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AC30 klingt komisch.

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Offline Helmholtz

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #15 am: Gestern um 04:11 Nachmittag »
Vak = 363V ist selbst für einen AC30 viel zu hoch.
Hat der Amp eine GZ34?
Ich würde den Spannungswahlschalter auf 240/245V Netz stellen.
Wie schon erwähnt laufen die Endröhren typisch bei etwa 14W Pa.
Das ist zwar extrem, aber eben "vintage".
Generell sind Werte um 100% mit Kathodenbias recht üblich.
Das geht deswegen gut, weil hier (im Gegensatz zu fixed Bias) die Anodenverlustleistung mit der Aussteuerung sinkt.

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Offline ditzy1601

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #16 am: Gestern um 04:32 Nachmittag »
Moin,

ich gehe mal in etwa der Reihe nach...

Showitevent: Du meintest ja, dass 8 Watt noch nicht allzu kalt sei. Wo beginnt denn der kalte Bereich und wie klingen die Verzerrungen, die da entstehen können?

Michael, verstehe ich das so richtig: Erstmal Kathodenwiderstand runter und gucken, ob auch die Spannungen runtergehen (gegen 320 bzw. 10v)?

Volka: Ich hab den Wert direkt am Widerstand gemessen. Die Lötstelle sieht tatsächlich nicht schön aus, ist aber fest.

Röhre: Klopftest hat nichts ergeben. Hatte ich vor ein paar Tagen schon mal probiert.
Wenn es tatsächlich an Koppel-Cs liegt, dann ja wahrscheinlich an denen zwischen Phaseninverter und Endstufe, denn das Problem betrifft ja alle drei Kanäle.

Den 470uF Kondensator (wie auch alle anderen Elkos) habe ich vor kurzem getauscht. Das hat an den beschriebenen Problemen leider nichts geändert. Das Foto ist noch von vor der Aktion - hätte ich erwähnen sollen, sorry.

Nochmals vielen Dank euch!

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Offline Showitevent

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #17 am: Gestern um 04:33 Nachmittag »
ich rechne für 470µF und 179 Ohm ein fg von 1,89 Hz aus. Keine Ahnung, ob das evtl. zu tieffrequenten Schwingungen führen kann, die sich dann störend auf das Gitarrensignal auswirken können. Amp is offen, Kondensator alt. Da bietet es sich wie bereits erwähnt an, das Ding zu tauschen. Nebenbei: weniger µF, weniger €.

Es gibt 2 Arten das zu  rechnen.
1.) Näherungsweise via Rk und Ck
f = 1 / (2*pi*Rk*Ck)

f = 1 / (6,283 * 50 * 0,00025) = 13 Hz
f = 1 / (6,283 * 170 * 0,00047) = 2 Hz

2.) Oder mit GM, was eigentlich korrekter wäre.
f = gm / (2*pi*Ck)

f = 0.022 / (6,283 * 0,00025) = 14 Hz
f = 0.022 / (6,283 * 0,00047) = 8 Hz

gm muss hier mal 2 genommen werden, da zwei Röhren pro Seite - ca 11mA pro EL84.

Die 11mA pro EL84 stimmen allerdings auch nur bedingt, da die Lastkurve nicht linear ist, besonders in den Territorien wo die EL84 normalerweise in einem AC30 betrieben wird. 

Man darf sich aussuchen, was man für richtiger hält :)
« Letzte Änderung: Gestern um 04:36 Nachmittag von Showitevent »

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Offline Showitevent

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #18 am: Gestern um 04:34 Nachmittag »
Showitevent: Du meintest ja, dass 8 Watt noch nicht allzu kalt sei. Wo beginnt denn der kalte Bereich und wie klingen die Verzerrungen, die da entstehen können?

Wenn ich das so formuliert haben sollte, was ich nicht glaube, dann nein. 8 Watt ist im Grunde der Idealbereich für eine EL84. Nur eben nicht im AC30. Die werden normalerweise verflucht hoch getrieben, teils über ihre maximale Verlustleistung - was vielleicht zum Ton des AC30 Beiträgt.

