeder typischen Eintakt-Verstärkerstufe (also auch im Vorverstärker) mehr oder weniger.

Das war mir schon bekannt. Hatte etwas Bedenken wegen der scharfen Ecken

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #24 am: 12.08.2025 11:18 »
scharfe Ecken wie beim harten Transistorclipping. Anbei ein Beispiel

 ??? asymmetrische Verzerrung und trotzdem ungeradzahlige Harmonische  ???

ein gewisser Anteil ist allerdings symmetrisch (der nicht abgeschnittene Teil der unteren Sinus-Halbwelle), hmm...

*

Offline pitti

  • Jr. Member
  • **
  • 22
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #25 am: 17.08.2025 15:18 »
Erstmal danke für die Hinweise. Bin theoretisch nicht ganz so bewandert. Die Ausgangsimpedanz war mir nicht klar, deshalb hätte ich den OT erstmal so angeschlossen wie in Schaltung 1 im Anhang.
Variante 2 wäre die Standartschaltung mit Widerständen und dem Trafo am Ausgang. Und die 3 ist wie 1 nur mit den zusätzlichen Widerständen. Was macht den meisten Sinn?
Der Ausgang müsste dann kräftig verstärkt werden. Wenn der Testaufbau funktioniert, gäbe es auch die Möglichkeit, einen anderen Trafo zu nehmen und eine reactive load ala Aiken anzupassen?
Und noch eine Frage zur Simulation. Sind das die Harmonischen in den jeweiligen unteren Bildchen (time Achse)? Dann hätte ich es verstanden :) Eine LT-Spice Simulation kriege ich mittlerweile hin, mit LabView kenne ich mich nicht aus.

Viele Grüße
Pitti

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #26 am: 17.08.2025 16:35 »
Zitat
Und noch eine Frage zur Simulation. Sind das die Harmonischen in den jeweiligen unteren Bildchen (time Achse)?

Ja, die Achsenbeschriftung auf den jeweils unteren Bildchen ist natürlich unsinnig. Das Diagramm wurde nach copy-paste nicht entsprechend korrigiert. Sorry, wenn Dir das Kopfzerbrechen bereitet hat.
1 ist die Amplitde der Grundschwingung
2 ist die doppelte Frequenz der Grundschwingung
0 ist der Gleichstromanteil

Im letzten "Dopplelbild" ist´s dann richtig beschriftet.

Könntest Du die LT-Spice Simulation reinstellen zwecks Vergleich?


*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 524
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #27 am: 17.08.2025 21:07 »
Die Ausgangsimpedanz war mir nicht klar, deshalb hätte ich den OT erstmal so angeschlossen wie in Schaltung 1 im Anhang.
Variante 2 wäre die Standartschaltung mit Widerständen und dem Trafo am Ausgang. Und die 3 ist wie 1 nur mit den zusätzlichen Widerständen. Was macht den meisten Sinn?

Ich bin davon ausgegangen, dass die Arbeitsbedingungen (und damit Verstärkung und Verzerrungseigenschaften) des LTPI möglichst nicht verändert werden sollen.
Wenn man aber den PI mit Trafolast ohne Anodenwiderstände als PP-Endstufe betreiben will, sieht das nochmal anders aus.
Mit diesem Loadline-Calculator:
 https://www.vtadiy.com/loadline-calculators/vacuum-tubes-available-in-the-loadline-calculator/ komme ich auf auf eine erforderliche Primärimpedanz (Raa) um 200k.
Nun könnte man auf die Idee kommen, den Raa durch einen wesentlich größeren sekundären Lastwiderstand zu erhöhen. Leider verschlechtert das aber drastisch die Basswiedergabe des Trafos.

Wie wär's denn, den Vorverstärker mit einer ECC82-PP-Endstufe (wie beim TT Molly) zu ergänzen?
Dafür wäre der AÜ ( mit 8 Ohm Last) gut geeignet.
Damit wäre sowohl der PI als auch der AÜ in "gewohnter Umgebung".



« Letzte Änderung: 18.08.2025 01:00 von Helmholtz »

*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #28 am: 18.08.2025 07:12 »
Hallo pitti,
 
habe aus meiner Formelsammlung folgendes herausgekramt:

Ausgangsimpedanz Kathodenbasisschaltung ohne Kathodenkondensator:

RAus=(Ra*(Ri+Rk*(µ+1))) / (Ra+Ri+Rk*(µ+1))

Bei der ECC83 wäre laut Datenblatt Ri=62,5 kOhm, µ=100

Anodenwiderstand Ra typischerweise um 100 kOhm, Kathodenwiderstand Rk im 1 kOhm-Bereich

Raus kannst Du auch messtechnisch bestimmen. Da ist´s wichtig, die Eingangsimpedanz deines Oszi´s zu berücksichtigen.

vielleicht hilft´s weiter

Grüße


*

Offline Röhre69

  • YaBB God
  • *****
  • 399
  • volles Rohr
Re: Preamp mit PI / Tone King Imperial
« Antwort #29 am: 20.08.2025 09:33 »
Zur Inspiration

https://valvewizard.co.uk/cabsim.html

Meine, auch mal einen Artikel gelesen zu haben, bei dem die Speaker-Sim mit Hilfe einer Glühbirne umgesetzt wurde. Simulation des Zerrverhaltens eines Lautsprechers dürfte wohl sehr schwierig umzusetzen sein (zusätzlich Lautstärke abhängig).

Grüße