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Neuer Versuch "unkaputtbarer Amp"
MetalBasti:
OK,
Ich gehöre zu keiner der beiden Gruppe, hab aber durch dieses Forum schon einiges mitgekriegt.
Häufige Fehlerquellen sind:
1. Kontaktprobleme bei Sockeln und Buchsen (siehe oben)
2. Ausgenudelte Potis
3. Kalte Lötstellen (siehe Engl Thread)
4. Kaputte Optokoppler (siehe Mesa Boogie Thread)
5. Schirmgitterwiderstände hinüber (unterdimensioniert oder kurzer in der Röhre)
6. Elkos lassen nach
7. Und natürlich die Röhren selbst
...
Gruß Basti
Black_Chicken:
Leider verhält es sich wohl so, dass sich die meisten der zB von Basti aufgezählten Probleme nur durch den Einsatz von besonders hochwertigen Komponenten in den Griff krigen lassen.
(kleine Zwischenfrage: wo krigt man Isolierscheiben für die offenen Switchcraft-Buchsen?)
Leider verhält es sich auch so, dass wenn man, beispielsweise einen SLO, NUR mit Folienkondensatoren bestücken wollte man:
* erstens ein Chassis braucht, was ungefähr doppelt so groß ist.
* zweitens einen Liferanten für hochkapazitive Folienkondensatoren mit hoher Spannungsfestigkeit benötigt.
* drittens sich damit beschäftigen sollte, wie man die Teile mechanisch sinnvoll befestigt (ich hab mal bei 18w welche in der selben Form wie Becherelckos gesehen), ansonsten vielleicht eine weitere riesige Platine auf der entsprechend viele kondensatoren parallel geschaltet sind.
* viertens GANZ viel Geld, weil die Kondensatoren etwa den Gegenwert eines gesamten (oder halben) SLO haben werden (geschätzt), aber wen dass nicht abschreckt...
Ich hoffe ich habe nicht nur destruktives zur diskussion beigetragen.
Black
Hostettler:
Hallo Leute
Da sind ja jede Menge interessante Aspekte hinzugekommen!
Jedoch finde ich, dass das Thema noch lange nicht „ausgereizt“ ist. Interessant wäre in dem Zusammenhang eine Analyse anzustreben (natürlich mit euren gemachten Erfahrungen), welche Verstärkermarken besonders, oder nicht anfällig auf Ausfälle und Defekte sind und weswegen dies so ist. Ich vergleiche die Sache ein wenig (und bitte entschuldigt mir bitte die etwas gewagte Theorie) mit Autos. Es gibt Marken welche in der Pannenstatistik ganz unten sind und solche die wegen ihrer Zuverlässigkeit (zB....und er läuft und läuft....) ganz oben erwähnt werden. Auch hier lässt sich die These aufstellen je komplexer die Technologie ist, desto anfälliger ist das Teil auf Fehlfunktionen und Ausfälle.
Die Wartungsfreundlichkeit lässt sich hierbei ganz speziell mit dem Auto vergleichen. Liess sich früher ein Auto mit einem Schraubenzieher und ein paar Ringschlüsseln reparieren, muss heute ein Analysecomputer zu Hilfe gezogen weden um die Fehlerquelle überhaupt zu orten. Genau das Selbe auch bei modernen Röhren-Amps. Zum Teil Computer unterstütze Schaltlogik und ausgeklügelte und komplexe Schaltkreise, können bei Fehler/Defekten nicht mehr ohne weiteres mit einem Multimeter geortet werden etc....
Ich finde das die Röhrentechnik als solches, in Verbindung mit modernen zuverlässigen Bauteilen von heute, durchaus eine sehr zuverlässige Sache sein könnte. Die Kenntnisse und der Einsatz an modernen Bauteilen fehlten halt damals im Röhrenzeitalter.
Ich finde, mit einem zuverlässigen Equipment spielen zu dürfen, bei dem man mit der Zeit vergisst, das es jemals defekt sein könnte, gibt eine völlig neue Einstellung zur Sache oder?
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
rednerweb:
Hallo zusammen,
hier vielleichtnoch ein Aspekt(e)-->der user, sprich Musiker. Annahme: der weiß erst mal nix von Technik, der will ja auch nur spielen. Der liest auch keine Gebrauchsanweisung, da er's eh besser weiß und von anderen gehört hat, dass Produkt a ist gut, b ist sch... usw.
Alle sind Experten und hören Gras wachsen und halten sich natürlich an Standards wie trockene Proberäume mit vorschriftsmäßiger Erdung, transportiert wird wie bei den Maurern, Stecker da rein wo kann und nicht soll, Amps ohne Last betreiben, wildes Treten auf Kabel der Eingangsbuchse, Ablegen der Zigarette(Joint) auf'm Amp, Bier kommt auch auf'm Amp, Fehlanpassung Amp->Speaker, schlechte Git. Kabel(Eigenbau) mit kalten Lötstellen, wacklige Verdrahtung der Gitarre, Röhrenwechsel ohne BIAS Anpassung(bei z.B. 10 Röhren darf kein gleicher Hersteller dabei sein!), Gewalteinwirkung da bekifft, besoffen, schwachsinnig(betrifft insbesondere Bassisten und Schlagzeuger), kalt warm Gefälle im Proberaum(Sommer, Winter), Experimente mit Amps(Kaskadieren von z.B JCM800 auf VOX AC 30), läuft der auch mit 3 Endröhren? 2 JCM800 auf eine Box, usw. usw.
Alles schon dagewesen, daher, beim Superamp, bitte genau so wie bei den Autos, ich kann zwar alles verbessern, muss aber den user mit einbeziehen.
Feierabendklampfer:
N'amp!
Rednerweb spricht mir aus der Seele. Den meisten geht das am Arsch vorbei und wenn was kaputt ist gibt es doch Mechaniker. Und die welche wirklich Wert darauf legen können wahrscheinlich alles selbst am Amp machen.
Hier noch ein Beispiel aus alten Seefahrerzeiten: Sie segelten über das Meer ohne zu wissen wohin sie kommen und wußten auch dort hat es bestimmt keine Vertrags-Werkstätten zur Schiffsinspektion. Sie haben sich nicht etwa den Laderaum voll Ersatzteile geladen sondern für jedes wichtige Teil einen mitgenommen der es herstellen konnte.
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