Für den reinen AB Betrieb liegst Du ideal, 50 bis 70 %.
« Letzte Änderung: Gestern um 04:36 Nachmittag von Showitevent »

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Offline Röhre69

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #19 am: Gestern um 04:35 Nachmittag »
Oszi vorhanden?

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Offline ditzy1601

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #20 am: Gestern um 04:37 Nachmittag »
Danke! Das ist gut zu wissen, dass die Modifikationen aus deiner Sicht sinnvoll sind.
Wäre es deiner Meinung nach denn trotzdem einen Versuch wert, den Kathodenwiderstand runterzusetzen (und die anderen Veränderungen so zu lassen)?

Moin,

nach längerem hin und her Rechnen denke ich, ist die Auswirkung des 470uF Kondensators nicht mehr Kriegsentscheidend - sofern der in Ordnung ist.
Die Grenzfrequenz für einen typischen AC30 dürfte bei 14 Hz liegen, bei dem Aufbau wie oben genannt bei  8 Hz (wenn ich mich nicht total verrechnet habe).


Die Umbauten die oben erwähnt sind, sind auch nicht völlig aus dem blauen. Der Amp ist gut in Richtug AB gebiased, Schirmgitter und Steuergitter sind gut abgesichert. Klanglich mag das vielleicht nicht zum AC30 passen aber ich denke nicht, dass der Kathodenkondensator hier gerade das Problem ist - sofern der in Ordnung ist.


lg

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Offline Röhre69

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #21 am: Gestern um 04:47 Nachmittag »
Würde dann auch fg erhöhen...

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Offline Showitevent

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #22 am: Gestern um 04:56 Nachmittag »
Danke! Das ist gut zu wissen, dass die Modifikationen aus deiner Sicht sinnvoll sind.
Wäre es deiner Meinung nach denn trotzdem einen Versuch wert, den Kathodenwiderstand runterzusetzen (und die anderen Veränderungen so zu lassen)?

Ich sag mal so, die meisten Modifikationsanfragen gingen immer in Richtung Sicherheit für die Endröhren, bzw. auch "im Zaum halten der Bässe".

Ersteres (Sicherheit für die Röhren) erreichst Du nur mit einem größeren Kathodenwiderstand, als quintessenz steigt die Anodenspannung, weil das Netzteil nichtmehr so hoch belastet ist. Wie Helmholz erwähnt hat, kannst Du mal schauen, ob der Amp auf der höchsten Netzspannung steht! Das sollte er auf jeden Fall (240 Volt). Eine Gleichrichterröhre dürfte ein 77er AC30 ja nicht mehr haben.

Entgegen der Meinungen halte ich die erhöhte B+ aber nicht für sonderlich kritisch. Sie mag am Ton mitfärben aber der Einfluss sollte eher gering sein auch im Preamp.


Zweiteres (Weniger Bässe) erreichst Du mit einem kleineren Kathoden Kondensator. Da der Bassbereich aber nicht matscht und dein Amp eigentlich (bis auf das kleine Problem da oben) phantastisch klingt, sollte da eigentlich auch alles okay sein.

Du kannst natürlich mit dem Bias höher gehen - wiederum zu Lasten der Lebensdauer der Röhren.
Du bewegst Dich dann klanglich wieder mehr in Richtung AC30 - und die B+ wird wieder näher an den 320 Volt liegen - sicherlich.

Es gibt ein Für und ein Wider. Was Dir besser gefällt musst Du allerdings ausprobieren. 

LG

EDIT: Ich würde um das auszuschließen einfach mal einen zweiten widerstand parallel hängen, so dass du auf sagen wir 80 Ohm Gesamt kommst. Dann weißt Du, ob das Problem für dich damit erledigt wäre.
« Letzte Änderung: Gestern um 05:01 Nachmittag von Showitevent »

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Offline Helmholtz

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #23 am: Gestern um 05:07 Nachmittag »
Für den reinen AB Betrieb liegst Du ideal, 50 bis 70 %.

