Die reine Eckfrequenz der HPF Wirkung durch CK dürfte unverändert bleiben. Sagen wir irgendwas um 3KHz.
Die Anode koppelt aber einen Teil (höhen über 2.2nF) auf die Kathode zurück - negativ, da invertiert.
Wenn ich mich nicht vertu dürfte das etwa:
fcak = 1/ 2*pi*Ra*Cak
sein.
Wenn ich folgende Daten als Grundlage nehme:
- Ra ca. 40KOhm (theoretische Annahme ca. 20KOhm Impedanz + ca 20Kohm Festwiderstand)
- Cak 2.2nF
f = 1 / 6,28 * 40000 * 0,0000000022 = ~ 1800 Hz
Wie gesagt, wenn ich mich nicht vertu! RA ist nur eine Annahme an dieser Stelle. Der Cak mag klein aussehen, hat aber mit RA einen recht hohen Einfluß.
Ich lasse mich da gern korrigieren!
Ab etwa 1800 Hz aufwärts koppelt er Anode und Kathode AC-mäßig zusammen (negative Rückkopplung), dämpft Verstärkung vor allem in Mitten und Höhen.
Das ist allerdings nur eine grobe theoretische und sehr oberflächliche Analyse, das ganze System ist deutlich komplexer!
In der Realität bestimmt der Verbund Rk/Ck mit, welcher frequenz und wieviel AC Anteil der Cak auf die Kathode zurückgekoppeln kann - da hier ein Frequenzabhängiges Teilungsverhältnis besteht.
Auch bestimmt der Restwiderstand der Röhre nach Tau die Filterwirkung des Cak, da hier ein dynamischer parallelwiderstand anliegt.
Die Idee der Beschaltung könnte u.U. auch ein Bandpass vermuten lassen. Dazu müsste aber die Grenzfreqzenz an der Kathode deutlich geringer sein.
Edit: Ich weiß nicht auf welchen Fender Du dich beziehst. Aber ausgegangen davon, dass Fender das immer korrekt gemacht hat, treiben die vermutlich den Halltrafo mit 2 parallelen 12AT7. Damit wird der 22K Vorwiderstand überflüssig und die Grenzfrequenz des vermeintlichen Cak steigt auf ~3,2KHz (annahme mit ca 22k RA des Trafos und ca. 2.2nF). Ich nehme aber auch an, dass Fender dort einen deutlich größeren Ck verbaut hat, sodass am Ende tatsächlich ein Bandpass entstehen kann.
Ich sage auch nicht, dass die generelle Beschaltung deswegen "schlecht" klingt. Der Studio Preamp wird für seinen Reverb hoch gelobt - während aber keiner von den Anwendern jemals über die Lautstärke des Reverbs spricht.
Ich habe den als "okayish" in Erinnerung. Ich kann nicht abschätzen ob der in diesem Exemplar zu leise ist. Dazu müssten abgestoppte Noten her und vor allem müsste der Channel Volume auch hoch sein um überhaupt in den Reverb zu fahren.
Wenn der elektronisch oder mechanisch defekt ist, dann wird das vermutlich einer der Transducer sein und vermutlich der Eingang des Reverb Tanks.
Die Anodenwiderstände wurden ja bereits mehrfach erwähnt und der Halltrafo sah ja erstmal nicht schlecht aus - hier stünde eine Messung aus.