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Selbstbau

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Offline jacob

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Re: Selbstbau
« Antwort #15 am: 25.11.2006 11:44 »
Hi Martin,

dann nimmst Du also den Masseanschluss der Inputbuchse als zentralen Massepunkt zum Chassis? Zwangsläufig führt das zu einem sehr langen Massekabel von den Trafo- Centertaps, dem Eingangselco/Gleichrichter und den restlichen Siebelkos des HT-Netzteils zur Eingangsbuchse.
Bei einem JCM 800 z.B. käme da ja locker ein halber Meter für dieses "Hauptmassekabel" zusammen.  ???

Ich habe bisher immer mit einer (vom Chassis isolierten) Masseschiene gearbeitet, und den zentralen/einzigen Massepunkt unmittelbar  (so kurz wie möglich, soweit weg von der Eingangsbuchse wie möglich) an die Verbindung Minuspol vom Netzteil-Eingangselco/Chassis gelegt.
Minuspol von Schirmgitter- und PI- Siebelco habe ich separat auf diesen zentralen Massepunkt geführt, den Minuspol der Vorstufen-Siebelkos auf die Masseschiene gelegt und diese ebenfalls mit dem zentralen Massepunkt verbunden. Das hat bei mir auch immer ganz hervorragend funktioniert.

Wenn man es nach der von Dir geschilderten Methode macht, sollte man m.E. wegen der zwangsläufigen Länge des Massekabels zur Eingangsbuchse zu einem großen Leitungsquerschnitt greifen.

Es gibt halt sehr viele Wege nach Rom, und man wundert sich oft, dass es extrem Nebengeräuscharme, ältere Fenderamps gibt, bei denen ja tatsächlich alles mögliche "unterwegs" irgendwo ans Chassis gelegt wurde (da wurden die Masseverbindungen wohl empirisch ermittelt).

Die PE sollte natürlich, wie Du ja auch schreibst, völlig separat und auf kürzestem Wege mit dem Chassis verbunden werden und sollte unbedingt der allerletzte "Draht" sein, der abreissen kann, wenn einer mal am Netzkabel herumzerrt  :devil: :devil:

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 25.11.2006 11:51 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Kpt.Maritim

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Re: Selbstbau
« Antwort #16 am: 25.11.2006 12:29 »
Hallo Nico,

die von dir beschrieben Methode ist interessant. Die Masseschiene sollte natürlich auch so dick wie möglich und wird wohl auch schnell einen halben Meter lang sein.

Ich kann mir schon denken, dass es in kommerziellen Geräten anders, als ich beschrieben habe, gemacht wurde. Bei den Teilen geht es ja darum Arbeistssunden in der Prdouktion gering zu halten. Die paar Laborstunden die man braucht um die eine brummfreie und zugleich billigst (schnell) aufbaubare Masseführung auszuknobeln, rechnen sich bei tausender Stückzahlen durch die Zeitersparnis bei der Produktion dann schnell wieder. Die von mir beschriebene Methode ist weder die einzige, noch die am schnellsten realisierbare. Es ist aber die einzige (mir bekannte) die 100% sicher garantiert, dass kein Massebrumm zustande kommt.

Viele Grüße
Martin

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Offline jacob

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Re: Selbstbau
« Antwort #17 am: 25.11.2006 13:06 »
Hi Martin,

ich bin nicht NICO...

Der Unterschied mit der isolierten Masseschiene für den Preamp des Amps ist der, dass ja nur ein Bruchteil des Stromes darüber fliesst- Im Gegensatz dazu, wenn über den "halben Meter" Massekabel der Strom der Endstufe zur Inputbuchse fliesst, incl. der "Störgeräusche"  des Gleichrichters (deshalb würde ich ja auch einen großen Querschnitt für diese Masseleitung wählen).
Und die Masse der Spannungsversorgung für die Kanalumschaltung sollte ebenfalls völlig separat geführt werden, wenn man sicher gehen will.
Brummen und Rauschen sind halt auch sehr relativ und werden individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen.
Vor ein paar Monaten hiess es dazu z.B. im SLO-clone-thread noch (von Steppenwolf natürlich mal abgesehen  :'( ): mein Clone brummt absolut nicht  :) , und "urplötzlich", vor wenigen Wochen, stellte dann nach und nach so gut wie jeder ein Brummen in seinem SLO-Clone fest.  :-\ A bissl was Dynamik- fördernd zu optimieren gibt's also immer  ;)

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 25.11.2006 13:09 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Kpt.Maritim

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Re: Selbstbau
« Antwort #18 am: 25.11.2006 13:37 »
Hallo Jacob,

tut mir leid wegen meiner fehlleistung bei den Namen.