Da würde ich nur bei Fixed Bias zustimmen.
Mit Kathodenbias (unabhängig von Klasse A oder AB) ist 100% kein Problem und klingt auch besser.

Reinen AB-Betrieb gibt es sowieso nicht.
Jeder AB-Amp läuft bei kleiner Aussteuerung in Klasse A und bei großer Aussteurung in Klasse B.
« Letzte Änderung: Gestern um 05:28 Nachmittag von Helmholtz »

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Offline Showitevent

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #24 am: Gestern um 05:40 Nachmittag »
Da würde ich nur bei Fixed Bias zustimmen.
Mit Kathodenbias (unabhängig von Klasse A oder AB) ist 100% kein Problem und klingt auch besser.

Dass bei Kathodenbias mit 100% unproblematisch, da stimme ich voll zu, da der Kathodenwiderstand wie eine Art Strombegrenzung fungiert.

Dass 100 % Verlustleistung mit Kathodenbias besser klingt ist sicherlich subjektiv zu verstehen? Da geht es um "weichere Verzerrung" nehme ich an? Ist keine Scherzfrage.
Wir haben hier mal AB Vergleiche gemacht und alle sind irgendwie zu dem Ergebnis gekommen, dass da unterscheide zwischen 70 und 100% sind, aber keiner konnte so richtig definieren wo genau. Auch das klassische "Kühl" "Warm" war nicht wirklich abzuzeichnen. Ich schließe Fehler im Aufbau und Hörverfahren aber nicht aus - der Speaker mag da eine wichtige Rolle gespielt haben. Spätere Versuche waren jetzt auch nicht sonderlich von "wow effekten" überzogen. Jeder mag da aber wie gesagt anders höhren. Ich selbst nehme bei 100% Bias lediglich eine geminderte Treble Respons war, welche sich aber nicht sonderlich auf den Dynamikumfang auswirkt.

LG
Edit:
Jeder AB-Amp läuft bei kleiner Aussteuerung in Klasse A und bei großer Aussteurung in Klasse B.
Ja sehe ich genauso - ich wollte hier nur die Kurve zu gängigen Praktiken kriegen.
« Letzte Änderung: Gestern um 05:51 Nachmittag von Showitevent »

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Offline ditzy1601

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #25 am: Gestern um 07:32 Nachmittag »
Danke für die ausführliche Antwort!
Eine Gleichrichterröhre hat mein AC30 nicht, und ja, er funktioniert seit er damals beim Techniker war, einwandfrei. Der Bassbereich ist total stabil, da matscht nichts.

Was 220 vs. 240 angeht: Bei 220 habe ich 6,0V, bei 240 5,4V an der Heizung. Sind 5,4V okay? Hören kann ich den Unterschied nicht, aber bisher stand er in der Tat auf 220. Ändere ich sonst mal…

Ich habe hier noch einen 100 Ohm Widerstand gefunden, den ich morgen mal testweise auf den alten löte. Wenn das mein Problem löst, kratzt mich die kürzere Lebensdauer wahrscheinlich nicht. Der Amp ist im Studio (wo notfalls Ersatz bereit steht).

Viele Grüße..

Ich sag mal so, die meisten Modifikationsanfragen gingen immer in Richtung Sicherheit für die Endröhren, bzw. auch "im Zaum halten der Bässe".

Ersteres (Sicherheit für die Röhren) erreichst Du nur mit einem größeren Kathodenwiderstand, als quintessenz steigt die Anodenspannung, weil das Netzteil nichtmehr so hoch belastet ist. Wie Helmholz erwähnt hat, kannst Du mal schauen, ob der Amp auf der höchsten Netzspannung steht! Das sollte er auf jeden Fall (240 Volt). Eine Gleichrichterröhre dürfte ein 77er AC30 ja nicht mehr haben.

Entgegen der Meinungen halte ich die erhöhte B+ aber nicht für sonderlich kritisch. Sie mag am Ton mitfärben aber der Einfluss sollte eher gering sein auch im Preamp.


