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Eisenteile auslegen - Netztrafo, Netzteil-Drossel und AÜ

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doctormolotov:
Hallo zusammen,

gerade bin ich dabei, mich in Röhrenverstärker allgemein und im speziellen in die Schaltung des Mesa/Boogie Dual Rectifier einzulesen.
Übernehmen werd ich den Silizium-Teil des Netzteils (erstmal ...) und die Endstufe. Die Vorstufe fällt wahrscheinlich einfacher aus.

Zum Mitverfolgen - den Schaltplan gibts auf der TubeTown-seite in einem der ersten Selbstbau-Berichte.

Meine Fragen drehen sich um die "Eisenteile" des Verstärkers:

-Wie lege ich den Ausgangsübertrager aus?
Da kommt es auf die Primärimpedanz an, oder? Kann man das rechnen? Wenns zu kompliziert ist - Lieg ich mit 2kOhm Eingangsimpedanz bei ner PP-Endstufe mit 2 mal 2 6L6 richtig?

-Wie lege ich den Netztrafo aus?
Als Versorgungsspannung für die Röhren gehts ja in m.o.w. kleinen Schritten von 460 Volt abwärts, bis zu ca. -60 Volt Bias-Versorgung.
Wie kann ich die 350 (375? 400?) Volt-Wicklung vom Strom her richtig auslegen? Wie berechne ich die Drossel in der Mesa/Boogie-Schaltung aus dem Selbstbaubericht? Hat die Vorstufe nennenswerten Einfluß auf den Strombedarf an der 350V-Wicklung? (Die 6,3V-Wicklung mal ausgenommen, die ist klar: Mehr Röhren, mehr heizen, mehr Strom.)

Das waren jetzt ein paar sehr weitreichende Fragen - und natürlich sind diese Rechnungen bei jeder spezifischen Schaltung wieder anders, nehm ich an  - aber vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Websites mit guter "Verstärker-Mathe" sagen.

Gruß Bernhard

ODwan:

--- Zitat von: doctormolotov am  1.06.2007 01:23 ---Hallo zusammen,

gerade bin ich dabei, mich in Röhrenverstärker allgemein und im speziellen in die Schaltung des Mesa/Boogie Dual Rectifier einzulesen.
Übernehmen werd ich den Silizium-Teil des Netzteils (erstmal ...) und die Endstufe. Die Vorstufe fällt wahrscheinlich einfacher aus.

Zum Mitverfolgen - den Schaltplan gibts auf der TubeTown-seite in einem der ersten Selbstbau-Berichte.

Meine Fragen drehen sich um die "Eisenteile" des Verstärkers:

-Wie lege ich den Ausgangsübertrager aus?
Da kommt es auf die Primärimpedanz an, oder? Kann man das rechnen? Wenns zu kompliziert ist - Lieg ich mit 2kOhm Eingangsimpedanz bei ner PP-Endstufe mit 2 mal 2 6L6 richtig?

-Wie lege ich den Netztrafo aus?
Als Versorgungsspannung für die Röhren gehts ja in m.o.w. kleinen Schritten von 460 Volt abwärts, bis zu ca. -60 Volt Bias-Versorgung.
Wie kann ich die 350 (375? 400?) Volt-Wicklung vom Strom her richtig auslegen? Wie berechne ich die Drossel in der Mesa/Boogie-Schaltung aus dem Selbstbaubericht? Hat die Vorstufe nennenswerten Einfluß auf den Strombedarf an der 350V-Wicklung? (Die 6,3V-Wicklung mal ausgenommen, die ist klar: Mehr Röhren, mehr heizen, mehr Strom.)

Das waren jetzt ein paar sehr weitreichende Fragen - und natürlich sind diese Rechnungen bei jeder spezifischen Schaltung wieder anders, nehm ich an  - aber vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Websites mit guter "Verstärker-Mathe" sagen.

Gruß Bernhard

--- Ende Zitat ---
Hallo Bernhard,
das alles von null an auszurechnen ist aber ne ganz schöne Arbeit! kann ich auch nicht richtig, hier aber mal ein paar Ansätze:
Der Rectifier ist ja eigentlich auch nur nen Soldano SLO-Clone, daher kann man sich in etwa orientieren.
Mit 2k Primärimpedanz liegst Du bei 4x6L6 ziemlich gut. SLO hat m.W. 1k9. Faustregel hierzu: weniger Primärimpedanz= mehr Headroom, weniger Verstärkung, geht später in die Sättigung. Mehr PI= weniger Headroom, mehr Verstärkung, geht früher in die Sättigung.
Zum NT: hier gilt es, die Ruheströme aller Stufen zusammenzurechnen und mal 1,5 bis 2 zu nehmen. Dann hast Du gute Reserven. In Highgainamps gilt je mehr desto besser (für das Fundament)!
Tip: Shinrock vertreibt einen Trafosatz für den SLO mit dem man auch nen Rectifier bauen kann, sofern man auf die Röhrengleichrichtung verzichtet. Die ist bei Highgainamps m.M.n sowieso unsinnig.
Grüße,
Timo

doctormolotov:
Hey Timo,

danke für deine Antwort, die hilft mir auch ohne Rechnerei schon weiter.
Hatte sowieso schon ein Auge auf den AÜ von der Seite mit dem roten Logo mit 2 Buchstaben, der primär genau die 1,9 kOhm hat.

Fürs Netzteil war für mich bisher der Anhaltspunkt der Hiwatt DR-103, davon gibts nen Schaltplan. Auch mit 100W-Endstufe (EL34 allerdings) - der hat nen 330 VA-Trafo. Ist zwar dann ne riesen Möhre, aber drunter werd ich nicht gehen, eher drüber.

Das sind so die über-den-Daumen-Ansätze...

Das Rechnen werd ich mir wohl doch mal antun ... Bei über 500V von Versorgung nach Bias an der Endstufe mag ich schon wissen, was ich da tu ... Bin hier im Forum schon auf n paar Bücher gestoßen. Wird das beste sein, daß ich mir da eins besorge.

Für die Vorstufe brauch ichs eh - Ich hatte niocht vor, 9 Kanäle aus 457 Röhren aufzubauen , wie in vielen Schaltbildern - eher ein Kanal mit 2 oder 3 Doppeltrioden vor dem Phaseninverter. Das heißt also Rechenarbeit ;)

Soweit mal ... Gruß Bernhard

ODwan:
Hallo!

Wirf doch auf jeden Fall mal nen Blick ins hiesige Soldano-Forum und auf http://sloclone.yesterdaysrevolt.com/index.php?sid=6280a34d97df32f26ff43b382e86101e. Da gibt's ne Menge Info und Fachkundige Hilfe.
Buchmäßig für das Ultimativste halte ich die "The Ultimate Tone" Reihe von Kevin O'Connor www.londonpower.com. Ist zwar recht teuer, vor allem mit dem Porto, aber das Beste!!!

Timo

Stephan G.:
Hi, Folks!

Das Ganze wurde auch an anderen Stellen schon diskutiert (weiss jetzt nicht genau wo ...) - aber meine Erfahrung zeigt, dass man beim Netztrafo nicht am Eisen sparen sollte ...

Wenn man rein theoretisch von einer Leistungsanpassung (Pi = Pa bei Ri = Ra) ausgeht, hat man bei einem 100W RMS-Amp allein in der Endstufe einen Leistungsbedarf von 200VA effektiv. Dazu kommen natürlich noch die Verluste - schließlich wird das Eisen ganz schön warm ...
Hinzu kommen noch die Heizleistungen, die (geringe = vernachlässigbare) Bias-Leistung und die - falls vorhanden - restlichen Leistungen der Wicklungen.
Die dann noch gerne genommene Reserve setzt meist noch einen drauf....

Wie gesagt: Lieber etwas mehr Eisen ...

PLAY LOUD!!  :guitar:

P.S.: Ich hab mir nur selten die Mühe gemacht, die einzelnen Stufen durchzurechnen - so viele Unbekannte gibts eigentlich nicht ...

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