Der ganze Endstufenstrom ist selbst in 200Watt Verstärkern mit  noch unter 400mA (Ruhestrom). Da braucht man noch garkeine so großen Qurschnitte, und dieser Strom fließt auch über eine Masseschiene. Ich nehme für die Masseleitungen immer ganz normalen Schaltdraht, wenn es lang wird auch mal Litze. Litze nicht wegen des kleineren Widerstandes, sondern weil lange Kabel auch mal hier und da wackeln und vibrieren. Litze bricht einfach nicht so schnell an der Löststelle ab. Kannst du mal ein Photo von so einer Masseschine Psoten? Was mich interessiert ist, ob eine solche Schiene auch 100% Garantie liefert, wie die Sternverdrahtung, die ich zur Zeit benutze. In Punkto Übersichtleichkeit kann sie ganz schnell überlegen werden. gerade, wie wenn du sagst, noch zusätzliche Spannungen für z.B. Relais und ähnliches hinzukommen.

Mit der klassichen Masseverdrahtung habe ich noch nie irgendwelche Probleme gehabt, bis ich die Regeln so strickt, wie heute eingehalten habe, musste ich bei jedem Aufbau des Brummes wegen nachoptimieren. Jetzt mach ich es lieber gleich vernünftig. Und ziehe lieber von vornherein einen Draht mehr, das duaret weniger lange, als die Ursache des Brumms aufzustöbern.

Viele Grüße
Martin


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Offline fraenk35

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Re: Selbstbau
« Antwort #19 am: 25.11.2006 20:53 »
Hallo, erstmal Danke für die Ausführliche Anleitung.
Habe nicht wie von dir beschrieben, Kpt.Maritim, die einzelnen Stufen, sondern die ganzen Röhren zusammengefasst. Werde also an der Stelle nochmals auftrennen und separat zum Massepunkt führen.
Es werden dann halt zwei bis drei Drähte mehr, sehe ich kein Problem.
Diese Brummgeräusche könnten bestimmt auch der grund dafür sein, dass die Verzerrung minimal bröckelig wirkt, wenn sich das überlagert, bin mal gespannt..

mfg.
Frank

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Offline jacob

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Re: Selbstbau
« Antwort #20 am: 26.11.2006 22:12 »
Hi Martin,

die "Masseschiene" ist ein ca. 1,5 oder 2mm starker, massiver Kupferdraht, der in ca. 4-5cm Abstand (vom Chassis isoliert) über sämtliche Preampröhren geführt ist. An den wird dann (echt PTP- mäßig) alles von der jeweiligen darunterliegenden Fassung aus direkt drangelötet, was zur Signalmasse gehört (Kathoden-R, Gitter-R, Abschirmungen, der jeweilige Siebelko). Das Ende der Masseschiene (oder auch der Anfang) wird über ein dickes Kabel mit dem zentralen Massepunkt des Amps verbunden.
Man sollte IMO optimalerweise ruhig alle drei Konstruktionsmethoden miteinander kombinieren, sowohl Point to Point, Tagstrips, Turrets und auch Eyelets.

Gruß

Jacob
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Kpt.Maritim

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Re: Selbstbau
« Antwort #21 am: 26.11.2006 23:29 »
Hallo Jacob

spielt es eine Rolle in welcher Reihenfolge der Draht über die Röhren geht?

Viele Grüße
Martin

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Offline jacob

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Re: Selbstbau
« Antwort #22 am: 27.11.2006 11:01 »
Hi Martin,

was meinst Du denn mit "Reihenfolge"?
Der Kupferdraht ist ja an "einem Stück", und der Verlauf ist quasi "Downstream": er fängt über V1/Inputröhre an und geht bis über Vx/Phasendreherröhre. Die Vorstufenröhren sind ja meist nicht kreuz und quer (wenigstens bei normalen Gitarrenamps) im Chassis verteilt, sondern eher "wie die Zinnsoldaten" dem Signalverlauf nach angeordnet (Fender/Marshall/Soldano)- zumindest sollte es so sein.
Und falls die Novalfassungen Metallröhrchen im Zentrum haben, kann man die bequemerweise auch gleich mit auf die "Masseschiene" legen.
Die Kathoden der Endröhren sollten auch nicht direkt aufs Chassis gelegt, sondern zusammengefasst und am gemeinsamen Massepunkt angeschlossen werden. Der GND der Sekundärwicklung des AÜs wird von der (natürlich isolierten) Speakerbuchse an den Massepunkt der Phasendreherstufe gelegt.

Gruß

Jacob
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