Zweiteres (Weniger Bässe) erreichst Du mit einem kleineren Kathoden Kondensator. Da der Bassbereich aber nicht matscht und dein Amp eigentlich (bis auf das kleine Problem da oben) phantastisch klingt, sollte da eigentlich auch alles okay sein.

Du kannst natürlich mit dem Bias höher gehen - wiederum zu Lasten der Lebensdauer der Röhren.
Du bewegst Dich dann klanglich wieder mehr in Richtung AC30 - und die B+ wird wieder näher an den 320 Volt liegen - sicherlich.

Es gibt ein Für und ein Wider. Was Dir besser gefällt musst Du allerdings ausprobieren. 

LG

EDIT: Ich würde um das auszuschließen einfach mal einen zweiten widerstand parallel hängen, so dass du auf sagen wir 80 Ohm Gesamt kommst. Dann weißt Du, ob das Problem für dich damit erledigt wäre.

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Offline MichaelH

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #26 am: Gestern um 09:03 Nachmittag »
Hallo,

der Amp steht dann richtig auf der 220V Einstellung, auf der 240V Einstellung ist die Heizspannung zu niedrig!
Was mich an dem Bild stutzig macht ... was macht eigentlich der 10 Ohm Widersatnd bei den Dioden. Dallas Arbiter Modelle hatten ohne Gleichrichterröhre nach den Dioden einen 22 oder 47 Ohm Widerstand mit 10Watt, da wurde der Spannungsabfall der GR Röhre "simuliert" um auf die 320 Volt zu kommen. Du wirst durch verringern des Kathodenwiderstands meines Erachtens nicht die Anodenspannung um fast 40 Volt verringern. Mir klingt das Ding zu "böselig", hört sich an wie ein Marshall Govn`r Pedal ... . Ich bleib dabei, schau was mit den Spannungen ist, das setzt sich mit der zu hohen Versorgungsspannung sicherlich auch in der Vorstufe weiter fort. Geh mal auf 80 Ohm Kathodenwiderstand und mess dann mal die Spanungen und poste die Ergebnisse. Als Orientierung für die Spannungswerte kannst du die Schaltung vom 1960-er Schaltbild nehmen, das passt ganz gut. Und vielleicht kannst du noch ein paar Bilder vom Innenleben machen. In der Zeit hat sich in den Vöxen viel geändert. Gerade in der Zeit Dallas / Dallas Arbiter.

Grüße

Michael


Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

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Offline Volka

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #27 am: Gestern um 09:10 Nachmittag »
Moin,

6.0 V bei 220 V-Stellung ist schon etwas mager... Wie hoch ist deine Netzspannung an der Steckdose?
Mein Dallas ( ca 1974) machte bei der höchsten Einstellung (240V oder 250V? - hab ihn gerade nicht hier...) 6.1Volt Heizspannung (den Wert hab ich mir gemerkt ! im Gegensatz zum Bereich des Spannungswahlschalters). Mein Netz wandert hier zwischen 224V und 228V.
Wie auch immer, tiefer als 6 V Heizung (also 220V- Stellung bei deinem Amp) würde ich nicht gehen... mag sein, dass es hier dazu unterschiedliche Meinungen gibt (?)

ac30-Master Michael war schneller  :topjob: ich stelle meine Post dazu..
Gruß
Volka
« Letzte Änderung: Gestern um 10:05 Nachmittag von Volka »

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Offline MichaelH

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #28 am: Gestern um 09:18 Nachmittag »
Hi Volka,

Danke für die Blumen  :topjob:
Meine Erfahrung mit diversen AC30 und Heizung ist die, dass die immer um die 6 V bei der 245 V ;-) Einstellung ist, das ist genau das was mich stutzig macht. was die Heizung angeht ...

Rock on

Michael
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Offline Volka

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Re: AC30 klingt komisch.
« Antwort #29 am: Gestern um 09:31 Nachmittag »
Hi Michael,

hab ein Foto von meinem gefunden (der hatte die silbernen Alnicos drin) ..
240 V Stellung hat der nicht... muss dann wohl die 6.1 V Heizung bei 250 V machen (?)

 :guitar: